Dead Space 3
Redaktion Macnotes, den 18. Februar 2013Heutzutage scheint sich alles irgendwie ein bisschen zu verändern, oder? Resident Evil war damals Horror Pur und ist immer mehr in die Action Schiene abgedriftet. Nun serviert uns EA Dead Space 3 auf den Teller und verspricht uns, dass uns der Horror Kuchen genauso gut schmecken wird wie bei den Vorgänger. Zusätzlich wurde das Ganze noch mit einem neuen Koop Modus gespickt. Viele Fans vermuteten daher einen 0815 Action Shooter wie es bei anderen Games aus dem Genre auch passiert ist. Ist dieser Vorwurf berechtigt? Rockt Dead Space noch wie in den guten Zeiten oder ist es auch zu sehr Actionlastig geworden? Wir versuchen die Fragen zu klären!
Wenig Gänsehaut, aber gutes Feeling!
Gehen wir doch nochmal zu den ersten Teil zurück. Dort startete man in einem (fast) verlassenen Raumschiff auf der Suche nach Überlebenden und vor allem nach Antworten. Kein Spiel hatte mich damals so geschockt und mir Angst eingejagt wie seinerzeit Dead Space 1. Wer dann auch noch eine Dolby Anlage sein eigen nennen kann, der wird genau verstehen was ich meine. Du hörst ein dumpfes klopfen, es kommt irgendwo von den Gängen vor dir, du weißt aber nicht was es ist und näherst dich langsam, als plötzlich ein Monster durch die Ecke donnert und versucht dich zu töten. Nachdem du es erledigt hast warst du erleichtert. Aber das Klopfen… es ist immer noch nicht weg, nur ein bisschen lauter geworden! Mir läuft es jetzt schon wieder den Rücken kalt hinunter wenn ich daran denke. Um euch nicht weiter auf die Folter spannen zu müssen. Dead Space 3 geht hier einen anderen Weg. Während man anfangs auf einem vermeintlichen Eis Planeten landet und nach weiteren Antworten sucht, beginnt die neue Story mit knallharter Action. Es braucht auch ein bisschen Zeit, bis ihr euch schließlich wieder in einem Raumschiff findet und wieder ein bisschen Dead Space Feeling bekommt. Bevor wir hier weiterführen, um was geht es den im neuen Teil? Die Entwickler versuchen euch im dritten Teil das Drumherum einfach besser zu erklären und zu erläutern. Woher kommen die mystischen Marker? Was hat ein verlassener Eisplanet mit den Markern zu tun? Und was ist das bitte für eine Sekte welche die Menschheit auslöschen möchte?
Schon die ersten Gegnerwellen machen deutlich, dass sehr viel Hektik und Ballereien im Spiel notwendig sind. Das zwischendrin Gruseln oder gar das Gänsehaut Feeling kommt im dritten Teil nicht mehr auf. Nichtsdestotrotz sorgen die Umgebungen (egal ob Eisplanet oder Raumschiff) für ein beängstigendes Gefühl. Dabei steht das Erschrecken und das „Oh mein Gott so viele Gegner, wie soll ich das packen“ deutlich hervor. Es gab oftmals starke Momente (im Koop Modus wohlbemerkt), wo wir beide in das Headset gebrüllt haben, weil wir so erschrocken sind. Insofern können wir euch an dieser Stelle auch versprechen, dass diese bekümmernde Stimmung mit Schreckeffekten sehr wohl auch im Koop Modus gegeben ist. Es macht natürlich alles etwas einfacher, dass man das zu zweit ertragen muss, aber hier wird einem nichts an Effekten genommen. Ich finde es allerdings Schade, dass die Gebiete irgendwie so klar abgetrennt wurden. Nicht immer, aber die meiste Zeit ahnt man schon, wann ein Monster wohl auf einem zukommen mag. Es gibt in dem Spiel irgendwie kein zwischendrin, sondern entweder Gebiete da tauchen fiese Monster auf, oder Gebiete da taucht nichts auf und man schlendert einfach zum nächsten Zielpunkt. Das unberechenbare fehlt mir genauso wie die krasse Horror Stimmung von den ersten Teilen! Erschrecken hat aus meiner Sicht nämlich nichts mit Angst oder Gänsehaut zu tun, lässt zwar auch Adrenalin ansteigen, aber es ist einfach „anders“, ich denke ihr versteht mich!
