iPhone 5s: Erster Eindruck nach 48 Stunden

Stefan Keller, den 23. September 2013
iPhone 5s
iPhone 5s

Das iPhone 5s wurde am Freitag zum Verkauf freigegeben und mithilfe einer Vertragsverlängerung bei der Deutschen Telekom hat es ein Gerät in die Redaktion von Macnotes geschafft. Wir möchten euch an dieser Stelle einen ersten Eindruck des Geräts liefern.

Kurz vorweg: Mein vorheriges iPhone war ein iPhone 4S, also werden sich die gezogenen Vergleiche überwiegend auf jenes Modell beziehen. Am Freitag gegen 10 Uhr wurde es im Rahmen einer Vertragsverlängerung geliefert. Die Verpackung ist etwas größer geworden, was nicht nur am größeren Display liegt, auch die Höhe und Breite hat leicht zugenommen. Enthalten ist natürlich das iPhone 5s selbst und eine kurze Dokumentation nebst „Haarklammer“, um den SIM-Kartenschacht zu öffnen. Weiterhin sind EarPods, ein Netzteil und das Lightning-Kabel enthalten.

Äußerlichkeiten

Das iPhone 5s sieht, bis auf die Farbe (dieses Modell ist „Space Grau“) dem iPhone 5 zum Verwechseln ähnlich. Die Maße sind identisch, nur der Home-Button ist aufgrund des Fingerabdrucksensors nicht beschriftet. Dass die Maße identisch sind, bedeutet für Anwender, dass iPhone-5-Zubehör problemlos weiterverwendet werden kann. Das betrifft beispielsweise Halterungen für das Auto oder iPhone-Hüllen. Damit können auch die neuen Leder-Hüllen von Apple mit dem iPhone 5 genutzt werden. Ansonsten ist die Glas-Oberfläche schwarz und das Aluminium an der Seite und Rückseite grau. Das Display scheint auf den ersten Blick farbenfroher zu sein als jenes des iPhone 4S. Das könnte aber daran liegen, dass unser iPhone 4S vom Gelbstich betroffen ist, der bei vielen Geräten zu erkennen war und das Display des 5s in Ordnung ist.

Erste (vorsichtige) Akkubeurteilungen

Von Freitag Abend bis Sonnabend Mittag lag das iPhone weitestgehend in seiner Socke und hatte nicht allzu viel zu tun – abgesehen vom Aufrechterhalten der Verbindung zum Mobilfunknetz. Nach 18 Stunden Standby hat sich die Anzeige auf 95% reduziert, was in der Hochrechnung etwa 15 Tage ergeben könnte – wenn man überhaupt nichts mit dem Gerät macht. Das iPhone war dabei die ganze Zeit über im LTE-Netz der Telekom eingewählt und konnte eine Feldstärke von 4/5 Punkten nutzen. Der zweite Tag war etwas arbeitsintensiver für das neue Smartphone. Nach fast 22 Stunden seit der letzten Ladung steht der Akkuzähler bei 75%. Dabei wurden ca. 15 Fotos geschossen, ein paar Minuten Musik gehört, testweise Safari gestartet und auf der Toilette eine Runde Doodle Jump gespielt. Das wären etwa 4 Tage bei gleicher Benutzung und damit eine deutliche Steigerung gegenüber dem iPhone 4S, das selbst mit Herumliegen höchstens 2 Tage durchhielt. Bei diesen Erkenntnissen sollte beachtet werden, dass es sich um die erste Akkuladung handelt. Ein Akku benötigt einige Ladezyklen, bevor die volle Kapazität genutzt werden kann, tendenziell dürften die Werte also noch besser werden.

GPS-Probleme

Beim ersten Test durfte natürlich auch eine Fahrt mit dem Auto nicht fehlen. Die Navi-Software meiner Wahl ist Navigon Select mit beinahe allen Addons, die es zu kaufen gibt. Es stellte sich aber heraus, dass das iPhone 5s zuweilen Probleme mit der Ortung zu haben scheint. Immer mal wieder, anscheinend aber vor allem in belebteren Gegenden, ist die angezeigte Geschwindigkeit bei 0 km/h und wird dann schlagartig auf 70 km/h erhöht, was eine Tempo-Warnung zur Folge hat, obwohl das tatsächliche Tempo bei knapp unter 50 km/h lag. Das konnten wir etwa in Leipzig am Ortseingang auf der B2 aus nördlicher Richtung beobachten. Da dies mit dem 4S nie ein Problem war und es eigentlich nicht anzunehmen ist, dass Apple die GPS-Funktionalität verschlechtert hat, nehmen wir an, dass LTE der Auslöser für dieses Verhalten sein könnte.

Fingerabdrucksensor

In diesem Jahr soll das „s“ in 5s ja für „Sensor“ stehen – jedenfalls ist das neben den neuen Chips das Feature-Highlight. Der Fingerabdrucksensor ist im Home-Button versteckt. Wird er nicht verwendet, funktioniert der Knopf wie gewohnt, außer, dass er nicht mehr nach innen gewölbt sondern eben ist. Wer das iPhone mit seinem Fingerabdruck entsperren will, muss eine Code-Sperre definieren. Der Fingerabdruck ist also nur eine Erweiterung der Code-Sperre. Man kann diverse Finger als autorisierte Benutzer festlegen. Dafür muss man mehrere Male den Finger auf den Home-Button legen. Im zweiten Schritt verlangt das iPhone, den Finger noch einmal gedreht aufzulegen. Danach funktioniert das Entsperren in jeder Richtung. Bislang hat das recht zuverlässig funktioniert. Wird zu oft versucht, einen fremden Finger zum Freischalten zu verwenden, wird der Sensor deaktiviert und auf jeden Fall die Code-Sperre abgefragt. Dass man nach einer Handamputation ein nutzloses Stück Hardware behält, ist also nicht gegeben – um Befürchtungen aus Twitter-Kreisen den Wind aus den Segeln zu nehmen. Das Allheilmittel gegen unbefugten Zugriff auf sensible Daten ist der Sensor jedoch nicht: Er kann umgangen werden, wenn auch nur mit größerem Aufwand. Da die Code-Sperre zusätzlich aktiv ist, darf der Fingerabdrucksensor aber zumindest als Bequemlichkeitsplus gewertet werden.

Erster Eindruck

Nach 48 Stunden würde ich sagen, was ich auch der Telekom-Hotline nach dem Freischalten der Nano-SIM sagte, als der Mitarbeiter fragte, wie das neue iPhone denn so sei: Es funktioniert. Spektakulär geht anders, aber es läuft soweit. Zur Performance kann ich noch nicht viel sagen, aber die Akkulaufzeit ist definitiv vielversprechend. Weitere Details folgen im ausführlichen Test.

Anbei: Erste Fotos

An dieser Stelle möchten wir euch einige Testfotos offenbaren, die wir mit dem iPhone 5s geschossen haben. Die Originale sind etwas größer geraten und können über die Galerie ebenfalls abgefragt werden.


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