Call of Duty Black Ops: Declassified

Redaktion Macnotes, den 5. Dezember 2012
PlayStation 3 Dualshock Controller
PlayStation 3 Dualshock Controller, Bild: CC0

Call of Duty ist wahrlich eines der populärsten Videospiele in der heutigen Zeit. Der jüngste Ableger Call of Duty Black Ops 2 hat wieder einmal mehr den Rekord gebrochen und in kürzester Zeit einen enorm hohen Umsatz in die Kassen von Activision eingespielt. Zur heutigen Zeit ist wohl eine Abstinenz des Spiels kaum denkbar, denn jährlich im November erscheint Abwechselnd mit Treyarch oder Infinity Ward ein neuer Teil. Nun wurde auch der erste Vita Ableger veröffentlicht und wir durften das Spiel auf Herz und Nieren testen. Ist die mobile Version ebenso ein Kracher, oder eher wieder ein schlechter Versuch, das geniale Gameplay auf ein portables System zu portieren. In unserem Bericht werdet ihr es erfahren!

Irgendwo zwischen Black Ops, Black Ops 2 und Unit 13

Call of Duty Black Ops: Declassified spielt zeitlich zwischen den ersten Teil von Black Ops und dem zweiten. In den verschiedenen Missionen werdet ihr dann verstehen, wie Woods und andere bekannte Spieler überlebten. So schlüpft ihr in dessen Rolle und versucht so jeden Abschnitt erfolgreich zu beenden. Dabei gehen die Entwickler Nihilistic, die im Übrigen schon für Resistance für die PlayStation Vita verantwortlich waren, komplett andere Schritte, als man es von den vorherigen Serien kannte. Die Kampagne ähnelt mehr den Spec Ops Modus von MW3, ihr wählt nacheinander die Missionen aus, stellt den Schwierigkeitsgrad ein und versucht erfolgreich zu sein. Dabei läuft im jeden Einsatz eine Zeituhr, die genau misst wie schnell oder langsam ihr eure Operationen erfüllt. Dadurch fühlt sich das ganze eher wie Unit 13 an, was nicht unbedingt schlecht sein muss, aber das typische Call of Duty Flair geht hier auf jeden Fall verloren. Checkpoints vermisst man hier gänzlich, wenn ihr also während einer Mission den Bildschirmtot erlebt, dann dürft ihr die Operation komplett neu starten und das unabhängig vom Schwierigkeitsgrad. Anfänger verlieren womöglich so schnell die Motivation weiterzuspielen, da das Spiel selbst auf Leicht nicht unbedingt einfach ist.

Nach oder vor einer Mission werden durchaus immer Informationen in Form von Sprecher und Videos eingeblendet, die auch sehr gut gestaltet sind. Auch die Ziele in den Operationen sind durchaus sehr verschieden, was der Abwechslung sehr gut tut: Einmal müsst ihr euch frei kämpfen um zu entkommen, ein anderes Mal rettet ihr Geiseln und zerstört Düsenjäger und noch vieles mehr. Dadurch dass man aber ein Call of Duty auf der Box draufstehen hat, kann man sich wohl als Fan damit nicht anfreunden, denn alles wirkt zu befremdend. Die Knallharte Action und die typischen großen Missionen sind hier einfach um einen großen Prozentteil geschrumpft, durch das neue Konzept von fehlenden Checkpoints und Auswahl der Missionen ist es einfach irgendwie ein anderes Spiel. Ihr kennt das doch selbst: Ihr erwartet von einem bestimmten Namen oder Artikel einfach mehr, erhält aber dann ganz was anderes. Es muss nicht schlecht sein, aber überzeugen konnte es nicht so richtig. Dabei ist Declassified keinesfalls ein schlechter Shooter. Es ist durchaus schön, dass wir Vita Besitzer solch ein Spiel spendiert bekommen, denn der Reiz alle Missionen mit drei Sternen (also höchstem Schwierigkeitsgrad) zu bewältigen motiviert ungemein.

