AT&T: FaceTime über Mobilfunk könnte Geld kosten

Stefan Keller, den 17. Juli 2012

Mit iOS 6 soll ein Feature kommen, das schon länger „angekündigt“ war: FaceTime über UMTS. 2010 hieß es diesbezüglich im Rahmen der iPhone-4-Vorstellung, dass man noch mit den Mobilfunkanbietern zusammen arbeitet, um eine Lösung für dieses Problem anbieten zu können. Die Lösung könnte zumindest auf Seiten von AT&T so ähnlich wie beim Tethering aussehen: nur gegen Bares.

Die Kollegen von 9to5mac haben eine Fehlermeldung in iOS 6 Beta 3 gefunden. Diese tritt derzeit nur unter bestimmten Umständen auf und lässt erahnen, dass eines der neuen iOS-6-Features wohl prinzipiell Geld kosten könnte. Es handelt sich um FaceTime via UMTS. Bislang ist es nur unter Verwendung von AT&T-Karten möglich gewesen, die Meldung zu erzwingen.

Mit Verizon-Hardware gelang es den Kollegen nicht, eine ähnliche Meldung zu produzieren. Wer ebenfalls gesagt bekommen möchte, dass man sich an den AT&T-Service wenden soll, wenn man FaceTime via mobilem Datennetzwerk verwenden will, muss zudem seine Netzwerk-Einstellungen zurücksetzen. Es soll außerdem Berichte geben, dass eine frische Installation (mit anschließendem Einspielen eines Daten-Backups) von iOS 6 Beta 3 zu der Meldung führt.

Die Entdeckung führt zu der Annahme, dass FaceTime über UMTS grundsätzlich wie der mobile Hotspot („Tethering“) kostenpflichtig werden kann. Wie es andere Mobilfunkbetreiber handhaben werden, ist derzeit noch nicht abzusehen. 9to5mac hält AT&T aber zu Gute, dass eine Kompensation angesichts des erhöhten Traffics durch Videotelefonie durchaus zu verstehen ist – auf der anderen Seite steht aber der Begriff „Flatrate“, der eine ähnliche Debatte wie beim mobilen Hotspot auslösen dürfte. Davon abgesehen zeigt sich AT&T ohnehin recht kreativ beim Erfinden von Gebühren – zuletzt sollten die Entwickler von Apps dafür geradestehen, wenn die Kunden des Mobilfunkanbieters Traffic verursachen.


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