YouTube: Google plant einen Musikstreaming-Dienst noch in diesem Jahr
nw, den 6. März 2013Google plant im Laufe des Jahres neben Google Play auch für YouTube einen Musikstreaming-Dienst einzurichten. Dies geht aus einem exklusiven Bericht des amerikanischen Magazins Fortune (engl.) hervor.
Spotify dürfte in unseren Breitengrad zu den bekanntesten Vertretern eines neuen Vertriebsmodells von Musik gehören. Im letzten Jahr wuchs die Musikindustrie tatsächlich zum ersten Mal seit mehr als einem Jahrzehnt wieder an. Das Potential wurde dabei längst nicht gänzlich abgerufen, wenngleich Spotify inzwischen mit mehr als einer Million zahlender Abonnenten gut im Geschäft ist.
Streamingmodell für Google sehr interessant
Google kann sich aus einer besonders entspannten Lage mit diesen neuartigen Vertriebswegen auseinandersetzen, da YouTube schlicht und ergreifend zu den populärsten und meistgenutzten Videoplattformen weltweit gehört. Längst generiert der Konzern mit den sukzessiv ausgebauten Werbeeinblendungen für Kanalbetreiber hohe Umsätze. Es gilt nun weitere Nutzer, vor allem die Jugendlichen, für YouTube zu interessieren. Denn die größten Erfolge auf YouTube sind allesamt Musikvideos. PSY wurde im letzten Jahr ein Kometenhafter Aufstieg zu teil, der im nichts geringeres als das mit 1,38 Milliarden Aufrufen meistgesehene Video auf YouTube veröffentlichte.
Wie könnte das YouTube-Modell aussehen?
Schon jetzt werden automatisch Links in den Google Play und Apple iTunes Store gesetzt, wenn ein bekannter Musiktitel im Video eingesetzt wurde. Der Unterschied zwischen dem auf Hardware beschränkten Google Play Store wird dementsprechend darauf liegen, dass theoretisch jeder Nutzer weltweit kostenlos Musik hören kann. Vor allem in Deutschland lässt die GEMA massenweise Videos sperren, die nicht die erforderlichen Rechte erworben haben. Diese Vorgehensweise treibt so manchen Nutzer in eine Grauzone, um Zugriff zur Lieblingsmusik zu bekommen.
Musik würde folglich für alle grundsätzlich kostenlos verfügbar sein, wobei diese mit Werbeeinblendungen finanziert werden. Zusätzlich dazu ist ein Abomodell denkbar, dass uns schlichtweg von der Werbung befreit. Letztlich würde sich vermutlich nicht viel ändern, außer, dass Musik selbst direkt über YouTube organisiert wird. Später könnten dann beispielsweise die meistgehörten Titel, wie es Spotify oder iTunes auch handhaben, in Bestenlisten zusammengeführt werden. Optional würde natürlich die Verknüpfung zum Google Play-Store dem Nutzer eine Möglichkeit geben, die Musik auch dauerhaft zu kaufen.
„While we don’t comment on rumor or speculation, there are some content creators that think they would benefit from a subscription revenue stream in addition to ads, so we’re looking at that.“
YouTube-Sprecher (inoffiziell)
Offiziell gibt es bislang kein Statement, inoffiziell heißt es dagegen, dass man Contenterstellern die Möglichkeit einräumen wolle, über ein Abomodell zusätzlich zu profitieren. Das ist letztlich einer der Knackpunkte an dieser News. Vermutlich würde sich für uns nicht viel ändern, ausschließlich die Anbieter von Musik, z. B. Plattenlabels oder Bands, könnten ihren Content nochmals auf andere Weise vermarkten.