Zum Anfassen: Das sind die neuen MacBook Pros mit Touch Bar

Iro Käse, den 30. Oktober 2016

Am Donnerstag Abend hat Apple uns seine neusten Ideen für mobile Computers präsentiert – wir fassen die Neuerungen bei den MacBooks für euch zusammen.

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Mit Spannung wurde Apples „hello again“-Event erwartet, viele Fans hofften auf das lang ersehnte Update für ihre Macs – und wurden mit drei neuen MacBooks der Pro-Serie belohnt, außen vor blieb die komplette Desktop-Linie der Macs.

Mit Touch Bar und Touch ID

Wie gewohnt gab es unzählige Gerüchte im Vorfeld, in diesem Jahr waren die Quellen der verschiedenen Kollegen erstaunlich gut informiert. Bereits seit Monaten hielt sich ein Bericht zu einem OLED-Display, das die traditionellen Funktionstasten oberhalb der Tastatur ersetzen sollte. Genau so kam es gestern dann auch, als die neuste MacBook Pro-Generation präsentiert wurde. Bei dem 13″- und dem 15″-Modell findet sich mit dem neuen Modell ein kleines OLED-Touch-Display mit einer Auflösung von 2170 × 60 Pixeln anstelle der Funktionstasten und erlaubt eine flexiblere Belegung des bekannten Raums.

Entwicklern steht damit auch eine neue Schnittstelle zur Verfügung, über die sie den Inhalt der Touch Bar je nach Situation und Anwendung flexibel ändern können, ein erstes konkretes Beispiel dafür liefern die Entwickler von 1Password. Ein technisch interessantes Detail: Im Hintergrund läuft auf der Touch Bar eine abgespeckte Version von watchOS, die Daten erhält die Leiste über einen USB-Controller. Angetrieben wird das alles von einem T1-Chip, der dem S1 aus der ersten Generation der Apple Watch nah kommt und, so Entwickler Troughton-Smith in einem Kommentar, im Zweifel auch ohne das MacBook betrieben werden könnte. Der T1-Prozessor ist aktuell in seiner Leistungsfähigkeit extrem limitiert, die Integration des ARM-Prozessors in macOS ist dennoch interessant und lässt Spekulationen über weitere Möglichkeiten im Zusammenspiel der beiden Prozessoren und Gerätetypen zu. Das OLED-Panel unterstützt außerdem Eingaben mit bis zu zehn Fingern, was ihre Einsatzmöglichkeiten nochmal erweitert.

MacBook 2016 Touch ID

Auf der rechten Seite der Touch Bar befindet sich bei dem neuen MacBook Pro der Power-Button mit integriertem Touch ID-Sensor. Apple verbaut hier die zweite Generation, die seit dem iPhone 6s auch in den iPhones zum Einsatz kommt und nochmal deutlich schneller arbeitet als die ursprüngliche Version. Genutzt werden kann der Touch ID-Sensor, der über die Integration in den T1-Chip alle Sicherheitsfunktionen des iOS-Pendants bekommt, sowohl zum Entsperren als auch in Apple Pay und allen anderen Anwendungen, in denen die Entwickler die entsprechende Schnittstelle verwenden.

Dünner und mit neuen Schnittstellen

Auch das Gehäuse hat Apple mit den neuen Geräten überarbeitet. Das kleine Modell mit 13 Zoll-Bildschirmdiagonale ist nun lediglich 14,9mm dick, die große Version kommt auf 15,5mm. Generell wurde das gesamte Gehäuse verkleinert und das Gerät dadurch nochmal schlanker und leichter. Diese Neuerungen kommen jedoch ohne Verlust bei der Akkulaufzeit, weil Apple durch ein sparsameres Display und einen effizienteren Prozessor den Verbrauch des MacBooks reduzieren konnte.

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Das neue Gehäuse bringt auch neue Schnittstellen an die MacBooks und schmeißt alte Anschlüsse raus. Die Laptops verwenden nun ausschließlich Thunderbolt 3- und USB-C-Anschlüsse, insgesamt werden davon vier Stück verbaut. Über diese Anschlüsse wird das MacBook geladen und mit allen Peripheriegeräten verbunden, dafür fallen die alten Anschlüsse und der SD-Leser weg, erhalten bleibt lediglich der Klinkenanschluss für Kopfhörer. Das große MacBook Pro kann durch die Verwendung von zwei separaten Controllern für jeweils zwei der Anschlüsse außerdem zwei externe 5k-Monitore und den internen Monitor simultan betreiben, was vor allem für den Grafik- und Videobereich sehr interessant werden dürfte.

Das neue Retina-Display: Heller und mit mehr Farben

Aus dem iMac ist bereits seit über einem Jahr das farbechtere Display mit dem P3-Farbraum bekannt, nun bringt Apple diese Technik auch in die MacBooks. Das neue Display, das nebenbei mit 500 Nits Leistung noch merklich heller ist, kann Farben damit deutlich besser darstellen und auch die Bilder im neuen Farbraum des iPhone 7 im Original anzeigen. Im Alltag dürfte diese Neuerung vor allem im direkten Vergleich auffallen, der Schritt zurück zu alten Geräten ist hier nach einiger Nutzung vermutlich noch beeindruckender als der Schritt zum neuen Display – vergleichbar eventuell mit dem Umstieg auf ein Retina-Display.

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Das neue MacBook Pro kommt in drei Modellen auf den Markt und ersetzt damit auch, zumindest in längerfristiger Sicht, das MacBook Air. Das Spitzenmodell mit Touch Bar und Touch gibt es mit 13″- und 15″-Display, nur dieses Modell bietet vier Thunderbolt 3- beziehungsweise USB-C-Anschlüsse und lediglich das große Modell kann zwei 5k-Displays gleichzeitig betreiben. Alternativ zu den beiden Spitzenmodellen, die preislich bei 1999€ oder 2699€ liegen, ist ein 13″-MacBook Pro im neuen Gehäuse, ohne Touch Bar und mit nur zwei Thunderbolt 3-/ USB-C-Steckplätzen. Dieses Modell ist mit 1699€ etwas günstiger, bietet aber auch weniger leistungsstarke Komponenten, erlaubt aber trotzdem  die Nutzung des schlankeren Formfaktors und vor allem des neuen Displays.


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