Das Testament des Sherlock Holmes
Redaktion Macnotes, den 23. Oktober 2012Ich persönlich war sehr glücklich darüber, dass wir dann doch noch ein Test Muster zu Sherlock Holmes bekommen haben. Auch aus privater Sicht hat mich das Spiel sehr interessiert, vor allem weil ich die Vorgänger noch nicht kannte. Rein von der Technik her konnte mich das Spiel schon anhand diverser Screenshots begeistern und auch das Rätsel Konzept dahinter machte meine Neugier extrem hoch. Im folgenden Bericht klären wir auf, in wie weit das Spiel von Frogwares gelungen ist – oder auch nicht.
Aller Anfang ist schwer
Zunächst beginnt die Story ganz harmlos. Spielende Kinder entdecken das Tagebuch von Sherlock Holmes und der Spieler wird somit zu dem ersten Fall reingeblendet, den er natürlich auch gleich lösen muss. Dabei handelt es sich um einen einfachen Diebstahl einer Halskette, den ihr aufklären müsst. Durch das untersuchen des Raumes und der sanften Einführung des Spiels lernt ihr in Hand um drehen das Konzept dahinter kennen. Möglichst viele Hinweise finden, Indizien kombinieren und ein wenig Geduld lassen schließlich auch diesen Fall knacken.
Generell ist die Story des Spiels unglaublich spannend. Wo man anfangs nur den Raubzug aufklärt, bekommt man es im Laufe der Zeit mit vielen Intrigen, Folterungen und krassen Mordfälle zu tun, die die Spannung sehr weit nach oben treiben. Habt ihr also die ersten Missionen fertig gespielt, lässt euch das Spiel solange nicht mehr in Ruhe, bis ihr schließlich das Ende erfährt. Und das kann aber lange auf sich warten…
Geduld mein Freund
Sherlock Holmes ist definitiv auch sein starkes Geduldsspiel. Ihr müsst in jedem Fall jedes einzelne Detail finden und logisch kombinieren, andernfalls könnt ihr die Fälle nicht lösen. Dabei drauf kommen, warum ein Seil nur an einer Seite schmutzig ist, warum vor einem Kamin sehr viel Asche rumliegt und warum ein Opfer Biss Wunden hat. Jedes Verbrechen ergibt irgendwo einen Sinn, aber der Weg dauert. Neben dem Suchen müsst ihr auch Zeugen befragen und zu verschiedenen Orten reisen. Darunter könnt ihr in ein Krankenhaus kommen, einen Friedhof untersuchen und noch viele weitere Orte erkunden. In jeder Mission gibt es unterschiedliche Rätsel zu lösen, die nach meiner Sicht etwas unfair sind. Warum? Ok ich gebe es zu, ich bringe wahrscheinlich nicht die entsprechende Geduld mit, mich lange Zeit mit einem Kniff zu beschäftigen, denn ihr werdet in die Rätsel förmlich reingeworfen. Ihr entdeck etwas und dann sollt ihr einfach mal lösen anfangen. Völlig ohne plan, was man genau machen muss und wie sich das ganze kombiniert. Eine kleine Anleitung zu Beginn eines Rätsels ist sicherlich ganz hilfreich, denn selbst dann braucht man noch sehr lange!
Sherlock Holmes ist in diesem Spiel düsterer als zuvor – zumindest empfinde ich das so. Ich habe mich über die Vorgänger schlau gemacht, aber dieses Mal sind wirklich heftige Morde und dementsprechende Leichen dabei, allerdings wirkt das ganze mal mehr wie ein Krimi und das tut dem Spiel auch richtig gut. Auch die Atmosphäre ist hervorragend spannend gemacht, sodass man schnell mal die Zeit um sich herum vergisst.
Technik
Technisch ist das Spiel nahezu erster Klasse. Die Charaktere sehen sehr gut aus und bewegen sich auch natürlich. Anfangs hat mich die schlechte Synchronisation der Kinder sehr erschreckt, allerdings wird man in der ersten Mission schon eines besseren belehrt und die Sprecher machen einen grandiosen Job. Auch die Umgegangen wissen sehr zu überzeugen, besonders schön fand ich die Lichteffekte im Spiel.
Einziger Kritikpunkt ist die aus meiner Sicht etwas holprige Steuerung, die teilweise auch ein bisschen unpräzise in der Ausführung ist. Dies soll aber keinesfalls die Stimmung im Spiel töten! Der Schwierigkeitsgrad ist hier wirklich beachtlich, glaubt nicht, dass ihr das Spiel einfach mal so zwischendurch durchzocken könnt, da ihr hier wirklich viel Zeit braucht.
Fazit
Vielen Dank an Kochmedia für das Spiel. Hier wäre wirklich fast eine gute Perle verloren gegangen. Viele Spieler sind sehr skeptisch über das Spiel, aber das braucht ihr nicht sein. Die Präsentation, die knackigen Rätsel (wenn auch manchmal unfair, da keine Beschreibung da ist was man tun muss) und die spannende Story machen aus Sherlock Holmes wahrlich eines der besten seiner Art. Man muss lediglich ein bisschen Geduld mitbringen, aber das lohnt sich auf jedem Fall! Ein wirklich sehr tolles Spiel!