Test: Mario Party 9
Redaktion Macnotes, den 9. März 2012Manch einer von euch wird gähnen, andere freuen sich richtig darauf. Wir sprechen natürlich von dem neuen Mario Party 9. Wir haben uns gefragt, ob der Spieleserie nicht die Puste ausgeht. Eigentlich ist es immer dasselbe, reicht da nicht der achte Teil schon? All diese Vorwürfe und Fragen möchten wir für euch in unserem Test klären.
Gemeinsam sind wir stark!
Um euch nicht allzu lange auf die Folter zu spannen, gehen wir auf die wichtigste Frage ein: Ist denn dieses Mario Party wieder nur eine reine Sammlung an Minispielen, ohne große Veränderungen? Nein! Dieses Mal wurde die Serie ein bisschen umgekrempelt. Unserer Meinung nach war dies auch nötig, und wir finden es sehr toll, dass man Mut zu Neuem hat.
Wie üblich gibt es aber nur eine ganz banale Story, die eigentlich überhaupt nicht wichtig oder gar interessant ist.
Die verschiedenen Spielmodi unterscheiden sich eigentlich kaum vom Spielprinzip, egal ob ihr alleine oder mit Freunden unterwegs seid, so geht es eigentlich immer um die Spielbretter und die Minispiele. Wer aber keine Lust hat auf die Minispiele zu warten, der kann natürlich auch alle einzeln anwählen.
Für den Single Player unter euch wurde tatsächlich eine Art Karrieremodus eingebaut, in dem ihr gegen den Computer kämpft. Aber wer feiert denn gerne eine Party alleine? Nicht anders verhält es sich mit Mario Party 9. Das Spiel richtet sich definitiv an Zocker, die gerne mit Freunden spielen und dabei jede Menge Spaß haben wollen.
Warum Mario Party nach wie vor keinen Online-Modus besitzt, ist sehr fraglich. So könnte man auch mal gegen Freunde spielen, die weiter weg wohnen, oder Ranglisten aufbauen. Hier gibt es noch sehr viel Potenzial.
Habt ihr euch anschließend mit Kumpels zu einer Partie verabredet, kann der Spaß beginnen. Wie üblich wählt ihr zwischen verschiedenen Spielbrettern aus, die alle sehr unterschiedlich sind. So bewegt ihr euch gemeinsam in einem gruseligen Geisterschloss, oder versucht der Lava auf einem Vulkan zu entkommen. Nachdem man sich für ein Brett entschieden hat, muss man natürlich seinen Favoriten mit ins Rennen schicken.
Welchen Charakter hättet ihr denn gerne? Viele der bekannten Gesichter haben den Weg ins Spiel gefunden. So habt ihr wie üblich Mario, Luigi, Yoshi, Wario, Waluigi, Birdo und natürlich noch viele mehr. Es gibt auch Charaktere zu freischalten, die wir aber hier nicht Spoilern wollen. Das bleibt eine Überraschung.
Ein Stern, der Marios Namen trägt
Nein, Mario hat keine gemeinsame Single mit DJ Ötzi zu dem Hit aufgenommen – manche werden jetzt beruhigt sein. In jedem Mario Party müsst ihr versuchen möglichst viele Sterne zu ergattern. Das hat sich auch im neunten Teil nicht geändert, allerdings müsst ihr nun komplett auf Münzen verzichten.
Die einzige Währung, die ihr sammeln bzw. gewinnen könnt, sind Sterne. So ist es nicht mehr möglich, dass ein Spieler gewinnen kann, wenn er nur einen Stern hat und die anderen tausende an Münzen besitzen. Wer damals einen Stern mehr hatte, war eigentlich fast schon immer im Vorteil und manchmal war es dann auch schwer aufzuholen.
Wer allerdings das Spiel zum ersten Mal startet, dem wird gleich noch viel mehr auffallen. Nicht nur, dass es keine Münzen mehr gibt. Fangen wir mal beim Ziehen der einzelnen Charaktere an. Wenn ihr eine Zahl würfelt, seid ihr immer alleine die Felder gezogen, die ihr gewürfelt habt. Beim neunten Teil sitzt ihr aber alle in einem Auto. Wer an der Reihe ist, würfelt für die Gruppe und alle Teilnehmer ziehen mit. Es klingt so einfach wie es ist. Anfangs dachten wir erst, was wird das wohl werden.
Allerdings ergeben sich so viele Vorteile: Zum einem wird dem Spiel viel Strategie verliehen. Nehmen wir mal an, dass sechs Felder vor euch eine Gefahr lauert. Wenn ihr da vorbeikommt, werden euch Sterne abgezogen. Also was machen wir? Wir versuchen so nah wie möglich ranzukommen, wenn nun ein Partner mit dem Würfeln daran ist hat er das Problem, dass er eventuell an der Gefahr vorbei muss und ihm die Sterne abgezogen werden.
