Call of Duty: Black Ops 2
Redaktion Macnotes, den 22. November 2012Jedes Jahr aufs Neue und immer wieder freu ich mich persönlich sehr auf den Tag, wenn eine neues Call of Duty erscheint. Dieses Jahr möchte Treyarch mit einer ganz neuen Richtung punkten: Das Spiel geht ein bisschen in die Zukunft, soll mehr Freiheit bieten und so eines der besten Call of Duty werden, das man bisher kennt. Wir haben nicht sonderlich viele Neuerungen im Vorfeld erwartet, allerdings sind die neuen Inhalte und Features wahrlich eine Bereicherung gewesen. Wie gut ist das heißersehnte Black Ops 2 wirklich? Wir haben es ausführlich getestet und präsentieren euch nun den Bericht.
Alt bekannte Gesichter
Jeder unter den COD Fans hat wohl sein eigenes „Lieblings Call of Duty“, meines war Black Ops immer. Mich hat es einfach umgehauen, wie genial und spannend und vielen Wendungen man eine Geschichte erzählen kann. Für mich persönlich war dies sogar ein Meilenstein unter den Ego Shootern. Nahezu jedes Szenario war einfach nur ein sinnloses rumgeballere gegen Terroristen ohne große Persönlichkeiten der Charaktere und Hintergrund Infos und da setzte Black Ops 2010 erste Maßstäbe. Zwei Jahre später nun kommt der direkt Nachfolger und meine Erwartungen waren natürlich dementsprechend groß!
Call of Duty: Black Ops 2 spielt natürlich nach dem ersten Teil. Ihr spielt dabei wieder Alex Mason und Frank Woods, aber auch den von Alex, nämlich David Mason. Viele andere bekannte Gesichter wie Hudson werdet ihr ebenfalls wieder begegnen. Wer beim ersten Teil ein bisschen verwirrt war, weil die Geschichte zeitlich und zwischen den Personen wechselte, der wird hier womöglich auch seine Probleme haben. Ihr solltet tatsächlich ein bisschen Hintergrundinfos haben, um bei der Story nicht den Faden zu verlieren. Allerdings sehen wir das auf keinem Fall negativ an, denn so erhält auch der neue Shooter wieder einen hohen Anspruch und Spannung! Die Geschichte lässt sich in etwas so und ohne Spoiler erzählen: Raul Menendez musste mit ansehen, wie seine Familie von den Amerikanern ermordet wurde und so wächst sein Hass natürlich gegen die Amerikaner ins unendliche. Dadurch, dass er so viel Geld und Macht besitzt, ist er eine wahre Gefahr für die ganze Welt. Woods und Alex Mason (der Protagonist aus dem ersten Teil) versuchen in zahlreichen Missionen Menendez ausfindig zu machen und zu erledigen. Hier kommen schon erste große Wendungen ins Spiel und natürlich läuft nicht alles so reibungslos ab, wie es sein sollte. Das Spiel beginnt allerdings in der Zukunft, im Jahre 2025. David Mason besucht Frank Woods, der mittlerweile schon sehr gealtert ist und im Rollstuhl sitzt und erfährt von ihm die ganze Geschichte, wie alles begann und bis heute ausgegangen ist. Man muss eben ständig aufpassen, mit wem man spielt, um genau zu wissen, in welcher Zeit man sich befindet. Ihr werdet auch erfahren, warum Woods nun doch überlebt hat, denn im ersten Teil glaubte man doch, er wäre gestorben. Denkt jetzt bitte nicht, dass die Story 0815 rüberkommt, nur weil ich sie so prickelnd erzählen kann, die Wendungen und die Spannung um jeden einzelnen Charakter, den man ja mittlerweile sehr gut kennt ,ist einfach gigantisch.
