Alternative Apple Monitore
Otto Normal, den 30. Januar 2014Der Apple Monitor für die Thunderbolt-Schnittstelle des Mac ist mit 27″ Größe und dem perfekt abgestimmten Design nicht nur der perfekte Zweitmonitor, sondern verfügt zusätzlich über eine große Anzahl von Schnittstellen und perfekte Kompatibilität mit einem weiteren Cinema Display und sogar mehreren externen Festplatten.
Insbesondere Besitzer eines MacBooks können sich entspannt zurücklehnen und den Laptop zur heimischen Workstation machen. Einen Nachteil hat der Apple Monitor aber: Das Thunderbolt Cinema Display ist teuer. Mit 999,- Euro gehört der Apple Monitor preislich in die absolute Oberklasse – wer allerdings nicht ganz so viel Geld ausgeben möchte, findet auch von Drittherstellern einige Alternativen.
Kein Adapter – Keine Chance
Zunächst einmal benötigt jeder Mac-User einen Adapter, um die Bildschirme von Drittherstellern betreiben zu können. Vom Thunderbolt-Anschluss aus kann auf mehrere Alternativen wie VGA oder DVI umgestellt werden, die Adapter sind bei den Macs jedoch standardmäßig nicht mehr enthalten, sondern müssen separat gekauft werden. Der Thunderbolt-Anschluss entspricht dabei in seinen Maßen dem Mini DisplayPort und die Adapter von Apple funktionieren für beide Anschlüsse, also auch für etwas betagtere Macs.
Die Adapter gibt es auch von Drittherstellern und diese sind meist einige Euros günstiger als die Originale aus dem Hause Apple. Da selbst Apples Adapter jedoch preislich unter 30 Euro liegen, bleibt es jedem selbst überlassen, an welcher Stelle er sparen möchte. Die Adapter von Apple funktionieren jedenfalls fehlerfrei und fügen sich nahtlos in das Design der Macs ein.
Um den Vergleich mit dem Apple Monitor fair zu halten, werden hier ausschließlich Bildschirme mit einer Bildschirmdiagonalen von 27″ (also um die 68 cm) betrachtet, die eine maximale Auflösung von 2560 x 1440 Pixeln bieten.
Kleiner Preis und große Leistung
Der Hersteller Hazro bietet gleich zwei aktuelle Modelle, die in diese Kategorie fallen und die preislich deutlich unter dem von Apple vorgegeben Niveau liegen.
Der Hazro HZ27WB wirkt durch seine matt-schwarze Metallverarbeitung äußerlich bereits äußerst hochwertig, wenn auch etwas altmodisch, und bietet dank seiner LCD-Technik vor allem für Gamer einen idealen Blickfang (LEDs sind für Spieler schlechter geeignet, da sich Bildmuster leichter einbrennen können). Das matte Display kommt zwar nicht ganz so gestochen scharf daher wie ein Hochglanz-Bildschirm, hat jedoch auch seine Vorteile. Denn so neigt der Bildschirm deutlich weniger zu Spiegelungen. Brilliante Farben in 10bit Farbtiefe und ein Betrachtungswinkel von 178 Grad runden das sehr solide Gerät ab.
Besonders für Videospiele ist der HZ27WB auch dank seiner geringen Reaktionszeit gut geeignet. Für um die 500 Euro bekommt man hier einen gut verarbeiteten Hochleistunsgmonitor, der mit einem starken Standfuß daher kommt.
Preislich in der selben Klasse spielt ein weiteres Modell von Hazro, der HZ27WC. Im Gegensatz zu zum HZ27WB unterscheidet er sich vornehmlich durch den Einsatz von LED-Technologie. Mit unter 500 Euro ist der HZ27WC gerade einmal halb so teuer wie ein Apple Monitor, bietet jedoch ebenfalls leuchtende Farben und satte Farbdynamik. Insbesondere zum Bearbeiten von Grafiken und Fotografien ist der HZ27WC gut geeignet und bietet über die zwei integrierten 5W-Lautsprecher einen lauten und klaren Sound. Mit einer Reaktionszeit von 6ms ist er für sämtliche Anwendungen gut geeignet und bietet einen soliden Standfuß und eine Verkleidung in Klavierlack-Optik. Der niedrige Preis schlägt sich jedoch im fehlenden On-Screen-Display nieder, lediglich die Helligkeit kann am Monitor verstellt werden.
Für den geringen Preis bekommt man bei Hazro einen funktionalen und hochwertigen Monitor, Zusatzfunktionen sucht man jedoch vergebens.
Mehr Funktionalität hat ihren Preis
Preislich im selben Segment angesiedelt ist der U2713HM von Dell. Optisch eher minimalistisch gehalten sorgt der matt schwarze Monitor mit dem massiven Standfuß für klassische Büroatmosphäre.
