Test: New Super Mario Bros. 2

Redaktion Macnotes, den 15. August 2012

Mit New Super Mario Bros. 2 für den Nintendo 3DS erscheint ein vollwertiges, neues Jump and Run für die mobile Konsole. Wie schon vor ein paar Jahren auf dem NDS versucht Nintendo wieder zum altbewährten Prinzip zurückzukehren, um allen Spielern gleichermaßen eine Freude bereiten zu können. Ob das funktioniert, erfahrt Ihr in unserem Test.

Witzigerweise ahnt man schon vor dem Kauf eines Mario-Titels, was einen erwartet. Auch bei New Super Mario Bros. 2 ist das nicht anders. Dennoch ist die Vorfreude immer erstaunlich groß.

Prinzessin Peach, Bowser und die anderen Schildkröten

Langsam glauben wir echt, dass sich Prinzessin Peach in den Händen von Bowser respektive seinen Schergen wohlfühlt. Ständig lässt sie sich entführen, ständig müssen Mario und Luigi ausrücken, um die feine Dame zu retten. Allerdings sind in erster Linie die sieben Bowser-Freunde daran schuld, die ihr vielleicht noch von Super Mario Bros. 3 für das NES kennt.

In Bezug auf die Hintergrundgeschichte hat sich natürlich nichts getan, allerdings ist das auch völlig egal. Wer kauft sich einen Mario-Titel und erwartet eine richtig innovative Story? Auch am Spielprinzip hat sich nicht viel geändert. Ihr hüpft nach wie vor durch über 80 verschiedene Level. Mal sind es Eislevel, mal die Wüste, ein anderes Mal Gewässer, usw. Viel schöner dabei ist, dass man nicht mal zwei Minuten benötigt, um das Gameplay zu verinnerlichen und die Level zu meistern.

Goldesel Mario

Eine Neuerung sollte allerdings jedem auffallen: Im Spiel geht es neben der Rettung der hübschen Prinzessin ausschließlich um die Goldmünzen. Aus jedem Rohr, aus jedem Gegner, gewissermaßen überall erscheinen Goldmünzen. Ziel des Spiels soll es nämlich sein, dass ihr irgendwann eine Million Münzen gesammelt habt. Selbstverständlich gibt es dann auch eine Überraschung dafür, die wir an dieser Stelle natürlich nicht verraten wollen.

Damit ihr möglichst viel Cash machen könnt, werden euch auch neue Items zur Verfügung gestellt. So bekommt ihr zum Beispiel für eine gewisse Zeit einen Goldblock auf den Kopf von Mario gesetzt und für jede erfolgreiche Aktion (Koopas zerstören, Sprünge auf Trampoline oder Ähnliches) ständig Münzen auf euer Konto gebucht. Zudem gibt es eine goldene Feuerblume, mit deren Hilfe ihr Gegner und normale Blöcke in pures Gold verwandeln könnt. Dies macht nicht nur im Spiel besonders viel Spaß, sondern motiviert sehr. Euch packt ständig der Ehrgeiz, die eine Million-Münzen-Grenze zu knacken.

Außer den neuen Items hat auch ein neuer Spielmodus den Weg auf das Modul gefunden – der sogenannte Münzrauschmodus. Diesen dürft ihr als eine Art Herausforderung ansehen, denn ihr müsst immer drei zufällig gewählte Level meistern, ohne einmal zu sterben. Dabei liegt natürlich der Fokus im großen Münzen-Sammelfieber. Jeden Rekord, den ihr hier aufstellt, könnt ihr dann via Streetpass austauschen. Ihr bekommt zudem extra Münzen, wenn ihr den Rekord von anderen Spielern schlagen könnt. Für mich war dieser Modus nach dem Durchspielen des Storymodus das große Schmankerl, denn es macht unheimlich viel Spaß die Rekorde zu knacken und zu sammeln.

Wird es denn nicht langsam zu viel?

Diese Frage ist eigentlich sehr berechtigt. Schließlich kommt in nächster Zeit noch das New Super Mario Bros. U für die Nintendo WII U und am Grundprinzip hat sich ja nichts geändert. An dieser Stelle kann ich ein klares „Nein!“ auf die Frage antworten. Jedes Jahr kommt ein neues FIFA – ohne großartige Änderungen. Ein neues Mario-Spiel kommt nicht jedes Jahr, also was bitte ist daran falsch?

