Untersuchung: Filesharing und Depression liegen eng beieinander
Alexander Trust, den 21. Mai 2012Laut einer Untersuchung, die von Wissenschaftlern der Missouri University of Science and Technology durchgeführt wurde, sind jene Menschen eifrige Filesharer, die mit depressiven Symptomen zu kämpfen haben. Im Paper „Associating Depressive Symptoms in College Students with Internet Usage Using Real Internet Data“ wurden Studenten und ihr jeweiliges Verhalten im Campus-Netzwerk unter die Lupe genommen. 216 Studenten der Missouri University of Science and Technology wurden hierzu untersucht, und ihr Verhalten im Netzwerk mit einem Wert auf einer „Depressions-Skala“ assoziiert, die auf Selbsteinschätzung beruht.
Menschen mit depressiven Symptomen tauschen mehr
Ergebnis: Menschen (im vorliegenden Fall Studenten) mit depressiven Symptomen sind eifriger dabei, Dateien zu tauschen als Menschen, die keine depressiven Symptome zeigen. Laut torrentfreak sind die Ergebnisse der Untersuchung von Wissenschaftler Dr. Sriram Chellappan und seinem Team durchaus als einzigartig zu bewerten. Wie der Wissenschaftler selbt beschreibt, sollen seine Ergebnisse aussagekräftiger sein als andere in dem Feld durchgeführten Untersuchungen, die in seinen Augen „wenig akkurat“ die Verbindung Mensch und Internetnutzung untersucht hätten.
„The study is believed to be the first that uses actual Internet data, collected unobtrusively and anonymously, to associate Internet usage with signs of depression. Previous research on Internet usage has relied on surveys, which are ‚a far less accurate way‘ of assessing how people use the Internet.“
Dr. Sriram Chellappan
Sony
Bereits viele (angebliche) Verbindungen zwischen Internet-Nutzung und Depression „aufgedeckt“
Menschen mit depressiven Symptomen würden darüber hinaus mehr Online-Chats nutzen und E-Mails versenden. Generelle Aussagen, dass Filesharing schlecht für die seelische und mentale Gesundheit sei, könne man jedoch nicht ableiten, heißt es. Zuvor waren bereits (angebliche) Verbindungen zwischen depressiven Symptomen und Online-Shopping, exzessivem Online-Video-Konsum, Online-Glücksspiel und Social Networking aufgedeckt worden. Wenn man allerdings die Selbsteinschätzung als Gradmesser für die Depression annimmt, dann können die Ergebnisse relativ schnell durch einen subjektiven Bias aus der Reihe fallen.
Tool zur Ermittlung von depressiven Zügen anhand der Internet-Nutzung
Dr. Sriram Chellappan schlägt vor, ein Tool zu entwickeln, mit dem das Depressions-Risiko anhand des Internet-Gebrauchs von Menschen angezeigt werden kann. Die Tools könnten unter anderem in Uni-Netzwerken eingesetzt werden, um anzuzeigen, welche Studenten möglicherweise eine Depression entwickeln könnten, so Chellappan.
„The software would be a cost-effective and an in-home tool that could proactively prompt users to seek medical help if their Internet usage patterns indicate possible depression. The software could also be installed on campus networks to notify counselors of students whose Internet usage patterns are indicative of depressive behavior.“ Chellappan
Sony