Wer gut aufgepasst hat, dem wird auffallen, dass es eigentlich mit viel Würfelglück zu tun hat. Allerdings könnt ihr hier auch fast immer eingreifen. Im Spiel erhaltet ihr nämlich keine Items mehr, sondern verschiedene Würfel. So könnt ihr einen Würfel bekommen, der nur die Zahl 0 und 1 hat, die Zahlen 4-6 und noch viele mehr. Und genau das bringt die Würze ins Spiel. Ihr seid ständig darauf bedacht, dass eure Kontrahenten die unfreiwillig mitziehen müssen, immer benachteiligt werden.
Es geht noch weiter
Auch in Sachen Minispiele hat sich sehr viel geändert. So wird nicht wie üblich nach jeder Runde ein Spiel angestoßen, sondern immer wieder mal. Entweder kommt ihr auf ein Feld, das unmittelbar ein Game startet, oder Bowser schaut vorbei und will eine Herausforderung.
Neu sind die Bosskämpfe, die ihr gemeinsam durchführt. Hier spielt ihr zwar alle im Team gegen mehrere Bosse, wie zum Beispiel König Bob Omb oder den Kettenhund. Gemeinsam müsst ihr in verschiedenen Disziplinen versuchen, die Gegner zu erledigen. Dennoch versucht ihr so viele Punkte wie möglich zu ergattern, damit ihr gleichzeitig auch besser als eure Kollegen seid. Schließlich wird am Ende des Spiels abgerechnet.
Die Bretter haben sich auch grundlegend verändert. Bei den vorherigen Teilen habt ihr im Endeffekt nach Runden gespielt. Das Spielbrett hatte sozusagen kein Ende, da ihr immer wieder im Kreis gelaufen seid. Im neuen Teil von Mario Party hat jedes Spielbrett ein Ende. Ihr fangt bei A an und bei B hört’s auf. Allerdings finden wir das sehr gut, da die Spiele so nicht langwierig werden. Jedes Spiel ist so ziemlich nach 45 Minuten aus. Seid ihr fast am Ende angekommen, schaut Bowser vorbei und versucht euch nochmal richtig das Leben schwer zu machen.
Wie bei jedem Mario Party üblich könnt ihr neue Bretter, Charaktere und Goodies freischalten. Nach jedem Sieg erhaltet ihr Punkte, die ihr dann im „Laden“ eintauschen könnt. Einerseits sind solche Motivationsfaktoren sehr schön, allerdings wird es doch mehr zur Nebensache. Alleine wird man das Spiel kaum zocken wollen.
Die Minispiele sind allesamt wieder sehr unterschiedlich und auch sehr gut ausgefallen. Ihr findet hier eigentlich alles: Denkspiele, Geschicklichkeitsspiele, Glücksspiele und Spiele, die Können voraussetzen. Hier haben die Entwickler sehr viel Gas gegeben, da wirklich fast jedes Spiel sehr viel Spaß macht.
Technik
Musikalisch wird wie immer typische Mario-Party-Musik geboten. Immer passend zum Spielbrett und auch ganz witzig. Die einzelnen Stimmen der Charaktere sind gleich geblieben, das ist aber auch richtig so. Vor allem Birdo bringt einen immer sehr zum Schmunzeln, da sie sich sehr witzig anhört.
Die Grafik kann sich eigentlich schon sehen lassen. Allerdings werden wir das Gefühl nicht los, dass der Gamecube ähnliche Power zu verzeichnen hatte, was dem Wii-Spiel nicht unbedingt zugutekommt.
Fazit
Mario Party 9 ist trotz der drastischen Neuerungen ein super Spiel geworden. Diese waren bitter nötig. Die Spiele sind nicht immer so langwierig, man muss ein bisschen strategisch spielen, um seinen Mitstreitern Nachteile zu verschaffen und die neuen Minispiele machen sehr viel Spaß. Wenn ihr öfter mit mehreren Leuten spielt, macht ihr hier ganz sicher nichts falsch.
Meines Erachtens ist es sogar einer der besten Teile! Für Solo-Player ist das Spiel allerdings nicht sehr lange motivierend. Wer feiert denn schon gerne alleine eine Party? Das rechtfertigt auch die etwas niedrige Prozentzahl, da das Spiel insgesamt betrachtet sehr gut ist, aber für Einzelspieler nicht geeignet ist. Ein Online-Modus hätte das vielleicht wieder gut gemacht.