Weißes iPhone: Gerüchte um scheiternde Produktion und Kamera-Redesign

rj, den 28. Oktober 2010

Verspätet, verschoben, schwieriger als gedacht – das weiße iPhone 4 steht unter einem schlechten Stern. Nach Apples Ansage, erst im kommenden Frühjahr Geräte ausliefern zu können, folgen nun Gerüchte um Herstellungsschwierigkeiten, angesichts derer das Gerät möglicherweise vollkommen ausfallen könnte. Durch fehlende Licht-Dichtigkeit könne die Kamera eines weißen iPhone keine guten Bilder liefern.

Es würde nicht einer gewissen Ironie entbehren, wenn ausgerechnet die in den ersten iPhone-Modellreihen sehr stiefmütterlich behandelte Kamera der letzte Nagel im Sarg des weißen iPhone 4 werden sollte. Störte sich Apple beim iPhone Classic und 3G noch kaum daran, dass die Konkurrenz bessere Kameras mit höherer Auflösung lieferte, verzichtete man gar lange Zeit auf eine zeitgemäße Videofunktion, so legt man nun beim weißen iPhone 4 möglicherweise so hohen Wert auf gute Bilder, dass das ganze Produkt dadurch gekippt werden könnte. Das weiße Gehäuse sei nicht komplett lichtdicht, was die Bildqualität der Aufnahmen verschlechtere – so die jüngsten Gerüchte um die Art der Schwierigkeiten, die einer iPhone 4 in Weiß-Auslieferung im Weg stehen.

Gegenüber Reuters äußerte sich Apple vor kurzem mit dem Statement, dass erst im Frühjahr 2011 mit einer Auslieferung weißer iPhone 4-Geräte gerechnet werden könne. Die Gründe seien produktionstechnischer Natur. Welcher Art – darüber schwieg man sich aus. Gerüchte kursierten bislang betreffend der Home-Buttonfarbe und der Hintergrundbeleuchtung des Screens.

Nun hörte Cultofmac, dass die Probleme in der Tat mit Licht zu tun haben, genauer: mit dem ins weiße Gehäuse eindringenden und den Fotochip erreichenden Licht. Ergebnis: schlechte Kameraaufnahmen. Ob das Problem überhaupt lösbar ist, sei unklar. Ein komplettes Redesign der Unterbringung des Kamerasensors sei nun die Strategie, mit dem das Problem angegangen werde. Bereits Ende Juli wurde über Lichtlecks im iPhone 4 spekuliert, auch damals wurde angezweifelt, ob eine wirtschaftliche Lösung für das Problem gefunden werden kann.

Dass es in Zeiten modernster Werkstofftechnik unmöglich sein soll, ein weißes, lichtdichtes Smartphonegehäuse zu bauen, scheint schwer vorstellbar. Dass der Spagat zwischen Gehäuseeigenschaften, Lichtundurchlässigkeit und nicht zuletzt Produktionskosten schwierig ist, schon eher – und wenn sich das vermutete Redesign länger zieht, könnte es irgendwann in der Tat sinnlos werden für Apple, noch ein iPhone 4 in weiß auf den Markt zu werfen, wenn das Nachfolgermodell bereits in den Startlöchern steht.

Im Apple Store kann man das iPhone 4 in weiß derzeit nicht mehr finden – wo bisher ein Platzhalter darauf hinwies, dass das Gerät „derzeit nicht erhältlich“ ist, fehlt das Gerät nun völlig in der Übersicht. In den Galerien ist es weiterhin zu sehen.


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