Ist mobiles Internet mittlerweile eine Festnetz-Alternative?
Redaktion Macnotes, den 20. April 2016Zuhause ist, wo das WLAN automatisch verbindet – dieser Spruch ist allseits bekannt und spielt darauf an, dass viele (Büro-) Jobs mittlerweile überall ausgeübt werden können, solange es nur Internet geht. Notfalls kann man auch im mobilen Internet surfen – aber taugt LTE schon als Festnetzersatz?
Die Geschwindigkeit ist da
Die Bundesregierung hat Breitband für alle versprochen und will damit dem Internet-Entwicklungsland Deutschland auf die Beine helfen – immerhin sind wir im weltweiten Vergleich noch relativ langsam im Netz unterwegs. Wie „Breitband“ im Detail realisiert wird, überlässt man dabei gerne den Internetanbietern. Diese sind auf den LTE-Zug aufgesprungen, haben Mobilfunkmasten in schlecht ausgebauten Gebieten aufgestellt und sehen ihren Job als getan an. Was die Geschwindigkeiten angeht, haben sie damit auch Recht: LTE ermöglicht Internetgeschwindigkeiten bis 300 MBit/s im Download und 50 MBit/s im Upload.
Praktisch kein Ersatz
Den Betroffenen in (ehemals) schlecht ausgebauten Gebieten hilft das aber wenig, denn Mobilfunkangebote sind zwar als „Flatrate“ gekennzeichnet, aber dabei meint der Anbieter nur den Begriff im Wortsinne: Man kann surfen, so viel man möchte, ohne am Ende des Monats mehr dafür zu bezahlen. Denn über die Geschwindigkeit sagt das Wort nichts aus. Tatsächlich sind die Tarife in ihrer Datenübertragung beschränkt – schon nach wenigen Gigabyte wird gedrosselt, in der Regel auf Geschwindigkeiten, bei denen das gute, alte 56K-Modem schneller war. Es gibt zwar Tarife, die sich durch ihr Datenvolumen als Ersatz für DSL nutzen ließen, aber die gehen dann schön ins Geld.
DSL oder Fernsehkabel
Die Alternativen für Zuhause sind meist DSL oder das Fernsehkabel. DSL hat hierzulande eine recht weite Verbreitung. Genutzt wird das Telefonnetz, das beinahe flächendeckend zu haben ist. Über die Geschwindigkeit entscheidet lediglich die Entfernung zur nächsten Vermittlung. Gerade in ländlichen Gebieten hat der Kunde hier das Nachsehen. Außerdem gibt es Internet über Fernsehkabel. Es erfreut sich aufgrund niedriger Preise bei schnellen Anbindungen einer wachsenden Beliebtheit. Dafür ist es nicht überall zu haben, denn der Kabelanbieter muss sein eigenes Kabel bis zur Wohnungstür verlegen, damit man auch darüber surfen kann. Im Internet finden sich einige Portale, die darüber aufklären, welche Technologien zur Verfügung stehen, wo sie verfügbar sind und welcher Anbieter sie am günstigen bereitstellt.
Unterschiedliche Angebote
Dennoch stehen vor allem DSL und Kabel, aber auch LTE, in Konkurrenz zueinander. Für den Kunden bedeutet das, dass die Preise mittelfristig sinken und/oder die Geschwindigkeiten wachsen. Dadurch, dass verschiedene Technologien zur Verfügung stehen, die von einander nicht abhängig sind, kann man davon ausgehen, dass auch die Qualität steigt. Welches Angebot das Richtige ist, muss aber jeder für sich selbst einschätzen und dabei abwägen, wie die einzelnen Vor- und Nachteile zusammenspielen.