Siri-Helfer werden entlassen: Apple-Entscheidung kostet hunderte Jobs in Irland
Jonny Random, den 27. August 2019Apple lässt die Leistungen seiner Sprachassistentin Siri nicht länger von menschlichen Helfern verbessern. In der Folge haben einige hundert Beschäftigte ihren Job verloren. Wie viele Kündigungen betriebsbedingt ausgesprochen wurden, wollte aber weder Apple, noch sein Partner Globetech angeben.
Apples Sprachassistentin Siri wird unter anderem dadurch schneller, klüger und intuitiver, dass menschliche Operatoren sich die Gespräche der Nutzer mit der Assistentin anhören und dabei helfen, die Leistung der Software zu verbessern. Rund 1% aller Anfragen an Siri wurde stichprobenartig angehört. Diese Praxis wurde zuvor bereits bei Amazons Alexa oder Cortana von Microsoft bekannt und auch Apple arbeitete nicht anders, um die Performance der sprachgesteuerten Assistentin zu steigern.
Nachdem aber die Diskussion über mögliche Datenschutzbedenken in der Öffentlichkeit immer mehr Fahrt aufgenommen hatte, reagierte Apple radikal und stellte alle Auswertungen von Siri-Anfragen zeitweise komplett ein.
300 Mitarbeiter verlieren ihre Jobs
Apple hat die Auswertung der Mitschnitte aus den Gesprächen mit Siri inzwischen vollständig eingestellt. Das bedeutet auch, dass die von Apple beauftragten Partner ihre Beschäftigten vor die Tür setzen, denn die Arbeit an der Siri-Verbesserung wurde nicht von Apple-Beschäftigten erledigt.
Diese Tätigkeit hat Apple ausgelagert, unter anderem an die Firma Globetech. Sie betreibt einen Standort im irischen Cork, wo auch Apple Ireland beheimatet ist, die Zentrale für die meisten Apple-Geschäfte außerhalb der USA.
Wie nun aus irischen Zeitungsberichten zu entnehmen war, waren bei Globetech Cork bis vor kurzem noch 300 Mitarbeiter beschäftigt. Nach der Entscheidung von Apple erhielten diese teils über Nacht ihre fristlose Kündigung. Die Auswirkungen für die Betroffenen gestalten sich im Einzelfall durchaus schwerwiegend. Apple indes spricht in einer allgemein gehaltenen Stellungnahme lediglich davon, stets um eine sozialverträgliche Praxis für seine eigenen und die Mitarbeiter bei Drittfirmen bemüht zu sein.