Mehr Freiheit für den Spieler
Normalerweise ist es ganz normal, dass man von A nach B sich einfach nur durchballert und so seine Missionen erledigt. Daran hat sich auch in Black Ops 2 nichts geändert, allerdings habt ihr ab und an die Möglichkeit den Ausgang einer Mission zu bestimmen: Wollt ihr eine Person erschießen oder doch am Leben lassen und gefangen nehmen? Je nachdem wie ihr euch entscheidet, ändern sich auch unter Umständen die Missionen. So kann es euch durchaus passieren, dass manche Missionen komplett gesperrt bleiben, andere aber freigeschaltet werden. Natürlich könnt ihr aber diese Stellen wiederholen und euch anders entscheiden, sodass ihr wirklich auch alles Mal sehen könnt. Ich habe bisher nur ein Ende vom Spiel gesehen, aber es soll mehre Enden geben. Das motiviert mich direkt, dass ich das Spiel öfter durchspielen werde! Aber nicht nur in Sachen Entscheidung hat sich was getan, auch bei jeder Auswahl einer Mission könnt ihr selbst bestimmen, welche Ausrüstung ihr mit ins Spiel nehmen wollt. Egal ob ihr Granaten oder Waffe austauschen wollt, hier ist auch sehr viel möglich, was mir sehr gut gefallen hat.
Was hat euch eigentlich damals motiviert (abgesehen von Trophäensammler) eine Kampagne nochmal durchzuspielen? Maximal vielleicht noch die Geheimdaten, aber wirklich viel Spaß hat das nie gemacht. Nun hat man jeder Mission noch bestimmte Herausforderungen mit eingebaut, die ihr optional erreichen könnt. So erhöht sich nicht nur der Wiederspielwert enorm, sondern macht die Missionen einfach „intensiver“. Wer sich also auch beschwert, die Kampagne sei in fünf bis sechs Stunden durchgezockt, der hat das Spiel auf einfach gespielt und einfach durchgerusht. Wenn ihr alles schaffen und sehen wollt, seid ihr wirklich eine sehr lange Zeit beschäftigt, deshalb stimmt der Umfang seitens Singleplayer auf jeden Fall! Die Missionen und die Schauplätze sind sehr unterschiedlich und laden förmlich zum Spielen ein, wobei man hier immer noch in der Bewegung sehr eingeschränkt ist. Anfangs hatte ich sehr Angst, denn ich mag eigentlich Zukunftsszenarien überhaupt nicht. Treyarch schafft es hier ein perfekter Spagat zwischen Vergangenheit, Zukunft und der entsprechenden Ausrüstung zu machen. Die Waffen und Gadgets sind sehr gut geworden, als ob es in zehn Jahren wirklich so was geben könnte. Nie hat man das Gefühl, einen Shooter ala Halo oder so was zu zocken, sondern es ist und bleibt vom Gefühl her Call of Duty!
Eine weitere Neuerung sind die sogenannten First Strike Missionen, die ich aber nicht sehr intensiv gespielt habe. Hier bekommt ihr ein bisschen Strategiefeeling und müsst eure Truppen innerhalb einer Basis umherschicken, um gewisse Punkte zu verteidigen. Gerne könnt ihr auch selbst einen der Männer spielen und die feindliche Welle stoppen. Ich für meinen persönlichen Teil konnte damit nichts anfangen, da mir das schlichtweg keine Freude bereitet hat. Es gibt bestimmt viele, die es als einen schönen Zusatz ansehen, von daher werte ich das nicht negativ. Das Gute daran ist, man kann selbst entscheiden, ob man diese spielen möchte, oder nicht!
