Carl Icahn: Apple muss eigene Aktien aufkaufen
Alexander Trust, den 9. Oktober 2014Der Großinvestor Carl Icahn hat, wie angekündigt, einen Offenen Brief an Tim Cook veröffentlicht. Darin fordert er das Unternehmen auf, in größerem Umfang eigene Aktien zurückzukaufen. Diese würden zum jetzigen Zeitpunkt deutlich unter Wert verkauft.
Die Überschrift von Icahns offenem Brief deutet es an, der Großinvestor glaubt, dass die Apple-Aktie zur Hälfte des eigentlichen Preises angeboten wird.
„Sale: Apple Shares at Half Price“
Die Apple-Aktie wird aktuell um rund $100 pro Stück verkauft. Nach dem Aktien-Split im Sommer also rund $700 für die Einzel-Aktie davor. Nun geht aber Carl Icahn davon aus, dass die Apple-Aktie $203 wert sein müsste. Zu dieser Bewertung kommt er anhand seiner Langzeit-Analyse, die auch die Jahre 2016 und 2017 prognostiziert und auch Apples Bar-Reserven einkalkuliert. Das Unternehmen aus Cupertino verfügt derzeit über $133 Milliarden Rücklagen.
Icahn ist der Auffassung, dass Apple und dessen Vorstand seine Meinung teilen, dadurch, dass das Unternehmen durchaus eigene Aktien aufkauft. Wenn es nach Icahn geht aber viel zu langsam.
Apple wird langfristig Premium-Segment beherrschen
In Icahns Brief an Tim Cook formuliert dieser eine positive Zukunft für Apple. Das iPhone wird weiterhin einen „signifikanten“ Marktanteil im Premium-Segment erzielen, schreibt der Investor. Auch traut er der Apple Watch (2015), dem Apple-Fernseher (2016) und Apple Pay Einiges zu. Die Produkt-Neueinführungen würden helfen, sich weiter von der Konkurrenz abzusetzen und den Umsatzerlös zu beschleunigen.
„These new launches will further distance Apple’s ecosystem from its peers and accelerate revenue and earnings growth in excess of the status quo“.
Carl Icahn
Ende 2013 kamen aus Icahns Richtung noch weniger gemäßigte Töne. Seinerzeit wollte er eine Vertreterwahl der Aktionäre initiieren, um Apple dazu zu bewegen, mehr Aktien zurückzukaufen. Da Apple jedoch Anfang 2014 innerhalb kurzer Zeit Aktien im Wert von $14 Milliarden zurückkaufte, entspannte sich das Klima.
In der Vergangenheit gab es sogar ein persönliches Treffen zwischen Icahn und Cook; noch im August besaß Icahn selbst 45 Millionen Apple-Aktien.
Icahn ist nicht nur in Apple investiert, sondern war und ist es ebenfalls bei anderen großen Technologie-Konzernen. Er ist eine streitbare Persönlichkeit. Er opponierte gegen die Pläne DELLs, zum Privatunternehmen zu werden. Darüber hinaus besitzt er drei Vorstandssitze bei Yahoo und war mitverantwortlich für die Entlassung des Geschäftsführers von Motorola. Das führte in der Folge dazu, dass Motorola an Google verkauft wurde/werden konnte – allerdings mit keinem guten Ende. Auch die Trennung von eBay und PayPal soll Icahn beeinflusst haben.