Alignment bei SSD-Partitionen
Alexander Trust, den 28. Juli 2012Unter Alignment versteht man im Festplattenumfeld die Ausrichtung bzw. genaue Positionierung von Partitionen auf einem Datenträger. Speziell für SSDs ist eine genaue Partitionsausrichtung wichtig, denn wenn sich eine Partition über die Grenzen eines Speicherblocks hinaus in den nächsten Abschnitt erstreckt, kann dies im ungünstigsten Falle dazu führen, dass bei der Änderung von Daten auf einer Partition auch die Daten der nicht betroffenen Partition neu geschrieben werden müssen, was zu einer erhöhten Abnutzung dieses Blocks und zu einer größeren Anfälligkeit für Datenfehler führt. Zudem kann es zu Einbußen bei der Kapazität des Datenträgers führen, was bei den ohnehin knappen Ressourcen einer SSD zusätzlich ärgerlich ist.
Aktuelle Betriebssysteme wie Windows 7 und Windows 8 verwenden bei der Einrichtung von Partitionen standardmäßig eine Clustergröße von 4096 Byte. Flash-Festplatten haben meist eine hardwareseitige Sektorgröße von 512 Byte, also genau ein Achtel, es sei denn, sie verfügen über das modernere Advanced Format. Das Advanced Format wird aber erst ab einer Gesamtkapazität von über 2 TB benötigt und ist aufgrund möglicher Kompatibilitätskompromisse in Festplatten unterhalb der 2 TB nicht zu finden. Um ein korrektes Alignment zu erzielen, muss die Blockgröße der Partitionen immer gleich wie oder größer als die native Blockgröße der SSD sein. Dabei ist darauf zu achten, dass sich die Partitions-Blockgröße immer sauber durch die Hardware-Blockgröße des Datenträgers teilen lässt.
Um nun die Blockgröße der Partition zu prüfen, gibt es mehrere Möglichkeiten. Zwei davon stellen wir Ihnen hier vor.
DiskPart
Mittels des Windows-Borddiagnosetools diskpart können Sie die Ausrichtung der Partitionen auf dem Datenträger ermitteln. Dazu öffnen Sie zunächst das Startmenü, geben in der Suchleiste „cmd“ (ohne Anführungszeichen) ein und drücken die Eingabetaste, um die Kommandokonsole zu öffnen.
Hier geben Sie nun den Befehl „diskpart“ (wieder ohne Anführungszeichen) ein und drücken wie in der Eingabeaufforderung zur Befehlsbestätigung üblich die Eingabetaste. Bestätigen Sie ggf. die UAC-Abfrage mit „Ja“. Ein neues Fenster öffnet sich und nach einem Augenblick Wartezeit öffnet sich eine neue Kommando-Eingabeaufforderung. Hier geben Sie nun den Befehl „list disk“ (ohne Anführungszeichen) ein und bestätigen Sie dies mit der Eingabetaste, woraufhin Ihnen eine Liste der im System installierten Datenträger ausgegeben wird. In dieser Liste suchen Sie sich Ihre SSD heraus und merken sich die dazugehörige Nummer. Im Beispiel verwenden wir dafür die Nummer 1. Geben Sie nun den Befehl „select disk 1“ ohne Anführungszeichen ein, wobei Sie die 1 durch die entsprechende Nummer ersetzen, die Sie sich gemerkt haben.
Geben Sie nun den Befehl „list partition“ (wieder ohne Anführungszeichen) ein und bestätigen Sie mit der Eingabetaste. Sie erhalten nun die Liste der auf dem Datenträger angelegten Partitionen. Hier ist besonders der Wert „Offset“ interessant. Beträgt er 1024K oder ein Vielfaches davon, ist alles in Ordnung. Bei anderen, krummen oder absurd hohen Werten sollten Sie die Partitionen neu anlegen. Vergessen Sie dabei aber nicht, die vorhandenen Daten zu sichern.
AS SSD Benchmark
Das Tool „AS SSD Benchmark” hat eine Überprüfungsfunktion für das Alignment bereits integriert. Starten Sie dazu das Programm und wählen Sie aus der Dropdown-Liste oben links Ihre zu überprüfende Flash-Festplatte aus. Im oberen, linken Feld der Tabelle finden Sie nun einige Daten des Geräts. Die vierte Zeile zeigt dabei das Offset der Partitionen. Ist die Schrift grün und steht am Ende ein „OK“, ist alles in Ordnung. Bei roter Schrift und dem Nachsatz „BAD“ haben Sie kein korrektes Alignment.
Update vom 28.12.2021: Dieser Beitrag enthielt ein YouTube-Video, das es heute so nicht mehr gibt. Deshalb haben wir es entfernt.