Test: Borderlands 2
Redaktion Macnotes, den 26. September 2012Borderlands 2 ist offiziell erschienen und viele tummeln sich wieder in Pandora. Borderlands ist ein genialer Mix aus Rollenspiel und Ego-Shooter. Gearbox zeigte mit dem ersten Teil bereits, dass diese zwei Genres perfekt zu kombinieren sind. Wir durften das Game bereits im Vorfeld auf der Gamescom anspielen. Viele Überraschungen waren demnach auch in der Vollversion nicht mehr zu sehen, allerdings möchten wir mit diesem Test genau erklären, warum das auch gar nicht nötig war!
Willkommen (zurück) in Pandora
Wir haben in letzter Zeit festgestellt, dass vermehrt Leute Borderlands 1 zocken. Entweder um sich aufzufrischen und vorzubereiten, oder eben weil sie neugierig sind und zunächst den ersten Teil durchspielen wollen. Deswegen wollen wir an dieser Stelle auch die Story nicht großartig spoilern.
Der zweite Teil knüpft nahtlos an die Geschehnisse vom ersten Teil an: Pandora hat sich größtenteils verändert und ist an vielen Stellen zerstört. Manche Gegenden erkennt man so gar nicht wieder. Ihr macht euch also gemeinsam wieder auf den Weg, viele Schätze abzugreifen und die Bösewichte zu vernichten.
Das Spielprinzip hat sich nahezu überhaupt nicht geändert. Anfangs wählt ihr einen von vier Charakteren aus. Natürlich hat jeder seine eigenen Fähigkeiten, die ihr auch im Laufe der Zeit aufwerten könnt.
Axton ist der Mann fürs Grobe und stellt ein Geschütz als Unterstützung auf, was aber auch schon vom ersten Teil bekannt war. Gunzerker Salvador ballert gern auch mal mit zwei Waffen. Zero ist Assassine, kann sich kurzzeitig unsichtbar machen und Feinde mit einer Illusion ablenken und täuschen und Siren Maya hält Gegner im „Phaselock“ fest und erledigt sie dann gezielt. Die Charaktere aus Teil Eins kommen nicht mehr zum Einsatz, allerdings trefft ihr einige im Verlauf des Spieles.
Wenig Neues – aber genialer Spielverlauf
Es gibt gewissermaßen eine neue Welt, neue Regionen und tausend neue Quests. Es gibt neue Helden zur Auswahl, mit neuen Skillpunkten und so weiter. Aber als richtige Neuerungen sehen wir das nicht. Viele der Fähigkeiten sind schon aus dem ersten Teil bekannt und auch so hat sich nichts grundlegend vom Spielverlauf geändert. Aber das ist völlig egal.
Das Spielprinzip wurde stattdessen sogar ein wenig aufpoliert. Ihr lauft weiterhin von Quest zu Quest, müsst an Orte hingehen oder hinfahren, ballert alle Widersacher und Bosse ab, sammelt Erfahrungspunkte und versucht möglichst gute Waffen zu ergattern. Aber immer wieder mal fallen tolle Neuerungen auf, hauptsächlich im optischen Bereich. Die Menüs wurden aufgepeppt und sind übersichtlicher und vor allem die Karte wird jetzt auch im gesamten Spielverlauf angezeigt, was wirklich längst überfällig war, denn so muss man nicht ständig ins Menü gehen und die Karte prüfen.
Während ihr Missionen erledigt und neue Gebiete erforscht könnt ihr stetig neue Herausforderungen bewältigen. Egal, ob ihr zehn Headshots mit einer Sniper machen sollt, mit dem Fahrzeug 15 Gegner überfahren, oder einfach coole Stunts hinlegen müsst. Natürlich sind diese Herausforderungen optional, aber sehr vielseitig und abwechslungsreich. Ihr erfüllt diese Ziele natürlich nicht nur, um gewisse Trophäen zu erhalten, sondern habt tatsächlich was davon. So erhaltet ihr Punkte, die ihr wiederum für eine Spezialskillung benutzen könnt. Der Vorteil ist hier, dass dies für alle Charaktere zählt. Ihr könnt dann etwa das Nachladen der Waffen beschleunigen, die Nahkampfangriffe verstärken oder euer Schutzschild schneller aufladen lassen. Dabei sind die Möglichkeiten viel zu viel, als dass wir diese hier jetzt aufzählen könnten.