Multiplayer Action
Das Sahnehäubchen eines jeden Call of Dutys ist sicherlich der Multiplayer Modus, der in diesem Teil sehr üppig ausfällt. Neben dem Zombie Modus erwarten euch wieder allerlei Matches, die ihr gemeinsam oder gegeneinander durchführen könnt. Alle Modi zu erklären wäre jetzt wahrscheinlich genauso, als würde ich euch erzählen dass der Himmel Blau ist, deshalb möchte ich nur auf die Neuerungen eingehen: Die wohl größte Neuerung ist, dass ihr nun selbst bestimmen könnt, was ihr ins Schlachtfeld mitnehmen wollt. Nein nein, das kann man nicht schon immer. Denn dieses mal könnt ihr wirklich komplett entscheiden, was mit soll. Ihr benutzt keine Granaten? Dann nehmt keine mit! Ihr wollt lieber keine Aufsätze, dafür mehr Extras mitnehmen, ja dann macht das doch. Ihr müsst nur beachten, dass ihr maximal Platz für 10 Gegenstände habt. So eröffnen sich auch ganz neue strategische Möglichkeiten, was dem MP Modus sicherlich frischem Wind verleiht. Die Karten sind allesamt sehr gut gemacht, besonders erfreulich ist, dass Nuketown wieder mit an Bord ist (derzeit nur für Vorbesteller). Für mich persönlich ist die Liga Funktion ein wahrer Segen. So motiviert das online spielen neben dem Freischalten der Level nochmal einen Tick mehr, denn in der Liga spielt ihr immer um euren Rang. So könnt ihr auch mal auf- und absteigen. Schade ist allerdings, das hier noch wenig Spiele zustande kommen. Spielen das zu wenig, oder gibt’s da noch Probleme oder Bugs?
Der sehr beliebte Zombie Modus hat auch ein riesen Update bekommen! Neben neuen Waffen und Zombie Arten, habt ihr natürlich spannende, neue und große Karten, die jeweils in kleinen Bereichen unterteilt sind. Wenn der Bus mal an eurer Stelle anhält, steigt ihr ein und fährt weiter und kämpft dort weiter. Schaut aber unbedingt, dass ihr eure Freunde nicht in Stich lässt, denn wenn der Busfahrer einmal losfahren möchte, dann wartet er auch nicht! Besonders Interessant ist die Möglichkeit, dass nun mehrere Teams gegen die Zombies spielen. Das letzte Team das übrig bleibt, gewinnt das Match.
Technik
Ein dicker Minuspunkt aus meiner Sicht ist die Technik. Während ich vor dem Release noch groß gesagt habe, dass eine neue Engine nicht nötig wäre, sondern der Spielspaß wichtiger ist, wurde ich hier eines besseren belehrt. Das Spiel sieht irgendwie sogar schlechter aus, als der Vorgänger. Die Texturen sind unglaublich unscharf, die Details sehen verschwommen aus und besonders im Multiplayer Modus wirkt alles irgendwie grässlich. Entweder wird es jetzt doch Zeit, dass man hier mal was aufpoliert, oder man hat hier einfach nur ganz schön gemurkst. Auch wenn die Engine älter ist, wäre da noch mehr drin gewesen.
Der Sound wiederum ist klasse! Gegenüber dem Waffenbums vom ersten Teil, hat sich der zweite deutlich verbessert. Sie klingen jetzt nicht mehr wie Blechdosen, sondern wie richtige Knarren!
Die KI im Spiel ist serientypisch nicht gerade die hellste, was wir langsam nicht mehr nachvollziehen können. In jedem Teil wird seitens der Fachpresse die KI kritisiert und gemacht wird nichts? Warum?
Fazit
Call of Duty: Black Ops 2 führt die Geschichte vom ersten Teil sehr gut weiter, ist sehr spannend und bietet sehr viele Emotionen. Auch das Szenario in der Zukunft hat uns sehr gut gefallen, weil es nicht zu übertrieben dargestellt wurde. Der Mehrspielermodus ist wieder unglaublich üppig, vor allem die Zombie Fans kommen auf ihre Kosten. Das Paket und der Inhalt stimmen, auch die zahlreichen neuen Features haben der Serie sehr gut getan. Besonders das „Nimm dir 10“ System im Multiplayer Modus ist gigantisch gut! Spürt ihr das auch? Frischer Wind! Jetzt nur noch technisch ein bisschen Gas geben, dann wäre es nahezu perfekt! Was hebt Black Ops von anderen Shootern oder gar von anderen CODs ab? Die unglaublich gute Geschichte, die sehr glaubwürdigen Charaktere, der Zombiemodus und die frischen Ideen! Nice Job Treyarch!