Dafür arbeitet der U2713HM aber äußerst solide und verfügt über vier USB 3.0 Ports (und einen USB-Eingang). Damit eignet er sich nicht nur als Monitor, sondern durchaus auch als Workstation. Ein integrierter Card-Reader liest Formate wie SD-Karten ein und erweitert so das Leistungsspektrum für Fotografen und Filmemacher. Damit bringt der U2713HM für seinen Preis viel Leistung auf den heimischen Schreibtisch.
Über ein On-Screen-Display lassen sich alle Feinheiten direkt am Display justieren und durch den Anti-Glare-Überzug ist das Bild extrem entspiegelt. Das ist gut, wenn man mit viel Hintergrundbeleuchtung arbeitet, lässt die Farben jedoch etwas matter wirken. Wirklich negativ fällt einzig der Stromverbrauch auf. Denn selbst im Standby-Modus verbraucht der U2713HM mehr Energie als die Konkurrenz.
Ebenfalls von Dell stammt der U2711, der mit knapp 600 Euro aber auch schon etwas teurer ist. Dafür bietet er einen höhenverstellbaren Schwenkfuß und lässt sich so jedem Schreibtisch anpassen. Mit USB Ports und einem Kartenleser ausgestattet bietet auch der U2711 von Dell ebenfalls eine sinnvolle Erweiterung der Arbeitsmöglichkeiten. Mit 6 ms Reaktionszeit reagiert der TFT-Bildschirm sehr schnell und dank seiner 12-Bit-Verarbeitung lassen sich auch in den Schatten noch Konturen erkennen, farblich ist der U2711 ebenfalls sehr gut aufgestellt und bietet ein hohes Kontrastverhältnis. Somit eignet sich das Display ideal sowohl für Spiele und Medien als auch für Arbeit mit Grafiken und Bildern. Wie auch der Apple Monitor setzt der Dell U2711 die In-Plane Switching Technologie ein, mit der ein sehr großer Betrachtungswinkel möglich wird, bei dem trotzdem die Farbkonstanz gewährleistet ist.
Beide Geräte von Dell verbinden Zusatzfunktionen mit einem sehr guten Preis und hochwertiger Verarbeitung.
In der selben Preiskategorie liegt der Asus PB278Q, der blank schwarzer Optik aufwartet und einen Vorteil besitzt, den gerade viele Künstler und Designer zu schätzen wissen: Er lässt sich nämlich auf seinem Standfuß rotieren und kann somit auch vertikal eingesetzt werden (Pivot-Funktion). Die 3W-Lautsprecher bieten einen guten, wenn auch keinen fantastischen Sound. Mit einer Reaktionszeit von gerade einmal 5 ms ist er jedoch blitzschnell und entspricht damit höchsten Ansprüchen, gerade im Bereich der Videospiele.
Weitere Gimmicks, wie eine in den Fuß integrierte Kabelklemme räumen des Schreibtisch auf und sind mindestens eine nette Ergänzung. Da hat Asus definitiv mitgedacht.
Dank vieler Anschlüsse (DisplayPort, DVI, HDMI) kann der PB278Q mit einer Vielzahl von Geräten genutzt werden. Besonders bei Grafikanwendungen und der Bildbearbeitung zeigt der Monitor seine Stärken und kann dank der hohen Kontrastwerte und des guten Blickwinkels punkten. Das Design dagegen ist zwar schwarz und schlicht, wirkt aber im Vergleich zur Konkurrenz etwas altbacken.
Das Preis-Leistungsverhältnis stimmt aber und für jeden Anschluss liegt dem Asus PB278Q ein eigenes Kabel bei. Nur ein kleiner Service, bei dem sich allerdings so mancher Hersteller eine Scheibe abschneiden könnte.
Die preisliche Oberklasse der Konkurrenz
Mit knapp 800 Euro ist der ZR2740W von HP zumindest nicht viel günstiger als ein Apple Monitor, bietet aber zusätzliche Features. Besonders die Bildschirmhelligkeit sticht dabei hervor, denn mit 380 cd/m² überstrahlt er sogar den Apple Monitor. Im Standfuß hat der ZR2740W einen sehr stabilen Stand, allerdings wirkt das Display in niedrigen Stufen etwas gedrungen. Stellt man den Bildschirm höher, wirkt der Standfuß weniger schön und dem Preis nicht ganz entsprechend. Für 800 Euro sollte man eben nicht nur nackte Funktionalität erwarten dürfen.
