Steve Ballmer: Windows 10 Universal-Apps funktionieren nicht
Alexander Trust, den 3. Dezember 2015
Der ehemalige Microsoft-CEO, Steve Ballmer, hat sich der Aktionärsversammlung kritisch gegenüber seinem alten Arbeitgeber geäußert. Ballmer kritisierte die Idee von Universal-Apps für Windows 10 und die Art und Weise, wie die Firma Geschäftszahlen ausweist.
Ballmer kritisierte die Ausweisung von wichtigen Geschäftszahlen aus dem Cloud-Business. Unter der Führung von Ballmers Nachfolger hat Microsoft Cloud-Dienstleistungen als Ersatz für stetig sinkende Umsätze durch Lizenzgebühren im kleiner werdenden PC-Geschäft ausgemacht. Ballmer fehlen im Microsofts Quartalsbericht jedoch die Kennzahlen für diesen Geschäftszweig. Das Unternehmen würde weder aktuelle Umsätze angeben, noch die Gewinnmarge über die einzelnen Cloud-Services. Stattdessen würde nur ein extrapolierter Wert notiert, eine Rendite auf Basis eines einmal im Jahr errechneten Wertes. Microsoft verschleiere auf diese Art wichtige Kennzahlen. Ballmer nahm sogar das Wort „Bullshit“ in den Mund, als er über die von Microsoft lediglich veröffentlichte Kennziffer sprach.
„It’s sort of a key metric (…). If they talk about it as key to the company, they should report it.“
Steve Ballmer
Im Softwaregeschäft blickt Microsoft auf hohe Gewinnmargen von teilweise über 90 Prozent, im Mittel aber über 80 Prozent. Solche Margen, so Ballmer, sind weder im Hardwaregeschäft noch bei Cloud-Services zu erzielen.
Windows 10 Universal-Apps werden nicht funktionieren
Während der Aktionärsversammlung wurde Microsofts jetziger CEO, Satya Nadella, auf die geringe Zahl von Apps für Windows Phone angesprochen. Nadella betonte, dass Universal-Apps für Windows 10 dieses Problem lösen werden.
Einem Bericht von Bloombergs Dina Bass zufolge, die bei der Versammlung dabei war, soll just in diesem Moment Ballmer Nadella übertönt haben mit den Worten „das wird nicht funktionieren“ (engl. „that won’t work“); Ballmer ist immer noch der größte Aktionär von Microsoft.