MacBook Pro mit Retina-Display: Erste Bildschirm-Analyse von AnandTech

Stefan Keller, den 13. Juni 2012

Vorgestern wurde das MacBook Pro mit Retina-Display auf der Eröffnungskeynote der Worldwide Developers Conference (WWDC) vorgestellt. Am gleichen Tag startete der Verkauf. Die Kollegen von AnandTech hatten die Gelegenheit, sich das MacBook Pro der „nächsten Generation“ anzusehen und kommen aus dem Schwärmen über den neuen Bildschirm gar nicht mehr heraus.

Ein halbes Kilo leichter, dünner und etwas mehr Rechenleistung – so präsentiert sich das „kleine“ MacBook Pro mit Retina-Display verglichen mit dem ebenfalls erneuerten MacBook Pro in 15 Zoll. Für einen Aufpreis von 500 US-Dollar gibt es ein 256 GB großes SSD-Laufwerk, doppelt so viel Arbeits- und Grafikspeicher sowie einen zweiten Thunderbolt-Anschluss. Nicht zu vergessen: das neue Retina-Display, das mit der IPS-Technologie daherkommt im Gegensatz zu den TN-Panels, die üblicherweise in MacBooks verbaut werden.

Bei AnandTech hat man sich das Gerät genauer angesehen und dabei den Fokus vor allem auf den Bildschirm gelegt. Man kann mit dem Retina-Display keine Auflösung im ursprünglichen Sinne mehr einstellen. Es gibt nur noch verbale Erläuterungen, was die einzelnen Einstellungen machen. Im Grunde hat man die Wahl zwischen „größerem Text“, „Optimal“ (für Retina“ und „Mehr Platz“. Außerdem wird angezeigt, welche „normale“ Auflösung im Retina-Modus gerendert wird. Bei einer (nativen) Auflösung von 2880×1800 Pixeln bietet sich natürlich 1440×900 an, aber OS X Lion kann auch 1680×1050 und 1920×1200 auf diese Weise darstellen.

Allerdings weist Apple darauf hin, dass eine skalierte Auflösung einen negativen Einfluss auf die Performance haben kann. Anand Lal Shimpi von AnandTech geht davon aus, dass OS X die „eingestellte“ Auflösung doppelt so groß rendert und dann für die Anzeige wieder auf 2880×1800 herunter skaliert. Wählt man also 1920×1200 Pixel aus, rendert das System in 3840×2400 und skaliert es für die Darstellung auf 2880×1800. Diese Einstellung sei nützlich, wenn man viel Platz auf dem Bildschirm haben möchte, aber zum Konsumieren von Texten ist sie eher ungeeignet, wird resümiert.

Aber auch technisch gibt der Bildschirm eine gute Performance ab. So ist der Schwarzwert im Vergleich fast über alle Zweifel erhaben, nur das Razer Blade kommt noch etwas näher an die Dunkelheit. Der Weißwert ist dagegen eher Mittelfeld – er liegt sogar noch unter dem MacBook Pro von Anfang 2011 mit der höheren Auflösung. Immerhin beim Kontrast kann das Retina-Display ungemein punkten: Nur das ASUS Zenbook Prime UX21A war noch etwas kontrastreicher.

Was Programme angeht, müssen Entwickler nachbessern. Der Unterschied zwischen Safari und Google Chrome ist eklatant sichtbar. Ein Update der Beta-Version soll den Umstand aber inzwischen behoben haben. Zusammengefasst wird, dass die meisten Entwickler wohl nur Grafiken in Programmen anpassen müssen, damit sie bei der Skalierung nicht pixelig werden.

Zumindest was Spiele angeht, versteckt Apple nicht, dass das Panel mit 2880×1800 Pixeln bestückt ist. Hier können ganz klassisch alle einzeln angesprochen werden. Diablo III wurde während der Keynote lobend erwähnt als eins der ersten Spiele, das an die Retina-Gegebenheiten angepasst wurde. Laut erstem Test ist die Hardware über weite Strecken schnell genug, akzeptable Framerates zu erreichen. Unter 20 Bilder pro Sekunde ist die Performance nicht gesunken, wobei der Autor einräumt, dass er noch nicht viel gespielt hat.


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