Wegen iOS-Deal: Google könnte Milliarden-Umsätze einbüßen

Alexander Trust, den 3. März 2015
iOS 8 - Funktionen am iPhone 5s
iOS 8 – Funktionen am iPhone 5s, Bild: Apple

Dieses Jahr endet eine Kooperation zwischen Apple und Google, die Google als Standardsuche auf iOS-Geräten wie dem iPhone oder iPad einrichtet. Investoren sind besorgt, dass der „Deal“ nicht verlängert wird, weil Google dadurch nicht unerhebliche Umsatzeinbußen zu fürchten hat.

Es ist die Rede von 7,8 Milliarden US-Dollar, die Google 2015 dadurch verdient, dass iOS-Devices Google als Standardsuche eingerichtet haben. Dies entspricht rund 10 Prozent der Brutto-Umsätze Googles in diesem Bereich. 2015 läuft jedoch die Kooperation zwischen Apple und Google aus, und Investoren fürchten, sollte Apple auf einen anderen Partner wie Yahoo oder Bing setzen, Google dadurch enorme Verluste erleben könnte.

3% Umsatzeinbußen wenn Google Apple-Deal verliert

Analysten von UBS versuchen gegenüber ihren Kunden das Risiko schön zu reden. Selbst wenn Apple sich für einen anderen Partner entscheiden würde, so UBS, dürfte Google nicht 100 Prozent der Nutzer verlieren. Manche würden sich dazu entscheiden, Google trotzdem als Standardsuche einzurichten. Großzügig kalkuliert UBS deshalb mit 50 Prozent der Nutzer, die diesen Schritt gehen. Vor diesem Hintergrund, würde man noch einmal die Kosten für den Deal selbst abziehen, glaubt UBS, dass Google lediglich 3% der Netto-Umsätze verlieren würde, sollte dieser Fall eintreten.

Mozilla hat’s vorgemacht

Letztes Jahr hat Mozilla ebenfalls ein bestehendes Abkommen mit Google aufgekündigt und stattdessen Yahoo zur Standardsuche im Firefox-Browser für US-Kunden gemacht. Das führte dazu, dass Google mittlerweile in den USA keine 75 Prozent Marktanteil mehr hat, während der Anteil von Yahoo wieder stieg.

Apple stehen eine Reihe von Möglichkeiten offen. Neben Yahoo könnte der iPhone-Hersteller aus Cupertino auf Bing zurückgreifen. Googles Suche ist bereits mit Siri verknüpft und liefert entsprechende Inhalte für den Sprachassistenten. Wenn, wie Roger Fingas richtigerweise betont, Apple es ernst meint mit dem Gedanken der Privatsphäre, könnte das Unternehmen auf Duck Duck Go umschwenken, das es immerhin als Option seit letztem Jahr in iOS gibt.


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