Spotify: Teurere Lizenzdeals wegen Apple Music?
Marco Jahn, den 25. August 2016Spotify könnte sich in eine komplizierte Situation manövriert haben, was die Ausgangslage für kommende Vertragsverhandlungen mit Plattenfirmen angeht. Denn deren Verlängerungen stehen an. Aber dadurch, dass Konkurrenten wie Apple Music, Amazon oder Google mehr zahlen, benötigt Spotify jetzt einiges an Verhandlungsgeschick.
Apple zahlt mehr… oder?
Wie MusicBusinesWorldwide berichtet, sollte sich Spotify darauf gefasst machen, dass Lizenzdeals mit den Plattenfirmen in Zukunft teurer werden. Denn die Konkurrenz, allen voran Apple, soll mehr Lizenzabgaben zahlen als Spotify. Die Musikindustrie hätte aber ganz gerne gleiche Konditionen für alle Dienste. Momentan soll Spotify 55% seiner Einnahmen an die Labels abgeben. Bei Apple Music seien es 58 Prozent. Zudem zahlt Apple den Verlegern auch mehr Geld.
Kampflos will Spotify aber nicht aufgeben. Die Argumentation soll dabei sein, dass Apple eine dreimonatige Testphase gratis anbietet. Diese gebe es bei Spotify nicht. Demzufolge würden Plattenfirmen bei Spotify schneller an Geld kommen. Grundsätzlich sieht es laut der Quellen aber nicht komplett hoffnungslos für Spotify aus. Die Schweden können sich sogar vorstellen, Exklusiv-Abkommen einzugehen, sodass bestimmte neue Alben zunächst nur bei Spotify zu hören sind.
Ein anderes Problem könnte der geplante Börsengang sein. Bislang hat Spotify noch nie Geld verdient, sondern war immer nur in den Miesen. Mit unsicheren Verträgen steigert man nicht unbedingt den Wert, mit dem man an der Börse antreten will. Von daher wäre es auch im Sinne des Streaming-Dienstes, Lizenzverträge nicht nur auf monatlicher Basis abzuschließen.