SimCity-Release wird zum Fiasko: Server-Fehler verhindern Spielen

Alexander Trust, den 6. März 2013
SimCity
SimCity – Screenshot

SimCity: Server-Fehler verhindern Spielen. Ihr möchtet das neue SimCity spielen? Dann benötigt Ihr in jedem Fall eine Internetverbindung. Ohne geht es nicht. Doch selbst mit Internetverbindung gestaltet sich das Spielen momentan schwierig. Zum Start der Städtesimulation sind die Server überlastet und hunderttausende Fans sind enttäuscht. Electronic Arts und Maxis erleben ein Fiasko.

Origin vergrätzt SimCity-Spieler

Electronic Arts begründete den Online-Zwang vor allem mit dem Mehrspielermodus. Die Aussage zeugt jedoch davon, dass das Unternehmen auf mindestens einem Ohr taub ist. Denn Fans wollen das Spiel vor allem für sich alleine spielen. Gerade das können sie aber nun nicht.

EA setzt wie schon bei der PC-Version von Battlefield 3 oder FIFA 12  auf das eigene Origin-Netzwerk. Das hat auch bei dem Shooter und der Fußballsimulation zu Problemen geführt. Nur umstimmen ließ sich das Unternehmen trotzdem nicht.

Twitter wird mit Meldungen geflutet

Enttäuschte Nutzer überfluten seit der Veröffentlichung von SimCity in den USA Twitter mit kritischen Meldungen. Dazu kommt, das erste US-Medien wegen der Unspielbarkeit die Wertung für das Aufbauspiel nach unten korrigieren. Dabei ist das Spiel in Asien und Europa noch gar nicht veröffentlicht.

Der größte Ärger der Fans gilt neben den langen Downloads des Spiels dem Kopierschutz. Da die Server überlastet waren, dauerte es teilweise Stunden, ehe Gamer das Spiel überhaupt installieren konnten. Doch dann zeigte sich das nächste Problem. Die Infrastruktur ist überlastet und konnte die Konten der Spieler nicht richtig authentifizieren. Die Folge? Gamer durften SimCity erst gar nicht spielen. Die Wenigen, die es schafften, wurden aber auch nicht glücklich. Die Freundes-Listen wurden nicht korrekt angezeigt, beim Bau einer Stadt kam es zu Fehlermeldungen, und anderes mehr.

Bevormundung mit Countdown

Tatsächlich räumte EA auf Twitter ein, dass die Nachfrage überwältigend sei. Deshalb könnten einige Spieler momentan nicht auf ihre Spiele zugreifen. Man arbeite jedoch daran, das Problem so schnell als möglich zu beheben.

[mn-twitter id=“309008287112769536″]

Um die ständigen Versuche der Spieler auszubremsen und die Kapazitäten auf den Servern zu entzerren, führte EA kurzerhand einen Countdown ein. Käufer von SimCity, die einen irregulären Anmeldeversuch erlebten, durften es erst 30 Minuten später ein zweites Mal versuchen.

Höchststrafe: Spielfortschritt futsch

Die Schwierigkeiten endeten keineswegs, als Gamer dann doch anfangen konnten SimCity zu spielen. Denn ein ärgerlicher Fehler trat erneut auf, der schon in einer Beta-Version aufgetaucht war. Spieler erhielten die Anweisung, ihre Städte aufzugeben, da diese „angeblich“ nicht richtig verarbeitet wurden. Dies ist ebenfalls ein Resultat der fehlerhaften Kommunikation mit den Servern. Alternativ sollten sie die eigene Stadt in einen Zustand versetzen, der zuletzt mit den Servern synchronisiert worden war. Damit wäre zum Teil jeglicher Spielfortschritt verloren gegangen.

EA hat Warnungen ignoriert

Schon vor Monaten hatten Nutzer gewarnt, dass die Server-Kapazitäten nicht ausreichen würden, wenn am Veröffentlichungstag hunderttausende Downloads abgewickelt werden müssten. Sie schlugen vor, das Spiel schon „vor“ dem Veröffentlichungstag herunterladen. Electronic Arts ignorierte den Vorschlag. Das Unternehmen versicherte stattdessen, die Kapazitäten seien ausreichend.

Warteschlange für die Kampagne

Wie es nun mal so kommt, machten Nutzer ihrem Unmut Luft. Hunderte Kurzreviews auf MetaCritic sorgten für einen Absturz der Wertung von derzeit nur 3.8 von 10 Punkten. Die Nutzer reagierten in erster Linie mit Unverständnis, dass man für den Einzelspieler-Modus einen Onlineverbindung benötige. Manche Nutzer berichten außerdem, sie wurden dann in eine Warteschlange gepackt, obwohl sie ja mit niemandem online gemeinsam spielen wollten.

Absurd wurde es außerdem. Einige Nutzer bekamen in SimCity Hinweisfenster angezeigt, sie möchten den EA-Support kontaktieren. Die „mögliche Wartezeit“ für den Kontakt mit dem nächsten freien Ansprechpartner wurde dabei teilweise mit 850 Minuten und mehr angezeigt.

Wertung nach unten korrigiert

Das US-Magazin Polygon hat im Zuge der Ereignisse die Wertung für SimCity nach unten korrigiert. Ursprünglich lautete diese auf 9,5 von 10 Punkten. Doch nachdem der Spieletester und weitere Redaktionsmitglieder, so wie viele Leser über Probleme klagten, wurde die Punktezahl nachträglich herabgesenkt.


Ähnliche Nachrichten