Ego-Shooter oder Rollenspiel?
Die Antwort ist klar – beides. Und keines der Genres überwiegt, sondern der Mix ist nach wie vor genial. Shooter-Fans suchen sich ihre fetten Wummen zusammen, rüsten Granaten aus und erledigen ihre Gegner gezielt mit Headshots, während RPG-Zocker sich auf die schrägen Charaktere und deren Humor freuen können. Selbst wenn man das eine oder andere bevorzugt ist das völlig egal, da es einfach nur fesselt.
Wie bei jedem Spiel gibt es hin und wieder nervige Quests, die etwas langwierig sein können, weil man den Weg nicht gleich findet. Es wird zwar schon immer ein Wegpunkt angezeigt, allerdings sind manche Stellen doch sehr umständlich zu erreichen. Habt ihr dann eine Quest erledigt, geht ihr zum Auftraggeber zurück und erhaltet eure Belohnung in Form von Kohle und Waffen. Das Geld könnt ihr wiederum für neue Waffen, Munition oder größere Kapazitäten einsetzen.
Apropos Waffen, wenn ihr neue findet und diese aufhebt, wird sie auch direkt ausgerüstet. Das ist in vielerlei Hinsicht sehr störend, vor allem wenn man dann aus Versehen seine gute Waffe liegen lässt. Hier hätten die Entwickler einen einfachen freien Slot im Rucksack nehmen sollen, anstatt die Waffe direkt auszurüsten.
Koop vom feinsten
Als ich das Spiel das erste Mal startete, kam auch gleich ein Freund hinzu, der mit mir sämtliche Quests gemacht hatte. So schnell schaut man gar nicht, war man mit seinen Kumpels ein ganzes Wochenende lang in Pandora unterwegs und man kann nicht mehr aufhören. Umso mehr Leute mitspielen (maximal vier), umso stärker werden natürlich die Gegner. Dabei kann man sich perfekt absprechen und gemeinsam die gesamte Welt erkunden. Um es einfach mal kurz zu fassen, die Koop-Action kennt an Spaß keine Grenzen! Ausgezeichnete Arbeit Gearbox! Hinzu kommt, dass es keine Verbindungsabbrüche gibt, oder das Joinen nicht funktioniert!
Technik
Technisch hat sich eigentlich nichts zum Vorgänger geändert. Wieder erlebt ihr den sehr besonderen Cel-Shading-Look, der aber schon im ersten Teil überzeugte.
Der Soundtrack konnte schon von der ersten Minute an überzeugen. Wenn ihr das Spiel startet und das Intro anseht, werdet ihr gänzlich von einem eingängigen und genialen Sound eingezogen. Wir fragen uns an dieser Stelle, wann es die CD zu kaufen gibt?
Fazit
Muss ein zweiter Teil immer gleich tausend neue Sachen bieten? Nein, er muss einfach mindestens genauso, wenn nicht mehr fesseln können. Genau das hat Gearbox mit Borderlands 2 geschafft. Von der ersten Minute an wird man in das Spiel reingezogen und gefesselt. Die vielen verschiedenen Waffen, Ausrüstungsmöglichkeiten, Skillpunkte und der geniale Koop-Modus, machen Borderlands 2 zu einem der besten Spiele auf der aktuellen Konsolengeneration! Man darf im Gegensatz zum ersten Teil nicht viele Neuerungen erwarten, aber wieder ein nahezu perfektes Gameplay! Wir wollen mehr davon!