BITKOM: Jeder fünfte Bundesbürger liest lieber E-Books
nw, den 19. März 2013Der Hightechverband BITKOM stellte in einer repräsentativen Umfrage fest, dass jeder fünfte Bundesbürger das digitale E-Book dem gedruckten Buch vorzieht. Auch auf den Podien und in den Hallen der dreitägigen Leipziger Buchmesse war das E-Book wieder ein fester Bestandteil.
Immer mehr Bücherfreunde würden die Vorteile eines E-Books erkennen, sodass es in den kommenden Monaten aus der Nische heraustreten und zu einem Massenphänomen werden könnte. 12,6 Millionen der Befragten (18 Prozent) gaben an, lieber E-Books zu lesen, während mit etwa 73 Prozent der Großteil noch das analoge Buch liest. Lediglich 9 Prozent seien unentschlossen gewesen. Interessanterweise bevorzugen 40 Prozent der 14- bis 29-Jährigen lieber das E-Book, während es bei den 30- bis 40-Jährigen nur noch etwa 24 Prozent sind. Wenngleich ab der Generation 50+ die Beliebtheit von E-Books deutlich abnehme, läsen inzwischen schon etwa 16 Prozent der 50- bis 64-Jährigen lieber das digitale Pendant zum gedruckten Buch. Gerade ältere Menschen würden eigentlich von den Eigenschaften eines E-Books profitieren, schließlich lassen sich Einstellungen über Schriftgröße, Helligkeit und Schärfe des Displays treffen, die wiederum eine gute Antwort auf eine nachlassende Sehkraft im Alter bildet.
Digitale Güter boomen 2013
„Je mehr Leser positive Erfahrungen mit E-Books machen, desto stärker wird der Markt für herkömmliche Bücher unter Druck geraten.“
Dr. Bernhard Rohleder
E-Books sind im Gegensatz zum „antiquierten“, gedruckten Buch jederzeit leicht via Download verfügbar, sind je nach E-Reader oder App sehr bequem zu lesen und nicht zuletzt preiswerter. Die wachsende Anzahl verfügbarer E-Books auf den Plattformen von Ebook.de, Amazon oder iTunes, sowie die steigende Verbreitung von Endgeräten wie dem iPad oder iPad mini würden zu dieser Entwicklung beitragen. Mittel- bis langfristig werde der Leser mehr positive Erfahrungen mit E-Books machen, sodass der Markt für herkömmliche Produkte unter Druck geraten werde. Inzwischen ziehen sich E-Book-Reader und Tablets quer durch sämtliche Altersgruppen, womit sie unweigerlich ein interessanter und zugleich wichtiger Vertriebskanal für die Verlage sind. In den Vereinigten Staaten übersteigen die E-Book-Verkäufe bei Amazon schon seit einigen Monaten erheblich die der gedruckten Bücher.
Der Tablet-Absatz habe sich nach BITKOM im Jahr 2012 auf 4,4 Millionen verdoppelt. Einer neuen Prognose zufolge werden im Jahr 2013 etwa 1,4 Millionen E-Reader und erstmals mehr als 5 Millionen Tablets verkauft werden. Entsprechende Endgeräte werden mittlerweile zu einem sehr attraktiven Anschaffungspreis ab 99 Euro (Kindle) angeboten. Sie beflügeln damit eine Entwicklung unserer Lesegewohnheit, die oft als Teil des digitalen Wandels begriffen wird.
Das Marktforschungsinstitut ARIS fragte 1.007 Personen ab 14 Jahren nach ihrem persönlichen Medienkonsum, ob sie lieber physische Medienträger oder digital verfügbare Inhalte bevorzugen würden, außerdem normale Bücher oder E-Books.