App Store: Apps, die UDID verwenden, werden abgelehnt

Stefan Keller, den 26. März 2012

Es ist soweit: Ende August 2011 angekündigt, werden nun erste Apps im App Store abgelehnt, die noch auf den Unique Device Identifier (UDID) zugreifen. Apple hatte Entwickler im Sommer letzten Jahres wissen lassen, dass der Zugriff auf die UDID ab iOS 5 deprecated ist und man sich nicht darauf verlassen solle, dies ewig weiterverwenden zu können.

Letztes Jahr, noch vor Veröffentlichung von iOS 5, hatte Apple angekündigt, den Zugriff auf die Unique Device ID (UDID) als deprecated zu erklären. Entwickler, die bislang auf diese ID zugegriffen haben, sollen stattdessen eine App-spezifische ID generieren und diese verwenden. Jetzt, nach dem Release von iOS 5.1, scheint man in Cupertino Ernst zu machen und lehnt erste Apps ab, die die UDID auslesen möchten.

Wie TechCrunch berichtet, kommen die Ablehnungen trotz der Ankündigung relativ überraschend. Normalerweise dauere es mindestens ein Jahr von der Ankündigung bis zu den Konsequenzen, in dem Fall waren es nur sieben Monate. Möglicherweise wollte sich Apple auch etwas mehr Zeit lassen, wird nun aber durch die öffentlichkeitswirksamen Datenschutzbedenken zum Handeln ‚gezwungen‘.

Playhaven, ein Dienst, der mit mehr als 1200 Spielen plattformübergreifend Entwicklern hilft, noch etwas Geld aus ihrer Arbeit zu machen, sah in der letzten Woche einige Kunden-Apps, die abgelehnt wurden. Als Empfehlung gibt der Firmen-Chef Andy Yang Entwicklern auf den Weg, flexibel zu bleiben und sich ein paar andere ID-Systeme zu überlegen, bis es einen ordentlichen Ersatz für die UDID gibt. Außerdem gibt er zu bedenken, dass die Ablehnungen mittelfristig dazu führen, dass sich Werbedienstleister und Apps, die mit Werbung arbeiten, neue Lösungen benötigen.

Ein Entwickler-Team, der nicht namentlich genannt werden wollte, aber mehrere Milliarden Dollar Umsatz generiert, hat Kim-Mai Cutler von TechCrunch erzählt, dass in der vergangenen Woche zwei der zehn Review-Teams bei Apple Apps mit Zugriff auf die UDID abgelehnt haben. In der nächsten Woche sollen zwei weitere Teams folgen, bis alle 10 Apps, die die UDID verwenden, ablehnen.

Davon abgesehen, dass auf manche Entwickler nun ein Anpassungsprozess zukommt, haben UDIDs den Nachteil, dass sie unter Umständen sensibler sind als dies etwa bei Cookies der Fall ist. Da eine UDID an ein Gerät gebunden ist, kann sie vom Anwender weder geändert noch gelöscht werden, entsprechend wüssten größere Vermarkter ziemlich genau, welche Apps und Interessen der Anwender verfolgt, ohne, dass man etwas dagegen tun könnte.


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