Es lebe der Sport (für Babies von Labormäusen)

Alexander Trust, den 8. März 2006
Labormaus
Labormaus, Foto: Rama via Wikimedia (CC BY-SA 2.0).

Sport ist gesund, lautet die landläufige Meinung. Doch mittlerweile gibt es mehr als genug Anhaltspunkte, um den Diskurs breiter aufzustellen. Der Spiegel berichtet von genetischen Defekten, die bei sportlich aktiven, jungen Menschen zum plötzlichen Herztod führen können. Doch die Sport-ist-gesund-Lobby meldet ebenfalls positive Nachrichten.

Sport ist gesund für Labormaus-Babies

Für die Gehirnentwicklung sei Jogging von Vorteil. Dies gilt jedoch nur für Babys im Bauch einer Mäusemama. Hirnforscher des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin (MDC) in Berlin-Buch kommen zu diesem Schluss. Das Ergebnis zuletzt veröffentlichter Forschungen lautet: Sind Mäusemütter vor der Geburt aktiver, entwickeln Mäusebabys mehr Nervenzellen. Konkret würde Mäusenachwuchs rund 40 Prozent mehr Nervenzellen entwickeln, wenn die Mütter während der Schwangerschaft gern im Laufrad trainieren.

Hippocampus wächst

Im Hippocampus wurde der Nervenzellen-Zuwachs festgestellt. Diese Hirnregion ist bei Menschen und Mäusen stark in Lern- und Gedächtnisvorgänge involviert. Der beobachtete Effekt ist jedoch noch nicht eindeutig eruiert. So ist bislang nicht eindeutig klar, warum das Training im Laufrad den Zuwachs an Nervenzellen bei Neugeborenen nach sich ziehe. In diesem Punkt bleiben also noch Unklarheiten bestehen. Unklar ist bislang außerdem, ob die Ergebnisse in irgendeiner Form auch auf den Menschen übertragbar wären.

Bei Mäusen hat also die Aktivität der Mütter eine Auswirkung auf die grundsätzliche Gehirnkapazität ihrer Nachkömmlinge. Die Erkenntnisse sind interessant. Doch im Bereich der Humanforschung gibt es zu diesem Thema noch zu wenige Untersuchungen. Die an diesem Projekt beteiligten Forscher betonen jedoch, dass es lohnenswert wäre, in dem Bereich Studien durchzuführen.


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