USA nötigen Niederländer bei Einreise, weil Grenzschutz unfähig ist

Alexander Trust, den 13. Februar 2015
Code-Beispiel
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In den Niederlanden ereignete es sich, dass Fluggast Erik Pas, der auf dem Weg nach Los Angeles war, wegen veralteter IP-Adressdatenbanken beim US-Grenzschutz mehrfach genötigt wurde. Schuld war ein elektronisch ausgefülltes Einreise-Formular, das über das Vodafone-Netz in den Niederlanden gesendet wurde.

Als paranoid und unfähig zeigen sich US-Strafverfolgungsbehörden in schöner Regelmäßigkeit. In den Niederlanden ist nun erneut ein Fall von Nötigung bekannt geworden, der einzig dem Fehlverhalten der Amerikaner geschuldet ist. Geschichten über Personen, denen die Einreise nachweislich wegen eines schlechten Scherzes in einem Tweet verwehrt wurde, oder Kommentaren in Blogs, haben in den letzten Jahren immer mal wieder für Aufmerksamkeit gesorgt. Der neuste Fall ist an Armseligkeit nur noch vom nächsten Fall zu übertreffen, der wegen der Paranoia und Unfähigkeit amerikanischer Strafverfolger nur eine Frage der Zeit ist.

In den Niederlanden und den USA verhört

Eine Geschäftsreise wollte ein Niederländer vom Flughafen Schiphol in Amsterdam aus antreten, in Richtung Los Angeles war er unterwegs. Nachdem er das ESTA-Einreiseformular elektronisch aus dem Vodafone-Netz in den Niederlanden ausgefüllt hatte, wurde er bereits am Flughafen in Amsterdam befragt, wie De Telegraaf berichtet.

Erik Pas wurde am Flughafen bei der Passkontrolle namentlich aufgerufen und musste in ein Verhör mit einem Mann von der US-Regierung. Er wurde zu „muslimischen Ländern“ befragt, die er bereits besucht habe. Pas war jedoch in keinem einzigen. Sein ESTA-Formular habe er laut dem US-Vertreter jedoch aus Jordanien heraus aufgerufen.

In Los Angeles wurde Pas erneut befragt. Ihm wurde nicht geglaubt, seine Koffer und seine Kleidung durchsucht. Außerdem sandten die US-Strafverfolger Polizisten an die Unterkunft des Niederländers.

Vodafone: US-Behörden nicht auf der Höhe der Zeit

Ein Sprecher von Vodafone erklärt den Vorfall damit, dass der US-Grenzschutz veraltete Datenbanken für IP-Adressen nutzt. IP-Adressen würden immer wieder neu vergeben. Die konkrete Adresse, die jeder im öffentlichen Verzeichnis von RIPE.net als „ordentlich in den Niederlanden registriert“ hätte einsehen können, sorgte dafür, dass der Geschäftsreisende mehrfach Opfer einer Nötigung wurde.

Es gibt übrigens auch in Deutschland Firmen, die immer mal wieder veraltete Datensätze für ihre IP-Kontrollen einsetzen, und zwar viele Anbieter von Video-On-Demand-Angeboten. Denn in schöner Regelmäßigkeit kommt es vor, dass Nutzern der Zugriff auf Inhalte verwehrt wird, weil ihre IP-Adresse angeblich nicht in Deutschland verortet werden kann, selbst wenn das nachweislich nicht der Fall ist.


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