Der Mythos Apple bröckelt
Alexander Trust, den 4. August 2012Im Gerichtsverfahren mit Samsung in den USA kommen beinahe täglich neue Informationen über Apple zu Tage. Die vorsitzende Richterin hatte beiden Parteien verboten, einige Dokumente geheim halten zu wollen.
Erst vor einigen Wochen lief im öffentlich-rechtlichen Fernsehen eine Dokumentation die genau diesen Titel trug: Mythos Apple. Trotz Milliardeninvestitionen in Werbung versucht Apple noch heute ein Geheimnis aus vielen seiner Geschäftsbereiche zu machen. Nun werden aber im Rahmen des Gerichtsverfahrens etliche Informationen das Tageslicht sehen, die gerade den Nimbus zerstören. In dieser Sichtweise kann ich der Kollegin Erica Ogg von GigaOM nur zustimmen, die schreibt, das Mysterium Apple sei ein Faktor für den Erfolg des Unternehmens.
Dinge, die wir bis dato nicht wussten
So wissen wir nach nur knapp einer Woche im Streit zwischen Apple und Samsung, dass ehe Apple überhaupt an ein iPhone oder iPad dachte, andere Produktkategorien ebenfalls ins Auge gefasst wurden. Dazu gehörten unter anderem eine Kamera oder sogar ein Auto. Wir wissen nun, dass der ursprüngliche Codename für das iPhone „Project Purple“ war, und wir haben ebenfalls bereits erfahren, dass Scott Forstall von Steve Jobs gebeten wurde ein Team zusammenzustellen, das am iPhone arbeiten würde. Dabei wurde ihm untersagt Mitarbeiter anzuheuern, die nicht bei Apple arbeiteten. Dieses Team bezog später im Apple Hauptquartier eine ganze eigene Etage. An der Außenseite der Tür zum Konferenzraum wurde ein „Fight Club“-Poster angebracht.
Hohe Werbeausgaben trotz Erfolges
Doch damit noch nicht genug. Im Rahmen des Gerichtsstreits wurde ebenfalls bekannt wie groß das Werbebudget Apples für das iPhone und das iPad ausgefallen ist. Selbst zu einem Zeitpunkt, als das iPhone sehr beliebt war, gab Apple eine Menge Geld für Werbung aus. Im Jahr 2008 wurden alleine in den USA 97,5 Millionen $ für Werbung für das iPhone ausgegeben. Im darauf folgenden Jahr 2009 erhöhte Apple das Werbebudget für das iPhone in den USA sogar auf 149,6 Millionen $ und gab dann 2010 sogar 173,3 Millionen $ aus. Ähnlich viel gab Apple für Werbung für das iPad in 2010 aus, nämlich 149,5 Millionen $.
Eigentlich unter Verschluss halten wollte Apple die Ergebnisse einer internen Umfrage an eigenen Kunden. Dieser Umfrage zufolge würden 78 % der iPhone-Käufer sich auch eine Hülle für das Smartphone kaufen.