Test: Nintendo 3DS XL
Redaktion Macnotes, den 3. August 2012Seit Kurzem macht auch der Nintendo 3DS XL bei uns in Deutschland die Runde. Bei uns in der Community gibt es sehr viele Spieler, die noch nicht Nintendos 3D-Handheld haben und deshalb gewartet haben. Allerdings haben wir auch geprüft, ob die größere Variante für Zocker interessant ist, die bereits den Nintendo 3DS haben. Wir durften vor Release ausreichend Hand anlegen und haben das neue Gerät auf Herz und Nieren geprüft. Mehr dazu im Test.
Der große Bruder – Nintendo 3DS XL
Der Nintendo 3DS XL wird in drei Farben erhältlich sein: Rot, Blau und Grau. Dabei fällt als Erstes die matte Oberfläche auf, die sich aber sehr hochwertig anfühlt. Der schöne Nebeneffekt ist, dass nicht, wie beim alten Modell, ständig neue Fingerabdrücke zu sehen sind.
Der Inhalt der neuen Verpackung hatte schnell ein schlechtes Gemüt hervorgerufen. Neben der Konsole, der Beschreibung und den AR Karten haben wir kein Ladekabel gefunden. Nintendo hat tatsächlich kein Ladekabel mit in die Verpackung gelegt. Käufer des neuen Systems müssen also erst mal ein Ladekabel für gut 10 Euro erwerben, damit ihnen nicht vorzeitig der Saft ausgeht. Für uns ist das alles andere als verständlich, in erster Linie die Aussage „sonst müsste man mehr Geld verlangen“ ist alles andere als zumutbar.
Was ist da los Nintendo, man kann doch nicht davon ausgehen, dass bereits jeder eine 3DS-Konsole hat und somit ein Ladekabel sein Eigen nennen kann.
Dafür kann man an dieser Stelle sagen, dass die Verpackung der 3DS XL Konsole um einiges geschrumpft ist. Richtig, wenn kein Ladekabel dabei ist, wird auch keine Ladeschale dabei sein. Diese müsst ihr ebenfalls selbst käuflich erwerben, sofern ihr eine haben wollt.
Der Vergleich zwischen 3DS und 3DS XL
Der Nintendo 3DS XL ist tatsächlich um einiges größer als sein kleiner Bruder. Die Bildschirmgröße ist um ganze 90 % gewachsen. Bis auf die einzelnen Daten gibt es ein paar Dinge, die man unbedingt erwähnen sollte. Die Laufzeit hat sich verdoppelt. Somit haben mobile Zocker mehr Freude.
Man muss das Gerät zwar hinterher ein wenig länger an der Steckdose lassen, allerdings ist das nicht wirklich ein Manko, da der kleine Bruder relativ lange zum Laden gebraucht hat.
Zudem fällt enorm auf, dass auch Menschen mit größeren Händen optimalen Griff haben. Ich persönlich hab zwar kleine Hände und komme wunderbar mit der kleineren Version zurecht, allerdings finde ich die Erreichbarkeit der Knöpfe um einiges besser. Vor allem vom größeren Touchscreen profitiert man ungemein. Man trifft jedes Symbol, alles lässt sich leichter betätigen und ganz ehrlich, das macht sogar mehr Spaß. Somit wird der Stift fast überflüssig.
Apropos: Der Stylus ist nicht mehr an der oberen Position. Diesen findet ihr nun rechts seitlich. Dennoch hat sich äußerlich nicht viel geändert, die Kopfhörer-Buchse ist ein wenig verschoben und der SD-Karten-Slot ist jetzt auch rechts. Übrigens, der 3DS XL Konsole liegt auch eine neue Speicherkarte bei, und zwar mit 4 GB. Das ist doppelt so viel wie beim Vorgänger, da Nintendo zukünftig auch ganze Vollpreistitel zum Download anbieten möchte.
Das wichtigste ist sicherlich, wie lässt sich denn damit zocken. Positiv zu erwähnen ist, dass der 3D-Effekt von der neuen Bildschirmgröße profitiert. Der Nachteil ist, dass die bisherigen Games natürlich nicht angepasst sind, sondern mit der gleichen Auflösung gespielt werden, wie beim kleineren Modell. Dies hat zur Folge, dass man alles etwas pixeliger sieht. Der Effekt hält sich aber in Grenzen und ist verschmerzbar.
Verarbeitung und Komfort
Ich bin von der Verarbeitung des Geräts beeindruckt. Das Auf- und Zuklappen funktioniert ohne großes Rumklappern. Das matte Design lässt fast keine Fingerabrücke zu und vor allem die Knöpfe haben einen optimalen Druckpunkt. Die Schultertasten wurden gegenüber der 3DS-Version ein wenig verbessert.
Dennoch gibt es ein paar Punkte, die Nintendo wirklich hätte verbessern können. Warum zum Geier baut man wieder dieselben schlechten Kamera-Linsen ein? Besonders bei Spielen wie Spirit Camera hätte man einen deutlichen Vorteil gehabt. Ich finde die Kamera zum Spielen und für Schnappschüsse wirklich sehr ungeeignet und habe bei einer neuen 3DS-Version wirklich auf Verbesserung gehofft. Sicherlich wäre es dann teurer gewesen, aber es hätte auch viel zum Spielkomfort beitragen können.
Ein weiterer Punkt und ein absolutes No-go für mich persönlich ist das Problem, dass die große 3DS XL Konsole kein zweites Schiebepad hat. Da hätte man doch direkt eines verbauen können und man wäre glücklich gewesen. Viele Spiele lassen sich nur mit zwei Schiebepads ordentlich steuern (Resident Evil, Kingdom Hearts 3D). Ich hätte es sogar noch ein wenig verschmerzen können, wenn das Circlepad XL schon auf dem Markt wäre, aber nicht mal das ist verfügbar. Da ich auf die optimale Steuerung sicherlich nicht mehr verzichten möchte, hat an dieser Stelle der 3DS XL leider verloren.
Fazit
Der Nintendo 3DS XL hätte mich fast direkt zum Kauf gelockt, obwohl ich schon ein 3DS-Modell habe. Warum habe ich jetzt noch nicht zugeschlagen? Über das fehlende Ladekabel kann man noch hinwegsehen. Vielmehr störte mich, dass kein zweites Schiebepad integriert wurde und dass es derzeit noch nicht mal ein Circlepad für den Nintendo 3DS XL gibt. Unverständlich, denn gerade die Steuerung ist das A und O beim Zocken.
So muss ich noch auf meinem kleinen Modell ausharren, denn der Komfort der neuen Konsole hat es in sich: Hervorragende Touch-Oberfläche, größerer Akku, 3D-Effekt kommt besser rüber und das Design überzeugt.
Besitzern einer 3DS-Konsole raten wir zumindest so lange ab, bis es das Circlepad für das größere Modell gibt. Außer, die Steuerung ist nicht so wichtig und ihr setzt auf Komfort. Allen anderen sagen wir deutliches „Ja, kauft lieber die XL Version“.