Symptome behandeln: NRW stellt Ausbildungsplätze

Alexander Trust, den 29. September 2006
Kommentar
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In NRW stellt die Landesregierung Ausbildungsplätze zur Verfügung. Nobel, nobel. Dennoch sollte man nicht andauernd die Ursachen der Misere aus den Augen verlieren.

Auf Hauptschulen werden in diesem Land noch immer Arbeitslose auf Halde produziert, und das, obwohl manche Leute nicht mal mehr Kopfrechnen, Lesen oder vernünftig Schreiben können. Hier sind beide Seiten in die Pflicht zu nehmen.

Löcher stopfen

Es bringt herzlich wenig, Löcher auf dem Ausbildungsmarkt zu stopfen, wenn niemand wirkliches Interesse hat. Zwar schreiben viele Jugendliche wie wild Bewerbungen, aber manch einer sollte sich vielleicht dabei unter die Arme greifen lassen. Denn schon beim Verfassen dieser schriftlichen Vorstellungspapieren werden eklatante Mängel der Bewerber offensichtlich. Ich hoffe inständig, dass auf Seiten der Auszubildenden diese zusätzlichen Stellen sinnvoll, zumindest mit möglichst viel Engagement ausgefüllt werden. Ein Auszubildender mit null Bock bleibe bitte daheim und erspare ihm, den Verantwortlichen und seinen KollegInnen seine Launen.

Berufsschule

Berufsschulen verkommen mancherorts zur Drogen- und/oder Schwangerschaftsberatungsstellen. Lehrer wurden dafür nicht adäquat ausgebildet und eigentlich hat so etwas an den Schulen auch nichts zu suchen. Bildung war einmal ein kostbares Gut, solange bis wir eine Farce daraus werden ließen.

Gelangweilte Ausbilder, cholerische Chefs, die ihre 300-Euro-Zubrot-Angestellten zur Sau machen und Überstunden schieben lassen.

Wie viel sind 15 Mal 2,20€? – Eine Frage, die manche Bewerber auf eine Kellnerstelle nicht mal mehr mit Zettel und Stift ausgerechnet kriegen. Wenn sie denn dann wenigstens im Umgang mit der Registrierkasse diesen Malus auszugleichen wüssten. Aber die sieht ja nicht im Entferntesten wie das schicke neue Klapphandy aus, mit dem man sich in die Schuldenfalle begibt.

Hängen im Schacht, aus die Maus.


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