Dafür lässt sich der Monitor ebenfalls um 90 Grad kippen und vertikal benutzen. Mit einem DisplayPort und einem DVI-Eingang, sowie zwei USB-Ports ist der ZR2740W recht gut ausgestattet, von günstigeren Modellen von Dell oder dem Thunderbolt Display aber deutlich entfernt. Eine tolle Farbgebung und ein kontrastreiches Bild machen ihn ebenfalls zu einem tollen Bildschirm, der für seinen doch recht stolzen Preis allerdings vergleichsweise wenig Features bietet und im Design deutliche Schwächen aufweist.
Wer mehr Geld für ein Display ausgeben will, kann sich auch für etwa 150 bis 200 Euro mehr einen Samsung SyncMaster S27B970D zulegen. Der kommt zwar nicht auf die Helligkeitswerte des ZR2740W, allerdings ist er hübscher designt und Kontraste und Farben wirken auf dem Display noch schärfer. Hier bei Amazon zu kaufen.
Oder aber, man entscheidet sich doch für das Thunderbolt Display von Apple.
Was das Thunderbolt Display dennoch von der Konkurrenz abhebt
Ja, die Monitore der Konkurrenz können vim Vergleich zum Apple Monitor mit der gleichen Auflösung aufwarten, was den Kontrast und die Farbdynamik angeht, ist das Thunderbolt Display zwar ganz vorne vertreten, aber das alleine stellt kein Kaufargument dar.
Vielmehr bekommt man, wofür man bezahlt. Denn auch wenn tausend Euro für einen Monitor ein hoch gegriffener Preis sind, wer wirklich das volle Potenzial des Thunderbolt Displays ausschöpft, bekommt von Apple so viel mehr geboten als bloß einen Bildschirm.
Alleine die Anschlüsse, die über einen einzelnen (!) Port betrieben werden, sind spektakulär. Belegte das LED Cinema Display noch einen USB-Port, um alle Anschlüsse in Betrieb zu halten, so reicht der neuen Display Generation der Thunderbolt Port, um es zur Workstation zu befördern. Wer mindestens ein 15″-MacBook besitzt, kann dank der Grafikunterstützung des Laptops sogar zwei Geräte in Reihe schalten. Und zusätzlich Geräte wie Massenspeicher oder Kameras (bis zu sechs Geräte) anschließen, während das MacBook über einen integrierten MagSafe Anschluss lädt. Und dies alles bei deutlich mehr Geschwindigkeit als USB 3.0 bieten kann. Damit kann kein Modell der Konkurrenz mithalten.
LED Hintergrundbeleuchtung, ein Blickwinkel von 178 Grad bei einem kontrastreichen Hochglanzdisplay und eingebaute Boxen tun ihr Übriges, um das Thunderbolt Display zum besten Apple Monitor aller Zeiten zu machen. Und ganz nebenbei sind auch die bekannte iSight Kamera und ein Mikrofon verbaut, so dass auch die digitale Kommunikation via Skype und Co. nahtlos unterstützt wird. Abgerundet wird dies vom einheitlichen Glas-und-Aluminium-Design, das alle Mac-Geräte in schwarz und silber glänzen lässt.
Alleine im Videoschnitt bietet der Apple Monitor Möglichkeiten, für die der Preis von 999,- fast schon lächerlich gering ist. Zwei Monitore an einen einzigen Anschluss zu stecken und mehrere USB- und Firewire-Ports dazu zu gewinnen und über den Thunderbolt-Anschluss völlig neue Möglichkeiten im Bereich der Massenspeicher zu haben, ist zum Arbeiten mit Videodateien eine absolute Revolution und zeigt, dass Apple mit dem Thunderbolt Display nicht nur einen Monitor verkauft. Vielmehr handelt es sich um eine professionelle Lösung zur Erweiterung des Arbeitsplatzes.
Sicherlich ist das Thunderbolt Display von Apple teuer. Es ist den Preis allerdings auch wert. Wer wirklich nur einen externen Monitor sucht, um seinen Arbeitsplatz zu erweitern, wird auch mit einem Produkt der Dritthersteller gut beraten sein. Man spart Geld und bekommt trotzdem Markenqualität, die ebenfalls schön designt ist und auch anspruchsvollen Bildbedürfnissen gerecht wird. Für Einsteiger sind die Modelle von Hazro absolut empfehlenswert, wer für wenig Geld mehr Leistung möchte, ist auch mit dem ASUS PB278Q und dem U2711 von Dell gut beraten.
Wer allerdings das volle Potenzial seines Macs ausschöpfen möchte und viel Peripherie betreibt, sollte sich unbedingt überlegen, ob er nicht doch die Investition tätigt und mit dem Apple Thunderbolt Display sehr viel mehr Funktionalität kauft als nur einen Monitor.