Michael Dell und Silver Lake kaufen Computerkonzern Dell auf

nw, den 5. Februar 2013
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News, Bild: CC0

In den vergangenen Wochen wurden Gerüchte laut, wonach Dell von einer Private-Equity-Gesellschaft aufgekauft werden könnte. Diese wurden heute offiziell bestätigt. Der Computerkonzern Dell wird für schätzungsweise 24,4 Milliarden US-Dollar von Unternehmensgründer Michael Dell, der Beteiligungsgesellschaft Silver Lake sowie einer Reihe von Investmentbanken aufgekauft.

Aktienbesitzer erhalten pro Aktie 13,65 US-Dollar, was gegenüber dem Kurs von 10,88 US-Dollar am 11. Januar 2013 einem Plus von 25 Prozent entspricht. Zur Erinnerung, am nächsten Tag wurden die Gerüchte laut, wonach Dell möglicherweise privat werden könnte. Der Konzern verabschiedet sich damit vom Börsenparkett, um die „Langzeit-Strategie fortzuführen“ und sich auf die Entwicklung aus Auslieferung von bestmöglichen Lösungen für Endkunden und Businesskunden zu fokussieren. Dell will das Unternehmen also fernab der Börse radikal umzustrukturieren, um sich für die kommenden Jahre solide und nachhaltig aufzustellen.

“I believe this transaction will open an exciting new chapter for Dell, our customers and team members. We can deliver immediate value to stockholders, while we continue the execution of our long-term strategy and focus on delivering best-in-class solutions to our customers as a private enterprise.“
Michael Dell

Seit Anfang 2012 halbierte sich der Börsenwert nahezu, obwohl der Computerkonzern nach wie vor der drittgrößte PC-Hersteller auf dem Markt ist. Allerdings brachen die PC-Absatzzahlen ein, weil der Markt für Smartphones und Tablets starkt boomte und damit die Nachfrage nach Desktop-PCs und Notebooks abnahm. Im Geschäftsjahr 2012 erzielte Dell einen Nettoumsatz von immerhin 62,071 Milliarden US-Dollar. Der Fokus wird nicht zuletzt auf Businesskunden gelegt, wo Dell im letzten Quartal noch 17 Prozent des Marktanteils im Servergeschäft erzielte.

Finanzierung der Dell-Transaktion

Michael Dell, seines Zeichen Gründer von Dell, besitzt etwa 14 Prozent der Aktien des Computerherstellers. Der Unternehmensgründer wolle mit dem damit frei werdenden Geldbetrag sowie einem großen Betrag aus eigener Tasche in diese neue Unternehmung einbringen. Michael Dell wird die Rolle als Geschäftsführer weiterhin begleiten. Microsoft wird sich im Übrigen nicht ganz uneigennützig mit einem Kredit in Höhe von zwei Milliarden US-Dollar an dieser Transaktion beteiligen. Schließlich ist es in Microsofts eigenem Interesse, dass Dell weiterhin Endgeräte mit dem Windows-Betriebssystem entwickelt und verkauft.

Quelle: BusinessWire (engl.)


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