Benjamin Prüfer verteilt Konjunktiv-Sprengstoff

Alexander Trust, den 4. April 2016
Kommentar
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In der Huffington Post schreibt Benjamin Prüfer über das, was seiner Meinung nach unbedingt sein können müsste, wenn es denn so käme. Wikileaks könnte Merkels politisches Ende besiegeln.

Dieser Benjamin Prüfer hat eine bewegte Lebensgeschichte hinter sich. Jetzt hat er die Ärmel hochgekrempelt und will Merkel an den Kragen. Jemandem wie mir, der noch nie in seinem Leben Schwarz gewählt hat, könnte das Gefasel Prüfers am Allerwertesten vorbeigehen.

Doch man muss ihn nach seinem Verstand fragen, den lieben Herrn Prüfer, und in erster Linie aber seine Integrität in Frage stellen. Er veröffentlicht auf diesem Focus-Marktplatz der Eitelkeiten, der sich seit seinem Zusammengehen mit dem Fakten-Magazin darin übt, noch boulevardesker aufzutreten als der Boulevard selbst. Dort werden seit Jahren nur Schlagzeilen für Klicks produziert. Prüfer scheint dies besonders gut zu können.

Was aber treibt einen Buchautoren dazu, dessen vermeintlich berührende Lebensgeschichte verfilmt wurde, sich so asozial aufzuführen? Er hätte eigentlich allen Grund, es nicht zu tun. Warum sind Wikileaks und Merkel böse und der IWF gut? Von jemandem wie Prüfer sollte man erwarten können, dass er sich moralisch auf die Seite der Schwachen stellt. Aber er redet dem Internationalen Währungsfond (IWF) nach dem Mund und behauptet, dass der deutsche Steuerzahler auf 70 Milliarden Euro sitzen bleibt. Angesichts von Panama Papers sind das Almosen für diejenigen, die das Geld deutlich besser gebrauchen können als Christine Lagarde.

Prüfer bleibt aber im Konjunktiv. Da hätte er es gleich bleiben lassen können.


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