Test: Summer Stars 2012: Aufgalopp zu Olympia
Redaktion Macnotes, den 1. April 2012Summer Stars 2012 im Test. Schon der Ableger Winter Stars gefiel mir sehr gut. Können mich deshalb die 18 Disziplinen in diesem Spiel erneut begeistern? In jedem Fall versuche ich mich mit dem Game auf die olympischen Sommerspiele 2012 in London einzustellen.
Die Qual der Wahl beim Controller
Auf der PlayStation 3 müsst Ihr Euch entscheiden, ob Ihr mit dem DualShock- oder Move-Controller spielen möchtet. Beides zu kombinieren geht nicht. Das gilt leider auch für den Multiplayer. Ihr könnt also entweder zu zweit mit Move-Controllern spielen, oder zu viert mit DualShock-Gamepads. Der Mehrspieler-Modus findet in den meisten Fällen im Splitscreen statt.
Nach der Wahl des Controllers landet Ihr im Hauptmenü. Anders als bei Winter Stars werdet Ihr nicht direkt ins Geschehen geschmissen. Die Flagge Großbritanniens ist vermutlich eine Anspielung auf die Olympischen Spiele 2012 in London.
Zu Späßen aufgelegt
Die Entwickler von Summer Stars 2012 mögen Späße. Dreht Ihr dem Kommentator beispielsweise die Lautstärke ab, bekommt Ihr die Trophäe „Halt doch mal die Klappe!“
Ihr könnt, wie erwähnt, mit bis zu drei anderen Mitspielern Disziplinen und Wettkämpfe austragen. Natürlich dürft Ihr auch alleine gegen die KI antreten. Zu Beginn könnt Ihr aus allen Einzeldisziplinen wählen. Einzig eine von drei Strecken beim Mountainbiking müsst Ihr freischalten. Dazu sammelt Ihr fünf Trophäen in der Disziplin.
Bei den Wettkämpfen erwarten Euch sechs verschiedene Cups, die jeweils aus fünf bis 19 Disziplinen bestehen. Ihr müsst sie später in der Karriere ebenfalls noch bewältigen. Lediglich ein Cup ist zu Beginn gesperrt, da dort auf der noch nicht freigeschalteten Mountainbike-Strecke gefahren wird. Ihr könnt allerdings auch Eure eigenen Cups kreieren, die nur aus Lieblingsdisziplinen bestehen. Ihr könnt dazu bis zu 28 Disziplinen auswählen, theoretisch auch 28 mal Turmspringen.
Eure Sportlerkarriere
Wie in Winter Stars könnt Ihr auch in Summer Stars 2012 ein junges Team an die Weltspitze führen. Tatsächlich besteht das „Team“ aber nur aus zwei Spielern, die jeweils mehrere Disziplinen ausführen. Es gibt leider auch nicht mehr so viele Filmsequenzen, wie zuvor. Die wenigen sind aber mit viel Liebe gestaltet.
Über Trainingssitzungen, Wettkämpfe, Spezialherausforderungen, sowie direkte Duelle kämpft Ihr Euch bis zum Amber Cup in der Junior-Liga vor. Ihr wiederholt das Prozedere dann, bis Ihr in der Profi-Liga am Sapphire Cup teilnehmt. In der Champion-Liga führt der Weg über den Emerald Cup bis hin zu den World Tour Finals. Sie stellen den Abschluss der Karriere dar.
Viel kann, fast nix muss
Insgesamt könntet Ihr 85 Veranstaltungen absolvieren, ehe Ihr an einem Cup teilnehmt. Ihr müsst aber gar nicht jede Herausforderung annehmen. Letztlich sind nur die Cups wirklich notwendig. Wenn Ihr diese absolviert, steigt Ihr in die nächste Liga auf. Natürlich dürft Ihr versuchen möglichst überall Gold zu holen. Generell bekommt Ihr für jeden Abschluss Erfahrungspunkte, sowie Medaillen für die ersten drei Plätze.
