Apps für Handwerker – iPad & iPhone
Iro Käse, den 10. Mai 2014iPad und iPhone sind schon wirklich praktisch. Die kleinen, handlichen Geräte schaffen es doch tatsächlich gleichzeitig Handy, Computer, mobiles Unterhaltungsgerät, Navigator, Kino und noch so einiges mehr zu sein. Aber das ist nicht alles, denn natürlich gibt es auch für Handwerker und solche die es noch werden wollen, die richtige App für jede Lebenslage. Dabei kann das iPad natürlich nicht Bohrmaschine und Zementmischer ersetzen, aber kleinere Aufgabe kann es schnell und einfach bewältigen, ohne dass gleich der gesamte Werkzeugkasten ausgepackt werden muss.
Basics – Taschenlampe und Wasserwaage
Nicht jeder Hobby-Handwerker möchte gleich ein eigenes Haus errichten, denn schon das Aufhängen von Bilder und Regalen kann zur Herausforderung werden. Dabei kann die „iHandy Wasserwaage“ hilfreich sein, die bei Auflage auf gerade Flächen die Ausrichtung dieser angibt. Das User Interface ist übersichtlich und bietet nur die nötigsten Funktionen. Der Clou liegt in der Kalibrierung der App die durch Auflage von iPhone oder iPad auf eine gerade Oberfläche stattfindet. Damit misst die Wasserwaage genauer als ähnliche Apps, noch dazu ist sie kostenlos. Wer es etwas umfangreicher möchte, kann die „iHandy Wasserwaage“ auch als Teil der App „iHandy Schreiner“ erwerben. Diese schlägt mit 1,69 Euro zu Buche und beinhaltet außerdem ein Lot, eine Richtwaage, einen Winkelmesser und ein Lineal. Letzteres scheint auf den ersten Blick natürlich wenig praktikabel, schließlich möchten nur die wenigsten Handwerker Entfernungen von unter 7,5 cm bzw. 21 cm messen. Allerdings schafft es die App auch Längen darüber zu messen, indem das Gerät nach rechts oder links geschoben wird. Durchaus praktisch!
Ebenfalls als interessant erweist sich die „Taschenlampe“ App des Entwicklers 7th Gear. Diese nutzt den Kamerablitz um Licht ins Dunkle zu bringen. Das ist nicht nur nützlich, wenn mal der Strom ausfällt sondern auch beim Glühbirnen Wechseln im Dunkeln oder bei der Erkundung dunkler Keller- oder Speicherecken. Allerdings warnt der Hersteller auch: „Die fortgesetzte Nutzung der Taschenlampe kann drastisch verringern Lebensdauer der Batterie.“ Nun gut, das spricht nicht gerade für diese App. Auch die unpassend platzierte Werbung, die den unwissenden Nutzer zum Abschluss teurer Abos verleitet, ist nicht gerade positiv zu werten und so sollte man in diesem Falle vielleicht doch auf die altbewährte Taschenlampe zurück greifen.
Für Hochambitionierte – Parkett Studio und RAL iColours
Wer bereits mit allem nötigen Werkzeug ausgerüstet ist, kann schließlich einen Schritt weiter gehen. Die Planung der neuen Inneneinrichtung, des Bodens oder der Wandbemalung steht an, und eine Einigung mit dem Rest der Familie ist mal wieder weit entfernt: Töchterchen besteht auf lila, Sohnemann befindet sich gerade in der Rebellenphase und kann sich nichts anderes als pechschwarze Wände vorstellen. Doch da kommt die „RAL iColours“ App gerade richtig. Mit der Kamera von iPhone oder iPad einfach das Haus oder den Raum fotografieren und die gewünschte Farbe aus der Datenbank aussuchen, schon erstrahlt die Wand auf dem Foto in neuem Gewand und der Diskussion dürfte ein Ende gesetzt sein. Leider kostet die App satte 8,99 Euro und bietet lediglich Farben der eigenen Firma. Da dies aber ganze 2.328 verschiedene Farben sind, dürfte sich doch das richtige für jeden Geschmack finden lassen. Schließlich lassen sich Farben mittlerweile auch in jedem Baumarkt nach eigenen Angaben anmischen. Für die Neugestaltung einer ganzen Wohnung oder gar eines Hauses lohnt sich diese App also wirklich, für einzelne Räume sollte man besser die eigene Fantasie arbeiten lassen und das Geld in andere Dinge investieren.
