Kommentar: Sie kommt im Karton, wirklich?

Alexander Trust, den 6. Mai 2015
Apple Watch (42 mm Edelstahl)
Apple Watch (42 mm Edelstahl), Foto: Alexander Trust

Die Weisheit des Tages ist, dass Apple Retoure-Apple-Watches im Karton verschickt. Konkret fast genauso schick verpackt, wie die originale Smartwatch.

Natürlich kann man Auspacken zelebrieren, so wie ich selbst dies getan habe – nur nicht mit dem Hintergrund zu zelebrieren, sondern zu informieren, selbst wenn es einem manchmal anders vorgeworfen wird.
Es besteht ein gewisses Interesse, zu sehen, wie jemand realiter so eine Apple Watch in den Händen hält, wenn man schon selbst nicht in einen Apple Store kommt. Denn die ganzen Hochglanz-Bilder von Apple sind zwar teures Marketing-Material, aber nicht im geringsten dazu geeignet, ein wirkliches Bild davon zu vermitteln, wie jetzt „der Gerät“ wahrgenommen wird, wenn er auf eine Mensch-Maschine trifft.

Was allerdings nicht als Nachricht taugt, ist, dass Apple ein Austauschgerät ebenfalls „liebevoll verpackt“, so wie es Chance „Polo-Kragen-unter-Pulli-Träger“ Miller von den Kollegen von 9to5Mac aufbauschen möchte. Miller schreibt: „Even replacement Apple Watches come in nice boxes“ – also: Selbst Austausch-Apple-Watches kommen in netten Kartons. Echt? Selbst Bananen aus Südamerika werden im Karton zu ALDI und Co. verschickt, damit sie unterwegs nicht kaputt gehen. Was hat Miller erwartet? Dass jemand die Apple Watch in einen Briefumschlag steckt, damit sie beim Transport Schaden nehmen kann?

Ich bin froh, dass ich zusammen mit Leuten zur Schule ging, die heute zum Beispiel für das ZDF Hauptstadtstudio werkeln und meine journalistische Ader mich seit diversen Projekten zur Schul- und Studienzeit nicht im Stich lässt, wenn ich mich selbst von Bloggern abgrenze, selbst wenn ich – wie in diesem Fall – einen meinungsbasierten Artikel formuliere.

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So wie Miller durchsuche ich ebenfalls die sozialen Medien nach Neuigkeiten, aber ich muss nicht aus allem eine Nachricht machen, nur weil es mit der Apple Watch zu tun hat. Denn ich treffe eine Auswahl dessen, was ich für erwähnenswert halte. Ich bin der Meinung, wir sollten uns angewöhnen, von dieser Fähigkeit deutlich mehr Gebrauch zu machen, selbst, oder wahrscheinlich gerade als Blogger. Weil es nicht sein kann, dass Alles gleichermaßen relevant ist.

Um „in dubio pro reo“ geltend zu machen: Letztlich ist es der Chronistenpflicht geschuldet, auch die Retoure-Verpackung zu dokumentieren und man kann sich im Leben prinzipiell über so vieles aufregen. Deshalb hab ich lieber meine Meinung zur Retoure-Verpackung notiert, als daraus eine Nachricht zu machen. Clever, oder?


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