Mit Trainingseinheiten schaltet Ihr übrigens neue Fähigkeiten für einzelne Sportler in den jeweiligen Disziplinen frei. Sie können im weiteren Verlauf nützlich sein. Ihr müsst dazu immer eine bestimmte Bestmarke knacken. Dies ist eine gute Vorbereitung auf die Wettkämpfe. Mit den Erfahrungspunkten steigt Ihr nicht nur in der Stufe auf, sondern könnt außerdem vorher freigeschaltete Fähigkeiten kaufen.
Spezialherausforderungen sind speziell
In den Spezialherausforderungen geht es primär darum, Euer Talent in ungewöhnlichen Aufgaben zu zeigen. Das ist mal fordernd, mal witzig. Beim Florett-Fechten ergibt sich auf einmal ein Wortgefecht, in dem Ihr die Beleidigungen mit passenden Antworten kontert. Wählt Ihr die falsche, bekommt die Gegnerin einen Punkt.
Oder beim Turmspringen beschießt Ihr den Gegner während des Sprungs mit einer Wasserpistole möglichst präzise, bis er den Sprung verreißt. Diese Herausforderungen sind abwechslungsreich und frischen den täglichen Wettbewerb auf.
In Duellen müsst Ihr übrigens berühmte Sportler schlagen, die meist eine außergewöhnliche Marke aufstellen. Besiegt Ihr sie, erhaltet Ihr deren Sportausrüstung.
Grafik nicht auf höchstem Niveau
Die Spielgrafik in Summer Stars 2012 bewegt sich freilich nicht auf dem höchsten Niveau. Trotzdem hinterlässt sie einen guten Eindruck. Das Setting ist ebenfalls gut. Nur die Charaktere könnten etwas detailvoller sein. Das stört aber nicht weiter. Der Soundtrack unterstreicht die Atmosphäre, wiederholt sich aber sehr oft.
Gameplay in 18 Disziplinen
Deep Silver verspricht uns 18 mitreißende Disziplinen. Doch was hat es damit auf sich? Ich erläutere das Gameplay im Folgenden und bespreche Vor- und Nachteile der Steuerung mit DualShock- oder Move-Controller.
Disziplinen in Summer Stars
- 100, 200 und 400 Meter Sprint: Diese drei Disziplinen muss man einfach zu einer zusammenfassen, da sie sich kaum voneinander unterscheiden. Um vorwärts zu laufen, müsst Ihr den rechten Stick so schnell wie möglich bewegen, oder aber den Move Controller schütteln. Vor allem beim 400-Meter-Sprint geht das aber mächtig auf die Arme.
- 110 Meter Hürden: Neben der Laufbewegung müsst Ihr im richtigen Moment über die Hürden steigen. Es kommt dabei auf das Timing an.
- Speer- und Hammerwurf: Zwei Disziplinen, die eigentlich sehr verschieden sind, unterscheiden sich in Sumer Stars 2012 aber nur sehr gering voneinander. Beim Speerwurf lauft Ihr noch an, beim Hammerwurf schwingt Ihr stattdessen den Hammer. Danach müsst Ihr in beiden Disziplinen noch den genauen Winkel bestimmen, indem Ihr im richtigen Augenblick den Knopf loslasst. Die Nutzung mit dem Move-Controller wirkt realistischer.
- Hochsprung: Er wirkt erneut einfallslos. Zum Anlauf kommt richtiges Timing dazu. Wenn die Höhe stimmt, bestätigt die Aktion nochmals, damit Ihr über die Stange kommt. Mit Move könnt Ihr wenigstens die Haltung beim Sprung noch korrigieren. Das nützt aber auch nicht mehr viel.
- Stabhochsprung: Anders als der Hochsprung macht diese Disziplin mehr Spaß. Ihr müsst schnell anlaufen, im richtigen Moment einstechen, schnell und präzise hochziehen und Euch dann noch rechtzeitig lösen. Das fordert Euch und funktioniert mit beiden Controllern super.
- Weit- und Dreisprung: Beide Disziplinen langweilen schnell. Ihr lauft an, springt im rechten Moment ab und haltet die Körperspannung mit immer gleichem Drehen nach rechts. Beim Dreisprung müsst Ihr gleich dreimal abspringen.
