Google mit internationalem Gratis-Roaming?

Alexander Trust, den 6. April 2015
Google Nexus 6
Google Nexus 6

Jüngsten Medienberichten zufolge denkt Google darüber nach über sein eigenes Mobilfunk-Angebot den Kunden internationales Gratis-Roaming anzubieten.

Seit Monaten gibt es Berichte über ein eigenes Mobilfunk-Angebot Googles (in den USA), die der Anbieter zuletzt auf dem Mobile World Congress in Barcelona bestätigt hatte. Dabei will das Unternehmen als MVNO auftreten, also als virtueller Netzanbieter, der die Infrastruktur anderer Betreiber weiterverkauft. Google hatte schon angekündigt, bei seinem Service Dinge auszuprobieren, von denen man hofft, dass sie Schule machen und von Anbietern übernommen werden.

Der britische Telegraph berichtet darüber, dass Google zu diesem Zweck unter anderem mit Hutchison Whampoa kooperieren möchte. Die Investmentfirma besitzt derzeit die Dachmarke „Three“ und einige Mobilfunk-Unternehmen und Anteile an weiteren. Google würde dadurch den Zugriff auf Netze in Großbritannien, Irland, Italien und einigen weiteren Ländern erhalten. US-Kunden von Googles Mobilfunk-Angebot soll in diesen Ländern kostenloses Roaming angeboten werden.
Hutchison Whampoa, so die Quellen, auf die sich der Telegraph beruft, sei ein natürlicher Partner für Google, weil das Unternehmen selbst versucht seinen Mobilfunk-Kunden ein solches Raoming-Angebot zu unterbreiten und mit Googles Hilfe Zugriff auf den US-Markt bekäme; weder Google noch Hutchison Whampoa wollten den Fall kommentieren.

Preisdruck auf US-Mobilfunk-Unternehmen

Industrie-Analysten nehmen an, dass Google vor allem Preisdruck auf die US-Mobilfunk-Unternehmen ausüben will. Diese würden bislang deutlich mehr Gewinnmargen für sich beanspruchen als viele europäische Konkurrenten.

Außerdem könnte man die Unternehmen zur Investition in neue Technologie anhalten, um die Netzabdeckung zu erhöhen. Eine ähnliche Strategie sei das Unternehmen mit Google Fibre gefahren, das es offenbar vor allem an Standorten auf- und ausbaut, an denen die Industrie selbst vor Investitionen in Infrastruktur zurückschreckt.


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