Zudem ist das Spielprinzip einfach zeitlos und genial. Nintendo hat das Spiel im Laufe der Jahre so perfektioniert, dass man beruhigt wieder zugreifen kann. Man ist eben dem bewährtem Prinzip treu geblieben: Man startet auf einer Karte, wählt die Level von selbst aus und holt sich Proviant von den Pilzhäusern, meistert jeden Level und am Ende jeder Karte wartet ein Schloss mit einem Bowser-Gegner auf euch. Dazu wurden sehr viele Spielelemente aus vorherigen Teilen übernommen: Ihr könnt wieder mit dem Waschbär-Mario durch die Level fliegen, ihr werdet viele altbekannte Gegner antreffen und auch so einige Geheimnisse entdecken.

Der Umfang des Spiels

Eigentlich sind über 80 Level natürlich eine ganze Menge. Allerdings finde ich, dass die einzelnen Missionen viel zu kurz geraten sind. Ehe man in Schwung kommt, ist man schon am Ziel angekommen und das ist doch etwas schade. Ich erinnere mich noch gern an die Mario-Titel zum Beispiel auf dem Super Nintendo, wo die einzelnen Level ziemlich lange dauerten und auch richtig schön fordernd waren.

Gamer, die nur das Hauptabenteuer durchspielen wollen, werden in weniger als vier Stunden durch sein. Wer alles freischalten und alle Sternmünzen ergattern möchte, ist weitaus mehr als 20 Stunden beschäftigt. Zusätzlich ist der Münzrausch-Modus sehr motivierend und fordert euch auch eine gute Zeit lang.

Dazu ist das Spiel aber viel zu einfach geraten. Ich empfinde es als sehr schade, dass Nintendo immer bei der „gleichen“ Zielgruppe bleibt – offensichtlich immer nur bei den jüngeren. Was ist mit den Leuten wie mir, die mit Mario aufgewachsen sind? Ich habe das Gefühl, dass der Schwierigkeitsgrad immer leichter wird? Warum baut man denn keinen Schwierigkeitsgrad mit ein? Sogar für Leute, die nicht so geübt sind, kann ich fast versprechen, dass ihr nie den Game-Over-Bildschirm sehen werdet. Durch die viele Münzsammlerei habt ihr praktisch unendlich viele Chancen.

Was fehlte den mobilen Versionen aber bisher immer? Richtig, ein Koop-Modus. In New Super Mario Bros. 2 könnt ihr nun gemeinsam alle Level durchspielen. Allerdings muss natürlich jeder sein eigenes Modul besitzen. So schlüpft einer in die Rolle von Mario, der andere spielt Luigi. Es ist ungemein witzig, wenn man das Spiel mit einem Partner durchspielt. Vor allem, wenn man sich dazwischen immer wieder ein paar Scherze erlaubt und somit „aus Versehen“ seinen Verbündeten ins Jenseits befördert. Danke Nintendo, dieses Feature haben wir uns auch auf den mobilen Konsolen sehr gewünscht!

Technik

Nintendo hat mich leider bei der Technik auch nicht ganz überzeugen können. Die Sounds wirken wie vom Vorgänger übernommen. Sie sind aber auch nicht mehr so eindringlich und schön wie damals. Aus einem unbekannten Grund wirkt der Sound einfach nur träge und lasch. Hier hätte Nintendo mehr Mut fassen können und etwas Neues, oder das alte einfach besser aufbereiten können.

Grafisch sieht das Game natürlich super aus, alles wirkt stimmungsvoll und harmonisch. Ich kann auch nicht nachvollziehen, warum alle anderen aus der Fachpresse immer wegen des 3D-Effekts meckern? Nur weil es eine 3D-fähige Konsole ist, muss man doch nicht jedes Game in 3D machen, oder? Besonders bei diesem Jump and Run ist das sogar völlig in Ordnung, wie es ist. Ihr habt nur eine minimale räumliche Tiefe, die aber völlig ausreichend ist. Der 3D-Effekt darf kein Selbstzweck sein.

Fazit

Jawohl Nintendo, ich danke immer wieder, wenn ein grandioses neues Mario-Abenteuer auf den Markt kommt. Wie immer ist das Spielprinzip bewährt und sofort zu erlernen. Der Münzrauschmodus erweitert das Spiel sinnvoll. Schade ist nur, dass die Level immer so kurz geraten sind und auch der Schwierigkeitsgrad viel zu leicht ist. Dennoch gibt es einiges zu sammeln und zu entdecken.


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Testergebnis

URS: 7,2 von 10
7,2

Positives

  • Koop-Modus bereichert das Spiel

Negatives

  • zu kurz