- Turmspringen 10 Meter: Ihr wählt aus vier verschiedenen Figuren vom einfachen Vorwärtssprung bis zum gekonnten Handstandsprung. Es kommt dabei aufs Timing an. Von Bedeutung ist neben dem Absprung und der Landung auch der Flug. Bei diesem müsst Ihr den Stick zum richtigen Zeitpunkt in bestimmte Richtungen lenken. Der Sprung erfolgt in Zeitlupe. Ihr habt folglich mehr als nur ein paar Sekunden Zeit. Die Bedienung mit dem Move-Controller ist ungleich schwerer, da Ihr ungewollt oft Bewegungen ausführt, die den Sprung vermiesen können.
- 100 Meter Schmetterling und Freistil: Die Steuerung ist wieder sehr simpel. Erstaunlicherweise bietet der DualShock-Controller Vorteile. Denn Ihr verwendet beide Analogsticks. Ihr müsst Euch jeweils kurz abstoßen und anschlagen. Die Disziplinen unterscheiden sich lediglich in der Bewegungsrichtung der Analogsticks.
- 70 Meter Compound- und 50 Meter Recurve-Bogenschießen: Es ist unnötig die ganzen Unterschiede zwischen Recurve- und Compoundbögen aufzuzählen. Letzter verfügen über die weitaus größere Pfeilbeschleunigung. Ihr spannt den Bogen und bewahrt hoffentlich ein ruhiges Händchen. Die Move-Steuerung wirkt deutlich realistischer.
- Trampolin-Turnen: Ihr könnt insgesamt fünf verschiedene Stunts ausführen. Im Tuch holt Ihr Schwung und in der Luft führt Ihr mit verschiedenen Tasten und Bewegungen die Vorlage perfekt aus.
- Mountainbiking: Auf drei verschiedenen Strecken sammelt Ihr durch gewagte Tricks auf Rampen Adrenalin. Den könnt Ihr dann als Extra-Boost einsetzen. Ihr könnt Gas geben, bremsen und driften. Die Move-Bewegungssteuerung ist gut integriert.
- Florett-Fechten: Zu guter Letzt geht es nochmal an den Degen. In drei Duellen kämpft Ihr Euch bis ins Finale. Die Move-Steuerung ist okay umgesetzt. Das Fechten ist aber eher simpel. Denn die KI strotzt nicht unbedingt vor Intelligenz.
Weltrekorde knacken
Es gibt in Summer Stars 2012 eine Highscore-Liste. Sie motiviert Euch weiter, indem Sie Euch Weltrekorder vor Augen führt, die Ihr schlagen könnt. Ihr benötigt schon einige Übung, um einen Rekord zu knacken.
Leider gibt es keinen echten Online-Modus. Ihr könnt nur Eure eigenen Bestzeiten mit denen anderer vergleichen. Im Spiel selbst gibt es drei verschiedene Schwierigkeitsgrade: einfach, normal und schwer. Ihr könnt ihn jederzeit verändern, sogar im Rahmen der Karriere könnt Ihr ihn jederzeit hoch- beziehungsweise runterregeln. Ihr könnt die Nationalität Eures Sportlers aus 64 verschiedenen Ländern wählen.
Positiv ist, dass der Entwickler das Feld der KI-Gegner erweitert hat. Ihr könnt nun gegen sieben verschiedene Mitstreiter antreten. In den Vorgängern Winter Sports und Winter Stars bot man Euch lediglich drei KI-Gegner. Medaillen gibt es aber nur für die ersten Drei, so wie man es von Olympia auch kennt.
Fazit
Summer Stars 2012 kommt mit einer ordentlichen Wertung davon. Das Spiel ist unter dem Strich abwechslungsreich genug und auch umfangreich. In manchen Disziplinen kommt Langeweile auf, die aber andere wieder wettmachen.
Die Spielgrafik ist okay, der Soundtrack passt. Manchmal ist das Sportspiel sogar lustig. Und in manchen Disziplinen gelang es den Entwicklern sogar, die Move-Bewegungssteuerung sinnvoll einzusetzen.