DIe gleichen Funktionen bietet auch die „Sto-Colorix App„, die ebenso über selbst aufgenommene Fotos von Fassaden und Häusern nach Belieben die Farbe ändern lässt. Zusätzlich wird auch der professionelle Farbmesser „Sto-ColorCatch 3“ unterstützt mit dem Daten über Bluetooth ausgetauscht werden kann. Unterstützte Farben sind neben den StoDesign Architectural Colours auch die Farbtöne der RAL und NCS Paltte. Für 7,99 Euro ist diese App kaum billiger als „RAL iColours“, bietet allerdings etwas mehr Funktionsumfang.
Einem ähnlichen Zweck dient auch die kostenlose App „Parkett Studio„. Im Gegensatz zur reinen farblichen Wandgestaltung beschäftigt diese App sich allerdings, wie der Name schon vermuten lässt, hauptsächlich mit dem Bodenbelag. In einem Demozimmer können etwa 40 verschiedene Bodenbeläge mit diversen Wandfarben kombiniert werden, um die perfekte Mischung zu finden. Durchaus nützlich und da kostenlos auch einen zweiten Blick wert. Probieren geht schließlich über studieren.
UHU Klebeberater, Bosch Toolbox und SOLight
Da nicht alles nur mit Hammer und Nägeln zusammenhält, erweist sich in einigen Situationen auch er „UHU Klebeberater“ als nützlich. Durch Eingabe von Materialien, die verklebt werden sollen, schlägt die App einen passenden Kleber für das Projekt vor. Nur gekauft werden kann der Kleber nicht direkt über die App, dafür steht dann der Gang zum nächsten Baumarkt an.
Für Hausbauer, und all jene die auf grüne Energie zählen, könnte „SOLight“ hilfreich sein. Die App zeigt an jedem Ort die entsprechende Laufbahn der Sonne an, sowohl im Sommer, als auch im Winter. Für die Ausrichtung von Solaranlagen kann diese App also sehr nützlich sein. Auch andere Einsatzgebiete lassen sich natürlich leicht finden: der perfekte Badeplatz am See oder ein schattiger Parkplatz sind so schnell gefunden.
Auch Bosch hat seine eigene App auf den Markt gebracht, die als Toolbox dienen soll. Neben einer Übersicht über den eigenen Produktkatalog, bietet sie zusätzlich Funktionen zum Umrechnen von verschiedenen Einheiten, eine Händlersuche und die Kontaktdaten des Bosch Service Centers. So sind alle Informationen zur Firma auf einem Blick zu finden und das natürlich auch kostenlos. Für Besitzer von Bosch Geräten also einen zweiten Blick wert!
Schließlich lässt sich sagen, dass iPhone und iPad mit der richtigen App durchaus zum nützlichen Helfer in Sachen Handwerk werden können. Fest steht aber auch, dass die meisten dieser Anwendungen kleinere oder größere Fehler haben und die nicht virtuellen Gegenstücke dieser Apps sind in den meisten Fällen stärker zu empfehlen. Zum Glück sind die meisten der vorgestellten Helfer-Apps kostenlos oder zumindest sehr günstig, wodurch sie für zwischendurch oder einen kleinen Notfall auf jeden Fall sehr nützlich sind. Wer letztendlich trotz dieser hilfreichen Apps verzweifelt, für den hat iTunes schließlich noch einen letzten Notnagel zu bieten: die kostenlose MyHammer App mit der man nicht nur eigene Dienstleistungen anbieten, sondern auch ersteigern kann.