Orcs Must Die 2 im Test
Martin Vaßen, den 8. September 2012Am 30. Juli erschien der zweite Teil von Orcs Must Die für den PC. Bei diesem Spiel des Entwicklerstudios robot entertainment handelt es sich um einen knallbunten Vertreter des Genres Action-Tower-Defense. Wir haben Orcs Must Die 2 ausgiebig getestet, um zu erfahren, ob das Spiel wirklich so verrückt ist, wie es aussieht.
Drohende Orc-Invasion
In „Orcs Must Die! 1“ wurden die bösartigen Orcs in ihre Welt zurückgedrängt. Der Weg dorthin wurde durch magische Portale verschlossen. In Teil 2 brechen diese magischen Durchgänge auf, und Orcs, Trolle und andere Monster bahnen sich ihren Weg in die Welt der Menschen zurück. Dem Spieler fällt die Aufgabe zu, die Portale zu verteidigen.
Krieger oder Zauberin?
Glücklicherweise ist der Spieler ein ausgebildeter Kampfmagier mit besonderen Fähigkeiten und Talenten. Zur Auswahl stehen zwei unterschiedliche Charaktere. Einmal der draufgängerische Kämpfer, der die Gegner am liebsten mit Schrotflinten oder Nahkampfwaffen zerlegt und dabei allerlei markige Sprüche vom Stapel lässt. Oder aber seine magiebegabte Konkurrentin, die die Scheusale aus sicherer Entfernung mit Zauber und Beschwörungen zurückschlägt. Beide Klassen haben Vor- und Nachteile. Etwa kann der Kämpfer mehr Treffer einstecken, allerdings reicht seine Zauberkraft nur für wenige Zauber aus. Bei der Magierin ist es umgekehrt.
Action-Tower-Defense
Das Spielprinzip von „Orcs Must Die! 2“ macht Spaß und ist actiongeladen. Man steuert die Spielfigur aus der Third-Person-Perspektive. Wie in einem Shooter kann man über ein Fadenkreuz Gegner ins Visier nehmen und ihnen mit Schusswaffen, Zaubern oder Nahkampfwaffen zu Leibe rücken.
Taktisch bietet „Orcs Must Die! 2“ ebenfalls etwas: Nach und nach schaltet man immer mehr Fallen und Verbündete frei. Die Fallen reichen von Stachelfeldern am Boden, über Steinlawinen, die aus der Decke fallen, bis hin zu Pfeilgeschossen, die aus der Wand geschossen werden. Außerdem kann man noch Verbündete anheuern, die Gegner mit Granaten und Pfeilen beschießen. Die Positionierung dieser „Hilfsmittel“ muss gut gewählt sein, denn gerade in den höheren Leveln dringen die Feinde aus allen möglichen Richtungen auf einmal auf den Ausgang zu.
Für jeden besiegten Feind vergibt das Spiel Punkte, die man in weitere Verteidigungsstellungen investieren kann. Zu Beginn reichen einige wenige. Gegen Ende des Spiels wird das Level komplett mit Fallen und Verbündeten verdeckt sein, andernfalls wird man den Monstermassen nicht mehr Herr.
Jedes Monster im Spiel erfordert eine besondere Strategie, um es zu besiegen. Gnolle sind zum Beispiel anfällig im Nahkampf, bewegen sich aber sehr schnell und sind schwer zu treffen. Erdelementare treten in mehreren Größen auf. Besiegt man es, spaltet es sich in zwei Elementare der nächstkleineren Größe auf.
Für jeden absolvierten Level wird der Spieler am Ende mit Orc-Schädeln belohnt, die man für Verbesserungen von Waffen und Fallen eintauschen kann. Auf diese Weise kann man seinen Charakter in eine bestimmte Richtung entwickeln oder einzigartige Fähigkeiten freischalten.
Spielmodi
Neben dem normalen Storymodus bietet „Orcs Must Die! 2“ besondere Herausforderungen, wie den Endlos-Modus. Wie der Name verrät, stellt man sich in ihm einer endlosen Masse an Orcs, Elementaren und anderen Bestien. Je länger man durchhält, desto höher fällt der Highscore aus.
Zu zweit macht das Ganze doppelt so viel Spaß? Im Koop-Modus kann man mit einem Freund zusammen die Welt der Menschen verteidigen. So ergeben sich neue taktische Möglichkeiten. Dafür müssen aber mehr Monster abgewehrt werden.
Bunte Grafik, rockiger Soundtrack
Die Grafik von „Orcs Must Die! 2“ ist in einem knallbunten Comic-Look gehalten. Das sieht gut aus und passt zum Spielgefühl. Das Spiel soll nicht ernst wirken, sondern schnell und unkompliziert. Viele Dinge, wie Charaktermodelle, Fallen und Effekte sind überspitzt dargestellt, wirken aber nie fehl am Platz. Vor allem die Monster sind detailreich gestaltet. Leider hat man nur selten die Möglichkeit sich die Feinde genauer anzuschauen.
Der Soundtrack ist rockig. Das passt gut zum Monster-Metzeln. Mit der richtigen Musik macht es viel mehr Laune. Die Soundeffekte sind gut gelungen und die frechen Sprüche der Charaktere lockern das Spielgeschehen auf.
Gesteuert wird mit Maus und Tastatur gleichermaßen. Mit der Maus steuert man die Blickrichtung, zielt und schießt auf die Feinde, oder platziert Fallen. Über die Tastatur bewegt man sich und kann zwischen Waffen und Fallen wechseln. Nach fünf Minuten Eingewöhnung beherrscht man die Bedienung des Spiels.
Fazit
„Orcs Must Die! 2“ ist ein gelungenes Spiel. Man kann ununterbrochen Action haben, aber auch der taktische Aspekt kommt nicht zu kurz: der perfekte Mix aus Action und Tower-Defense. Zum schnellen Zeitvertreib ist es gut geeignet, vor allem im Multiplayer macht es Spaß. Optisch und akustisch ist es ansprechend gestaltet. Was will man mehr?