Vor 10 Jahren: Macs bekommen Intel-Prozessoren – und das war auch gut so

Marco Jahn, den 30. Juni 2016
MacBook in Schwarz
MacBook in Schwarz, Foto: Laurence Anderson (CC BY-NC-ND 2.0).

2006 fand ein wichtiger Wendepunkt für Apple statt. Denn in dem Jahr hat das Unternehmen alle seine Macs auf Intel-Prozessoren umgerüstet. Zuvor waren PowerPC-Chips verbaut. Während Apple das – angeblich – nur wegen der Rechenleistung tat, war das in vielerlei Hinsicht ein cleverer Schachzug.

WWDC 2005

Auf der WWDC des Vorjahres hatte Steve Jobs eine kleine Überraschung vorbereitet. Der PowerMac, der auf seinem Demo-Schreibtisch stand, war in Wahrheit kein PowerMac, sondern der erste öffentlich gezeigte Intel-Mac. In den Minuten zuvor kündigte er an, dass der dritte große Umschwung für Apple bevorsteht. Der erste war der Wechsel von 68K auf PowerPC, der zweite von Mac OS auf Mac OS X.

Eigentlich hatte man sich zwei Jahre Zeit gegeben, alle Macs auf die neue Intel-Basis umzustellen. Aber dann ging es doch schneller, denn schon 2006 hatten alle neu verkauften Macs einen Intel-Prozessor im Gehäuse. Der Nutzer hat davon wenig gemerkt: Dann Rosetta liefen auch noch nicht angepasste Programme und mit Universal Binaries konnten sowohl PPC- als auch Intel-Macs nativen Code ausführen.

Laut Steve Jobs wurde der Wechsel ins Intel-Lager ins Auge gefasst, weil PowerPC-Chips kein gutes Verhältnis von Rechenleistung zu Stromaufnahme mehr hatten. Mit den Intel-Prozessoren der Core-Architektur sah das anders aus. Als Test-Rechner, den auch Entwickler mieten konnten, diente aber noch ein Pentium 4, der seinerseits ebenfalls nicht unbedingt für besonders hohe Effizienz bekannt war.

Die Autorin Christina Warren hat sich bei Mashable die Mühe gemacht und die Geschichte noch einmal zusammengefasst. Sie erklärt auch, warum der Wechsel zu Intel einen unbeabsichtigten Vorteil für Apple hatte: Wer es unbedingt wollte, konnte fortan auf einem Mac auch Windows installieren.

Der Entwickler-Intel-Mac war ein PC

Seither gibt es zwar die einen oder anderen Unkenrufe, der Mac sei jetzt auch nur noch ein PC, aber das kann man so nicht sagen. Denn Apple schon schon hardwareseitig einige Modifikationen durchgeführt, sodass OS X nicht (ohne Weiteres) auf einem PC läuft. Beispielsweise war damals der Einsatz von EFI ein recht guter Kopierschutz, denn PCs starteten nach wie vor aus dem BIOS. Aber besagter Pentium-4-Rechner, der als Entwickler-Mac verteilt wurde, war ein PC, wie er im Buche steht. Im Vintage Mac Museum gibt es einen Artikel, der ihn genauer beschreibt.


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