Test: Catherine

Redaktion Macnotes, den 15. März 2012

Catherine … klingt nicht nach Alptraum. Wir alle kennen Alpträume, keine schöne Sache, aber zum Glück ist am nächsten Morgen alles vorbei. In unserem Fall, in der Rolle von Vincent, ist der Schrecken allerdings nicht nach einer Nacht wieder vorbei. Wahrscheinlich hatten nur die wenigsten von uns solche Alpträume, dass sie sich noch im Bett bzw. im Traum erleichtert haben, und ins Bett gepinkelt. Wir haben Catherine getestet.

Ganze 10 Tage/Nächte dauert der Horror, den ihr als Vincent erleben dürft. Jede Nacht wird es schlimmer und für euch schwieriger, aber auch über den Tag verteilt kommt sehr viel Spannung auf, vermittelt durch eine wirklich gelungene Story.

Vincent ist 32 Jahre alt und ein Durchschnittstyp, der einem geregelten Leben nachgeht, arbeitet und bei dem es demnächst mit seiner langjährigen Freundin Catherine ernst werden soll. Zumindest wenn es nach seiner Freundin geht. Vincent macht das eher Angst.

Er lernt eines Tages die hübsche Catherine in der Bar kennen, trinkt zu viel und nimmt sie mit nach Hause. Von nun an beginnt ein Spießrutenlauf, denn es gestaltet sich als zunehmend schwerer, seiner Freundin eine bestehende Affäre zu verheimlichen, allerdings auch seiner Affäre eine Freundin zu verheimlichen, die die Absicht hat, zu heiraten. Große Gewissensbisse und schreckliche Alpträume plagen Vincent ab diesem Zeitpunkt, die jede Nacht schlimmer werden.

In der Bar, in der sich Vincent rumtreibt, erfährt er zudem, dass in letzter Zeit immer mehr Männer tot im Bett aufgefunden wurden. Das Gerücht kocht hoch, dass es ein Fluch einer Hexe sei, der jeden trifft, der untreu ist oder jemandem das Leben zerstört.

Jeden Abend trifft sich Vincent mit Freunden in seiner Lieblingsbar, um über sein schlechtes Gewissen zu diskutieren, lernt dabei aber auch viele Wegbegleiter kennen oder trifft alte Freunde wieder, die ebenfalls jede Menge Probleme haben, bei denen Vincent jedoch helfen kann. Ihr könnt aber auch ein Spiel an einem Spieleautomaten spielen, oder einfach nur mit Freunden Sake, Bier, Whiskey oder einen Cocktail trinken. Warum? Je mehr Alkohol ihr konsumiert, desto schneller könnt ihr euch in euren Alpträumen bewegen und klettern.

Der Alptraum beginnt

Der Hauptteil des Spiels beginnt für euch aber nachts, wenn Vincent schreckliche Alpträume plagen, in denen er als Schaf Türme erklimmen muss in Form von Kisten, mit denen er sich einen Weg nach oben bahnen muss. Durch verschieben der Kisten müsst ihr euch euren Weg nach oben selbst erstellen. Damit das aber nicht zu leicht wird, fallen nach einer bestimmten Zeit immer die unteren Reihen weg. Ist Vincent zu langsam, wird er irgendwann eingeholt und fällt mit den Kisten in die Tiefe. Macht ihr einen falschen Schritt, kann es ebenfalls passieren, dass ihr in die Tiefe fallt.

Jede Nacht warten drei Rätsel, die zunehmend schwerer werden, bis im dritten Rätsel meistens ein noch schwierigeres Rätsel mit einer Art „Endgegner“ auf euch wartet. Zwischen den Rätseln trefft ihr andere Schafe, mit denen ihr neue Klettertechniken besprecht, nützliche Utensilien kauft oder anderen Schafen Mut macht. Um weiter zu kommen, beantwortet ihr einer unheimlichen Stimme immer eine Frage, deren Antwort Vincents Laune und Moral ändert und somit Einfluss nimmt auf den Verlauf der Geschichte und das Ende verändern kann.

Die verschiedenen Rätsel sind dabei selbst im leichten Schwierigkeitsgrad sehr schwer. Ihr werdet oft mehrere Anläufe brauchen, um weiter nach oben zu kommen, was ab und an zu Frust führen kann. Für geduldige Rätselfüchse sind die Schwierigkeitsstufen „Normal“ und „Schwierig“ mit Sicherheit eine große Herausforderung.

Gameplay & Technik

Die Grafik in Catherine ist im Anime-Style gehalten. Wer jetzt denkt „Anime, nein danke“, der sollte sich erst ein Bild davon machen. Denn die Grafik steht in diesem Spiel sicher nicht im Vordergrund. Grafikfans erleben sicher nichts Neues. Das wird in so einer Art „Spiel“ auch nicht benötigt.

Der Sound setzt sich fest, die Schafgeräusche im Menü prägen dieses Spiel ebenfalls. Allerdings kann der Sound während der Rätsel auch irgendwann nerven und das Glockenbimmeln an der Spitze jedes Rätsels ist eine sehr schöne Idee. Er wird aber auch irgendwann zu eintönig, zumal man das Bimmeln auch zwischen den Rätseln hört und es somit irgendwann stört.

Über die Steuerung werdet ihr euch während der Rätsel sicher das eine oder andere Mal aufregen. Sie ist sehr empfindlich, und um schnell reagieren zu können zu perplex. Ihr wollt klettern, drückt in eine Richtung und Vincent springt auf einmal von einem Block und hangelt sich an den Blöcken entlang. Um schnell reagieren und klettern zu können, ist die Steuerung unpassend und gewöhnungsbedürftig. Habt ihr diese allerdings raus, passiert es eher selten, dass ihr einen falschen Schritt macht. Es kommt aber dennoch vor und kann euch wichtige Sekunden kosten.

Fazit

Catherine präsentiert eine tolle, innovative Idee, die es so in diesem Umfang noch nicht gab. Wir bekommen eine Geschichte, die an Spannung kaum zu übertreffen ist, und in der man stets wissen will, wie es denn mit Vincent weitergeht und was als nächstes passiert. Die Dialoge sind sehr tiefgründig und darin wird über das Zusammenleben von Mann und Frau philosophiert. Und das Tollste: Ihr könnt die Geschichte mit euren Antworten selbst beeinflussen und verändert so den Ausgang.

Auch die anspruchsvollen Rätsel, die den Hauptteil des Spiels darstellen, sind sehr gelungen und man darf seine grauen Zellen richtig anstrengen. Nur der hohe Schwierigkeitsgrad und die, auf Dauer, eintönigen Level, sind kleine Negativ-Punkte.

Auf jeden Fall, so finden wir, bringt dieses Spiel eine große Portion an Spaß mit.


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Testergebnis

URS: 7,8 von 10
7,8