Microsoft Surface Pro im ersten Uni-Test

Samy Chae, den 29. Juni 2013
Handschrift auf PowerPoint-Präsentation am Surface Pro
Handschrift auf PowerPoint-Präsentation am Surface Pro

Ich habe das Microsoft Surface Pro mit an die Uni genommen und im Hochschulalltag getestet. Schon vorher hatte ich meinen ersten Eindruck von Microsofts Windows-8-Tablet geschildert.

Bereits vor dem Kauf des Microsoft Surface Pro war ich vom Digitizer Pen begeistert, der zusammen mit dem Surface Pro ausgeliefert wird. Auf der Keynote, als das Surface Pro erstmals gezeigt wurde, erfuhr man, wie gut die Technologie ausgereift ist; das „Notieren“ in PDF-Dateien gehört zum Standard. Die Präzision ist aktuell am Markt befindlichen Produkten für Endkonsumenten auf iOS– und Android-Devices überlegen.

Digitizer Pen

Die Dozenten an unserer Hochschule verbreiten über das Intranet Materialien ihrer Lehrveranstaltungen, in Form von PDF-Dokumenten, PowerPoint-Präsentationen oder digitalen Handzetteln. Diese Dokumente lassen sich mithilfe des Stylus bearbeiten, der einem Kugelschreiber ähnelt und eine ähnlich große Stiftspitze bietet. Damit hebt er sich von den meisten Geräten mit breiter Spitze ab.
Auch besitzt der Digitizer Pen von Microsoft einen Knopf, der als zweite Maustaste dient, und einen virtuellen Radiergummi, mit dem sich Notizen wieder entfernen lassen. Der Knopf am Pen ist magnetisch, und erlaubt das Andocken an den Lade-Port des Surface Pro. Im Gerät lässt er sich nicht versenken und will man das Tablet laden, muss man ihn abstecken. Vergessliche Zeitgenossen könnten ihn wie einen Regenschirm unterwegs liegen lassen.

Der Stylus bietet die erste Grundlage zum digitalen Aufzeichnen von Notizen in Schule oder Uni. Microsoft hat für das Problem der Handballenauflage eine gute Lösung gefunden, die auf anderen Plattformen von der Implementierung der App-Entwickler abhängt, und auch dann nicht immer funktioniert.
Das Microsoft-Tablet erkennt den Pen, sobald er etwa einen Zentimeter über dem ClearType-Display schwebt und schaltet alle normalen Gesten aus.

Office Reader

Office Reader ist auf dem Surface Pro vorinstalliert. Die Software kann PDF-Dateien lesen und mit dem Digitizer Pen kann man sofort nach Belieben alles Mögliche hineinschreiben. Das handschriftlich eingetragene stellt sich automatisch scharf, je nachdem wie weit man reingezoomt hat.

Der erste Eindruck des Office Reader war gut. Doch wenn man das Programm schließt und danach wieder öffnet, gibt es hässliche Anzeigefehler bei der digitalisierten Schrift – Schuld ist die Software. Schickt man die Datei an seinen Desktop-PC oder öffnet sie mit Acrobat Reader, werden die Notizen zufriedenstellend angezeigt. Auf das Software-Problem sind die Entwickler bei Microsoft bereits aufmerksam gemacht worden.

Schade ist, dass für das Freihandzeichnen keinerlei Tools bereitgestellt werden, abgesehen von Schreiben und Radieren – an dieser Stelle würde ich mir Farben und Formen zum Markieren wünschen. Außerdem kommt es zu Abstürzen und der Office Reader blendet für kurze Zeit das Geschriebene einfach aus.

OneNote

OneNote dient in erster Linie dazu, Notizen aufzuzeichnen – egal ob in der Uni, oder sobald man eine tolle Idee hat. Das Schreiben funktioniert einwandfrei und OneNote erspart sogar das Abtippen. Mit der Funktion „Freihand in Text“ wird das Geschriebene kurzerhand „übersetzt“.

Besonders interessant ist die Funktion „Freihand in Gleichung“. Man kann mathematische Formeln per Hand eintragen, statt mühselig die einzelnen Zeichen herauszusuchen. Es funktioniert erstaunlich gut, gibt aber hier und da kleine Übersetzungsfehler. Die Notizbücher kann man später als PDF abspeichern. Die Handschrift wird dabei eventuell verkleinert, damit sie auf DIN A4 passt, egal wie groß ihr schreibt.

Fazit

Im Grunde hat mich das Microsoft Surface Pro beeindruckt. Die Stifteingabe und Schrifterkennung funktionieren einwandfrei. Office Reader ist ein erstaunlich simples Programm, erfüllt jedoch seinen Zweck, der Digitizer Pen liegt gut in der Hand.

Die Akkulaufzeit stellt eine Hürde im langen Hochschulalltag dar. Diese liegt, je nach Gebrauch, tatsächlich nur bei etwa 4 bis 6 Stunden. Man sollte also die Zeit genau einplanen, oder sich „in die Nähe“ einer Steckdose setzen – das Kabel hätte länger ausfallen dürfen! Negativ fällt im Sommer zudem die Temperaturentwicklung auf – etwas nervig.

Doch das Surface bietet mir an der Uni Leistung und Komfort. Das Schreiben auf dem Display fühlt sich fast natürlich an und ist erstaunlich präzise. Ich kann Schülern und Kommilitonen empfehlen, über den Kauf nachzudenken.


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