Spiele für Erwachsene: Immer häufiger ungeschnitten, Indizierungen rückläufig

Stefan Keller, den 3. Januar 2013
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Spieler kennen das Phänomen: In Deutschland herrscht ein relativ strenger Jugendschutz, weshalb Spiele für Erwachsene gerne mal nur geschnitten oder gar nicht auf den Markt kommen. Da ist die Jahresstatistik über die Veröffentlichung von Spielen „ab 18“ eine positive Meldung: Der Trend, dass Spiele ungeschnitten auf den Markt kommen, setzt sich fort und auch die Anzahl der Indizierungen ist rückläufig.

Bei Stigma Videospiele gibt es eine Statistik zu begutachten, die über den Verbleib und Inhalt von Spielen für Erwachsene in den letzten Jahren aufklärt. Diese deckt sich nicht ganz mit den „offiziellen“ Zahlen, da im Gegensatz zu USK und Co. Spiele für verschiedene Plattformen zu einem Spiel zusammengefasst werden. Die USK würde beispielsweise Grand Theft Auto IV für Xbox 360, PlayStation 3 und PC als drei Spiele zählen.

Erfreulich zu sehen ist, dass 2012 wie schon 2011 kein Spiel dermaßen viel Gewalt enthielt, dass es beschlagnahmt wurde. Stigma Videospiele merkt an, dass das Erscheinungsjahr nicht gezwungenermaßen das Jahr ist, in dem eine Indizierung oder Beschlagnahme stattfindet. Laut Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM) gibt es für 2012 veröffentlichte Spiele nur einen Kandidat, der evtl. noch die härteste aller Sanktionen kassieren könnte, „Sleeping Dogs“.

Ansonsten lässt sich festhalten, dass fast 80% aller Spiele für Erwachsene mittlerweile ungeschnitten auf den deutschen Markt kommt. 2008 war es nur die Hälfte aller Spiele. Gleichfalls ist die Rate der Indizierungen stark zurück gegangen. Spiele, die indiziert sind, dürfen nicht öffentlich beworben werden, weshalb eine Indizierung für einen Verleger ungünstig ist. Zu dem Werbeverbot führen viele Geschäfte indizierte Spiele gar nicht.

In die Schnittstatistik von Stigma Videospiele sind nur diejenigen Spiele mit eingeflossen, die aufgrund ihres Gewaltgehaltes entschärft wurden. Dass in diversen Militär-Shootern verfassungsfeindliche Symbole und Texte entfernt wurden, wird hierbei ausdrücklich nicht berücksichtigt.


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