Auf Empfehlung der Anwälte: Tim Cook spricht nicht vor irischem Parlament
Jonny Random, den 6. Januar 2017Erneut berichten wir heute über Applechef Tim Cook. Dieser lehnte es ab vor dem irischen Parlament zu sprechen. Hintergrund ist der schwelende Steuerstreit zwischen Apple und der EU.
Tim Cook wird sich nicht vom irischen Parlament zum Steuerkonflikt befragen lassen, der zwischen Apple und Irland auf der einen und der Europäischen Kommission auf der anderen Seite köchelt. Das Parlament in Dublin hatte Cook Ende letzten Jahres zu einer Fragestunde eingeladen.
Wie nun bekannt wurde, empfahlen Apples Rechtsanwälte Cook die Einladung nicht anzunehmen, angeblich, um das laufende Prüfungsverfahren nicht zu beeinflussen. Denkbar, dass man befürchtet, eine Befragung durch das irische Parlament könne als Einlenken Apples verstanden werden.
Abgeordnete vor den Kopf gestoßen
Der Schritt könnte für Apples Position allerdings möglicherweise sogar kontraproduktiv sein. Aktuell stellt sich der Sachverhalt so dar, dass die irische Regierung und Apple weitgehend an einem Strang ziehen: Sie wollen nicht die rund 13 Milliarden Euro Steuernachzahlungen überweisen. Dublin möchte Apples Geld nicht, weil man zu Recht befürchtet damit einen Präzedenzfall zu schaffen, der das irische Wirtschaftsmodell nachhaltig beeinflusst. Apple ist lediglich der prominenteste, längst aber nicht der einzige große Akteur mit Niederlassungen in Irland, die die Geschäftsaktivität außerhalb Amerikas steuern. Die Parlamentarier zu verärgern, könnte Apples Zielen langfristig zuwiderlaufen.