Naina: „Uff. Und was machen wir jetzt?“

Alexander Trust, den 17. Januar 2015
Bildung - Abbildung
Bildung – Abbildung

Die Gymnasiastin Naina, die sich auf Twitter Gedanken zu den Inhalten des Bildungssytems gemacht hatte, geistert noch immer durch die Medienlandschaft. Aktuell hat ZEIT Online der Schülerin die Möglichkeit geboten, in einem Gastbeitrag ihre Gedanken zu formulieren.

Auf ZEIT Online schreibt Naina, dass es ein spontaner Gedanke war, den sie auf Twitter zum Thema Bildung geäußert hat. Die Verantwortlichen ihrer Schule geißelten sie dafür öffentlich bereits, wenn man denn der BILD-Zeitung Glauben schenken mag.

Reaktion nicht erwartet – warum?

Naina schreibt auf ZEIT Online, dass sie die Reaktion auf ihren Tweet nicht erwartet hätte. Meine Frage lautet: Warum? Denn so wie sie am Ende der Schulzeit von den Gedanken über die Rechte und Pflichten danach grübelt, haben sich Generationen vor ihr mit genau derselben Frage beschäftigt. Entsprechend hat die junge Frau einen Nerv getroffen, der in der derzeitigen gesellschaftlichen Verfasstheit auf fruchtbaren Boden trifft.

Die Schule bereitet nicht aufs Leben vor. Dass es Leute gibt, die behaupten, dass müsse sie auch nicht, ist unbestritten.

„Ich sage ja nicht: Was ihr uns an der Schule beibringt, ist Blödsinn. (…) Mir geht es um eine Erweiterung, lebensnahe Themen fehlen mir“.
Naina K.

Bildung und Realität passen zusammen

Doch Naina hat zu keiner Zeit gefordert, dass Gedichtanalysen aus dem Unterricht entfernt gehören, sondern dass die schulische Bildung einfach Inhalte lehrt, die auf das Leben vorbereiten. Das kann beides gleichzeitig geschehen. Das Eine widerspricht dem Anderen nicht. Angst vor Veränderungen haben in so einer Situation lediglich die Bildungsbürger, die derzeit die Rahmenbedingungen vorgeben, damit sie und ihresgleichen möglichst „summa cum laude“ abschließen.


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