Britischer Geheimdienst arbeitete an iPhone-Rootkit
Stefan Keller, den 29. Januar 2014Der britische Geheimdienst soll an einem Rootkit für iPhones namens Warrior Pride gearbeitet haben. Das geht aus einem Dokument hervor, das von Edward Snowden veröffentlicht wurde. Ob für die Installation physischer Zugriff auf das Smartphone benötigt wird, ist nicht bekannt.
Aus einem aus 2010 stammenden Dokument, das jetzt veröffentlicht wurde, geht hervor, dass der britische Geheimdienst sein „Warrior Pride“-Rootkit auf das iPhone portiert hat und damit das Smartphone zu einem wertvollen Informationslieferanten umfunktionierte. Aus der Präsentation geht hervor, dass unter anderem Daten von Google Maps und Twitter ausgelesen wurden, um so den Besitzer zu identifizieren.
Schlumpf-Namen
Warrior Pride wurde zudem mit diversen Plugins versehen, die den Lauschangriff weiter vertieften. „Dreamy Smurf“ kann so etwa ein anscheinend ausgeschaltetes iPhone aus der Ferne aktivieren. „Nosey Smurf“ ist in der Lage, das Mikrofon des iPhone zu jedem beliebigen Zeitpunkt anzuzapfen und „Tracker Smurf“ fungiert als GPS-Wanze. Weiterhin existiert „Paranoid Smurf“, das zum Schutz des Rootkits selbst dient.
Weiterhin ist Warrior Pride in der Lage, Daten vom iPhone abzugreifen, so beispielsweise SMS, E-Mails, Fotos und die Browser-History. Eine ähnliche Schadsoftware hatte auch die NSA entwickelt, wobei für diese bekannt ist, dass die Installation physischen Zugriff erfordert. Ob das bei „Warrior Pride“ ebenfalls so ist, ist nicht überliefert.