Cupertino is Calling: Huit points pour l’iPhone 5
Alexander Trust, den 15. September 2012Die Silicon-Valley-Karawane zieht weiter, um Geld einzusammeln. Apple wollte Kohle sehen und kann sich trotz des Anspruchs in der Öffentlichkeit blicken lassen. Anders sicherlich die Entwickler von Sword of Fargoal 2, die virtuell die Hand aufhalten, für etwas, das jeder schon kennt. Nicht zu vergessen: Die Norweger haben Breivik, die Schweden LTE, doch genutzt hat es ihnen wenig. Willkommen daheim in der schönen neuen Apfel-Welt und bei der MN-Kolumne für die Kalenderwoche 37.
Harald Schmidt ist im Pay-TV angekommen und das iPhone im Portmonee der Käufer in Europa. 50 Euro mehr als bislang sollen die Gallier und Römer auf der Suche nach dem perfekten Hinkel-Hosentaschen-Stein locker machen, wenn ihnen das iPhone 5 ins Auge sticht.
Tim Cook wirkt in diesen Stunden wie ein Steuereintreiber aus den Comics von René Goscinny, zumindest hierzulande.
Aus Rücksicht auf Ground Zero dürfen die krankenunversicherten Cowboys vom 11. September, die sich seit den 1970ern sehnlichst Aliens herbeiwünschen, um von der Geschichte mit den Native Americans abzulenken, ein bisschen weniger Papiergeld zücken, wenn sie 1136×640 Pixel auf einem 4-Zoll-In-Cell-Display erleben möchten.
LTE FTW!
Doch zurück zum alten Europa: Norwegen hat den selbstverliebten Anders Breivik gerade erst verdaut, der vor einer schüchternen Richterin gerne den Hitlergruß in Erinnerung gerufen hat. Die Schweden hingegen würden dem Hersteller aus Cupertino lieber vor den Latz knallen, dass die US-Amerikaner, dekadent wie sie sind, leider nicht nur angebissene Äpfel an der Zollkontrolle in den Müll werfen lassen, sondern nicht mehr alle LTE-Tassen im Schrank haben. Denn die Schweden verkaufen nicht nur Billig-Möbel mit Tradition, sondern haben als erste auf der Welt ein LTE-Netzwerk aufgebaut. Vor drei Jahren bereits investierten die Skandinavier in diese Infrastruktur, die Apple mit der Einführung des iPhone 5 offenbar links liegen lässt.
Kick it like Beckham, will you?
Bei Apple könnten und müssten die Schweden entsprechend ein Auge zudrücken, damit das Runde ins Eckige passt, doch beim Crowd-Funding darf in der Welt kein Auge trocken bleiben. Bla bla und bla bla sammeln Kohle – Mutter, der Mann mit dem Koks ist da -, damit schon bald ein Spiel das Licht der Öffentlichkeit erblickt, das bereits das Licht der Öffentlichkeit erblickt hat. Sword of Fargoal 2 soll, ohne die Hilfe von EA und Chillingo, von Bla bla und bla bla herausgegeben werden. Ein Action-RPG mit zufällig generierten Dungeons, das an die 1980er erinnert und so „noch nieeeeeeeeeeeeeee dagewesen ist“. Statt für Kinder in Not oder Gott und die Welt Geld einzusammeln, versuchen die Propheten der Neuzeit lieber bei „retrospektiven“ Apple-Jüngern den Hut rumgehen zu lassen und ihnen ein X für ein U vorzumachen.
Wasser und Wein
Das iPhone 5 jedenfalls ist bereits altes Eisen, pardon ausverkauft. Die Agenda könnte also Obama (und seinem republikanischen Romney) in der Zwischenzeit genügend Luft (2-3 Wochen derzeit*) lassen, sich zu überlegen, ob man Mohammed nicht mehr länger wie einen verhurten Säufer und Trinker aussehen lassen möchte und vielmehr YouTube zur Ordnung ruft, oder man lieber Kriegsschiffe entsenden mag, damit das eigene Spielzeug, pardon, die US-Rüstungsindustrie neben dem iPhone 5 als zweite Konstante das heimische Wirtschafts- und Wahlkampf-Produkt ankurbelt.