Anonymous: Wohnungsdurchsuchungen nach Hacker-Attacke auf Gema durch BKA
Alexander Trust, den 14. Juni 2012Die Gema ist im Dezember 2011 Opfer einer Hacker-Attacke geworden. Das Bundeskriminalamt hat im Zuge der Untersuchungen am Dienstag und Mittwoch die Wohnungen von mehreren mutmaßlichen Anhängern des Hacker-Kollektivs Anonymous durchsucht – insgesamt sollen 106 potenzielle Mitglieder im Fadenkreuz der Ermittler stehen. Sie werden beschuldigt, an der Cyber-Attacke gegen die Gema beteiligt gewesen zu sein.
Computer, Mobiltelefone und externe Festplatten beschlagnahmt
Im Rahmen der Durchsuchungen (33 in Nordrhein-Westfalen, 18 in Baden-Württemberg, 15 in Berlin und 10 in Hessen), sollen Computer, Mobiltelefone, externe Festplatten und Karten-Lesegeräte beschlagnahmt worden sein. Die Auswertung der gefundenen Daten wird derzeit durchgeführt. Zwar soll die Gema bereits mehrfach Opfer von Hacks geworden sein, wie ein Sprecher der Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte mitteilt, dennoch sei der Angriff, der dem Anonymous-Kollektiv zugeschrieben wird, mit großen Einschränkungen für Mitarbeiter und Kunden einhergegangen. Die IP-Adressen der Hacker seien den Behörden übergeben worden.
„Die Gema steht häufiger im Fadenkreuz von Hackerangriffen, das sind wir schon gewohnt. Doch im Dezember gab es einige Angriffe, die zu massiven Einschränkungen für Kunden und Mitarbeiter der Gema geführt haben.“
Gema-Sprecher
Aufruf nicht zweifelsfrei nachweisbar
Auf der Website der Hacker-Gruppe Anonymous soll zum Angriff auf die Gema-Website aufgerufen worden sein. Man könne jedoch nicht zweifelsfrei nachweisen, ob es sich bei den Initiatoren um Anonymous-Mitglieder, oder lediglich um Sympathisanten der Gruppe gehandelt hat, so Generalstaatsanwaltschaft Alexander Badle.