Waffen Architekt
Dead Space 3 bietet euch wirklich ein enorm umfangreiches Arsenal an Waffen an. Schon nach den ersten Stunden hatte ich eine komplett andere Waffe als mein Koop Kollege, obwohl wir zu jederzeit miteinander gespielt hatten und den gleichen Fortschritt hatten. Dies liegt ganz einfach daran, dass es überall in den Gebieten in denen ihr Unterwegs seid jede Menge einsammeln könnt. Von Altmetall bis hin zu irgendwelchen Chipkarten oder Upgrade Chips ist wirklich alles dabei. Wenn ihr dann an bestimmten Stellen an die „Bank“ hinkommt, könnt ihr euch aus den Materialien neue Waffen bauen oder gar eure vorhandenen Waffen modifizieren. Dabei sind die Möglichkeiten so unendlich, dass es wirklich Spaß macht und Interessant ist, neues auszuprobieren. Passt vielleicht der Protonenaufsatz besser unter die Waffe hin oder soll ich gar eine eigene daraus bauen. Alles hat eine Auswirkung! Während mein Kollege riesige Bomben schießt, kommen bei mir mächtige Strahlen raus! Das ständige Nachladen nervt? Ok dann baut man sich eben einen Zusatz drauf, der automatisch nachlädt oder man ergänzt einfach um ein weiteres Magazin. Hier hat man wirklich sehr viel Freiheit und das motiviert natürlich enorm! Damit man aber nicht ständig selbst suchen muss (und man übersieht ja gerne mal was), könnt ihr sogenannten Bots einsetzen. Diese fahren selbstständig in den einzelnen Missionen umher und liefern nach einen gewissen Zeitpunkt die Materialien bei der Bank ab. Die Bots docken dann an und ihr müsst diese erneut versenden. Selbst die kleinen Helfer könnt ihr auch im Laufe des Spiel verbessern. EA bietet euch sogar die Möglichkeit, via PSN neue Gadgets zu kaufen (ja richtig, mit echtem Geld), die euch im Spiel Vorteile bringen werden. So könnt ihr z.B. für fünf Euro einen Zusatz erwerben, der eure Bots mehr und schneller liefern lässt. Aus meiner Sicht ist das schon die moderne Art noch mehr Kohle scheffeln zu können. So was kann man machen, wenn man das Spiel Freetoplay anbietet, aber nicht so! Wer also genügend Kohle locker macht, kann sich so enorme Vorteile erschaffen!
Technik
Technisch gesehen ist Dead Space 3 nicht unbedingt das stärkste Spiel, aber es sieht durchwegs Passabel aus. Alles wirkt ein bisschen Detaillos und ist mit relativ unscharfen Texturen gespickt, allerdings ist das Meckern auf hohem Niveau. Die Sound Effekte und die musikalische Untermalung ist wieder sehr gelungen und gibt uns sehr viel Atmosphäre! Auch die KI ist alles andere als dämlich und hat uns sehr überzeugt. Der Koop Modus ist aus meiner Sicht hervorragend gelungen und macht nicht wie vermutet alles kaputt. Man wird genauso erschreckt, nur dass man sich eben gegenseitig in das Headset brüllt. Ich denke ein lokaler Koop Modus hätte diesen Effekt vielleicht kaputt gemacht, den so einer ist nicht enthalten. Dadurch dass wirklich jeder seinen eigenen Bildschirm hat und die eine gute Sicht genießt, ist das Feeling immer noch einwandfrei. Zudem macht es riesen Spaß, zu zweit nach Antworten zu suchen und sich gegenseitig zu unterstützen. Im Übrigen sind auch Missionen enthalten, die ihr nur im Koop Modus bestreiten könnt!
Fazit
Dead Space 3 ist definitiv wieder ein sehr gutes Spiel geworden. Unabhängig von dem guten Koop Modus wurde aber dennoch sehr viel Horror genommen. Das Spiel ist eindeutig sehr Actionreich geworden! Dennoch gibt es viele Schocker Momente, die auch für Adrenalin sorgen. Fans der Serie werden zwar ein bisschen enttäuscht sein, weil man eben nicht mehr das selbe Feeling wie bei den vorherigen Teilen hat, allerdings ist Dead Space 3 dank des Koop Modus, der tollen Story und dem Crafting System ein sehr gutes Spiel!