Die Steuerung passt sich im Taschenformat wirklich sehr gut an. Wie auch in anderen Shooter Ableger für die PS Vita steuert ihr euren Helden mit den kleinen Analogsticks. Gezielt und Geschossen wird dabei mit den Schultertasten, mit den Knöpfen wechselt ihr die Waffen oder führt Aktionen aus. Wer gerne mal das Messer zückt und im Nahkampf seine Gegner bewältigen möchte, der berührt einfach mit seiner rechten Hand den Bildschirm und schwupp führt euer Krieger einen schwungvollen Angriff aus. Granaten und Perks (Drohnen oder Hubschrauber) werden ebenfalls über den Bildschirm angesteuert, was ebenfalls sehr leicht von der Hand geht. Das einzige was etwas gewöhnungsbedürftig ist, dass ihr euch erstmal daran gewöhnen müsst. Irgendwie geht alles relativ schnell und hektisch, das macht sich vor allem beim Zielen bemerkbar. Während man oft versucht passende Kopftreffer zu verpassen, erweist sich gerade das ruhige anvisieren als chaotisch, da man hier wirklich sehr viel Feingefühl haben muss. Die Waffen lehnen sich mehr an den ersten Black Ops Teil der Serie an, ebenfalls wie die Karten und Perks. Zukunftsmusik à la Black Ops 2 ist hier noch nicht in Sicht.

Weiter Spielmodi gegen Langeweile

Call of Duty Black Ops: Declassified bietet neben der „Kampagne“ noch mehrere Modi für Solo Zocker. So könnt ihr unter anderem in Zeitattacke verschiedene Parcours durchlaufen. Veteranen erinnern sich dabei bestimmt an die Tutorial Missionen, wo es Pappfiguren auszuschalten gibt und man möglichst schnell die Hindernisse bewältigt um ans Ziel zu gelangen. Genau das repräsentiert der Modus, wo es eben mehrere davon gibt. Weiterhin gibt es eine Art Überlebenskampf auf verschiedenen Karten. Wie gewohnt treten dort unendlich viele Wellen an Gegnern gegen euch an, nach jeder Welle erhält ihr neue Waffen und Ausrüstung. Das Ganze geht solange, bis ihr ins Gras beißt. Schade ist allerdings, dass es diesen Modus nicht in Multiplayer Format gibt, das wäre sicherlich ein toller Spaß gewesen!

Apropos Multiplayer: Was wäre ein Call of Duty ohne Multiplayer? Die Vita Version hat natürlich auch einen Integriert, der sich durchaus sehen lassen kann. In verschiedenen Modi (Deathmatch, Team Deathmatch, Abschuss bestätigt und noch ein paar) tretet ihr gegen echte Spieler an. Dabei ist alles wie gewohnt, ihr steigt durch Erfahrung auf, könnt eigene Klassen erstellen und selbst die Maps sind sehr witzig. Darunter befindet sich unter anderem Nukehouse, welches von der Größe her das halbe Nuketown von Black Ops ist. Auch Perks könnt ihr währenddessen freischalten und einsetzen. Die Serververbindungen sind super, währen des Spielens sind keine Lags, sodass es insgesamt wirklich sehr viel Spaß macht. Abstriche müssen dennoch gemacht werden, denn die Karten sind allesamt sehr klein, sodass die Matches mehr oder weniger hektisch von statten gehen. Sniper Freunde werden hier also wenig Raum zum Spielen haben. Durch die Hektik geht alles auch sehr schnell und erfordert dementsprechend auch eine gute Steuerung, die ihr erst nach der Zeit erlernen werdet. Aber wenn man mal insgesamt auf das Paket guckt und mal außen vor hält, dass es nichts Vergleichbares in der mobilen Welt gibt, bin ich wirklich sehr zufrieden damit! Übrigens, auch mit Kumpels in der Nähe, sprich mit dem Ad-Hoc Modus könnt ihr gegeneinander oder miteinander Spielen, allerdings steigt ihr dann nicht im Level auf!

Fazit

Call of Duty Black Ops: Declassified ist gefühlt kein Call of Duty, aber dennoch ein sehr motivierendes Spiel, das wenig gute Modi, aber dafür gute enthält. Schade ist nur, dass man beim Überlebenskampf nur alleine spielen kann. Der Multiplayer Modus und damit das Herz von Call of Duty läuft super und macht Laune, ist natürlich gegenüber den großen Verwandten eine abgespeckte Version. Nächstes Mal wünschen wir uns auch wieder eine normale Kampagne, ohne Zeitdruck und mit einer zusammenhängenden Story, ohne einzelne Operationen. Unterm Strich ist es dennoch auf der Vita ein super Spiel, man kann durchaus einen Blick riskieren!


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Testergebnis

URS: 6,9 von 10
6,9