Test: Der Fall John Yesterday
nj, den 25. Mai 2012Wir haben euch bereits ein paar erste Eindrücke in der Preview zu Der Fall John Yesterday von den Pendulo Studios geschildert. Nun ist die Vollversion offiziell im Handel und wir lassen es uns natürlich nicht nehmen, einen kritischen Blick auf das fertige Abenteuer zu werfen.
Wie bereits in der Preview zum Point-And-Click-Adventure beschrieben, rankt sich um den Fall John Yesterday eine spannende, mysteriöse Story, die allerhand von satanischen Kulten und schlimmen Intrigen beinhaltet. Der Plot wird uns in einer tollen Atmosphäre präsentiert, in dem ihr herumrätselt und gleichzeitig die Story um euch herum wie bei einem Film oder einem Buch passiv genießt.
Mehr Sequenzen, technische Feinheiten
Natürlich ist eine Preview-Version eben nur eine Preview-Version! Daher verwundert es nicht, dass die Vollversion mit quantitativ mehr und qualitativ schöneren Filmsequenzen aufwartet. Auch Dinge wie Titelmenü oder euer Inventar sind nochmal schicker gestaltet.
Die Dialoge sind durch bessere Anpassung der Lippensynchronisation der Figuren stimmiger und alles in allem sind genau die Dinge durch Feinheiten optimiert worden, wie sie uns schon bei der Preview von Publisher Crimson Cow genannt worden sind.
Blicke zurück
Ich muss eine in meinem ersten Artikel aufgestellte These weitestgehend zurücknehmen: Das Spiel dauert länger als gedacht! Nachdem die Story linear schon seinem Ende zuzugehen schien, kam beim Spielen der Vollversion die Überraschung: Viele Fragen waren in der Handlung noch nicht geklärt, die die Entwickler jedoch durch diverse Blicke in John Yesterdays Vergangenheit beantworten. So räumt ihr mit den geheimnisvollen Hintergründen eurer Hauptfigur auf, indem ihr ständig sein Vergangenheits-Ich spielt. Durch diese Rückblenden bekommt das Spiel eine andere Dynamik, die sich in der Preview noch nicht abzeichnete.
Begeisterung fällt zur Mitte
Ohne zu spoilern kann man behaupten, dass die Story des Games nach wie vor sehr lohnenswert ist und sich in der Preview gut mit den kniffligen Rätseln für den Spieler verbinden ließ. Ich muss leider auch erwähnen, dass gegen Ende des Spiels die Filmsequenzen und Erklärungen durch Dialoge leicht überhand nehmen. Es passieren einige Dinge – mitunter mit richtiger Action! -, bei denen man sich nur entspannt zurücklehnen, und zusehen kann. Intervenieren kann man gar nicht mehr. Ich persönlich fand es ein bisschen schade, dass in der zweiten Hälfte des Spiels nicht mehr Spielerbeteiligung eingebaut war und sich das Adventure nach und nach dann doch eher in eine Art Kurzfilm verwandelt hat. Resultat ist dann auch ein jähes, wohl nicht für alle Spieler zufriedenstellendes Ende.
Fazit
Ich bleibe bei der Meinung, dass sich ein Kauf gerade für Point-And-Click-Fans lohnt, die sich von einer guten Story begeistern lassen. Den einen oder anderen Kritikpunkt habe ich an der zweiten Hälfte des Spiels, jedoch kann das nicht mein Bild von einem rundum „soliden“ PC-Spiel trüben. Der Fall John Yesterday ist für Abenteuer-Freunde auf jeden Fall mehr als einen ersten Blick wert!