Test: Grim Tales: Die Braut – Verbrechensaufklärung in Wimmelbildern
Sven Aumiller, den 8. März 2012Suchbildspiele gibt es mittlerweile wie Sand am Meer. Wie kann man also aus dieser Masse noch herausstechen? Mit Qualität natürlich. Doch ob diese in Grim Tales: Die Braut von Publisher astragon vorhanden ist, wollen wir in unserem Review herausfinden. Die große Frage, die man sich stellen sollte, ist wohl: Kann ein solches Spiel heutzutage noch überzeugen, ohne eine Synchronisation zu besitzen?
Nach der Installationsphase, in der ihr euch auch den Game Manager von Big Fish Games kostenlos herunterladen müsst (falls ihr nicht davor schon eines der Spiele aus dem Hause gespielt habt), könnt ihr zwischen 3 Schwierigkeitsgraden wählen: Entspannt, Schwer und Experte.
In Grim Tales: Die Braut spielt ihr die Schwester der verschwundenen Luisa, die man natürlich verzweifelt versucht, wiederzufinden. Auf der Suche trefft ihr auf einen Dämon, der euch vorerst versucht, im Vorhaben zu unterstützen. Nach und nach darf der Spieler immer wieder in der Erinnerung von Luisa herumreisen und verschiedene Lebensabschnitte in ihrer Vergangenheit erkunden. Ob der Bräutigam Gray wohl etwas mit Luisas Verschwinden zu tun hat?
Von Rätseln, Suchbildern und Geheimnissen
Wie in einigen anderen Vertretern des Genres gibt es auch bei Grim Tales: Die Braut wieder etliche Suchbilder. Man bekommt eine Liste von zahlreichen Gegenständen, die man auf den Bildern erkennen soll. Immer sind es 12 Dinge, die ihr pro Suchbild in Augenschein nehmen müsst. Nicht alle davon sind ohne Weiteres zu finden. Wenn man etwas kritisieren möchte, dann dass die Suchbilder gehäuft vorkommen. In der Spielzeit von ungefähr 6 Stunden begegnet man relativ vielen Suchbildern. Mit der Zeit werden die anfangs so eindrucksvoll untergebrachten Bildchen nerviger, und man benutzt häufiger den Tipp-Button, der einem nach einer kleinen Wartezeit einen der Gegenstände anzeigt.
Diese Suchbilder kann man nicht überspringen, schließlich beherbergen sie immer ein Element, das man für den Spielverlauf benötigt. Der Einsatz dieser Objekte wirft keine Fragen auf. Man muss sich nicht Raum für Raum vorarbeiten, sondern jedes Gebiet großräumig erkunden und Gegenstände teils über mehrere Sequenzen transportieren, um sie sinnvoll zu benutzen oder zu kombinieren.
Je weiter man im Spielverlauf fortschreitet, desto häufiger erhält man am Ende aber meist nur einen merkwürdigen Schlüssel, der eine Tür öffnen soll, die wiederum mit einem weiteren Rätsel versehen ist. Meist handelt es sich um Puzzles oder Zahlenrätsel, die recht komplex sind und den Spielfluss recht zäh wirken lassen, den Spielspaß aber noch nicht drücken.
Gute Inszenierung ohne Synchro?
Grim Tales: Die Braut verfügt über keine Synchronisation, sondern arbeitet mit den altbekannten Textboxen, um seine Story zu erklären. Mit ein wenig Phantasie kann man sich die passende Stimme zum Charakter selbst denken, da diese einigen Stereotypen entsprechen: die sympathische Schwester, der durchtrieben aussehende Dämon mit Narben im Gesicht, der zwielichtige Ehegatte – irgendwoher kennt man das. Der Atmosphäre zuträglich wäre eine Sprachausgabe allerdings gewesen.
Bemängeln kann man aber in jedem Fall, dass die Hintergrundmusik teils komplett fehlt. In manchen Abschnitten ist man froh darüber, etwas gefunden zu haben, damit wenigstens das Ereiognis mit einem Geräusch unterlegt wird. Wenn Musik da ist, klingt sie wunderbar. Immer passend zum Spielgeschehen, ist sie teils extrem spannend, aber auch relativ weich und beinahe „süß“. Also liebes Entwicklerteam, wieso habt ihr so gute Komponisten in euren Reihen, gebt ihnen aber keine Arbeit?
Reißt es die Grafik noch raus?
Die Frage ist einfach zu beantworten: Ja. Egal, welche spielerischen Schwächen Grim Tales: Die Braut aufweist, es sieht durchgehend gut dabei aus. Kleine Zwischensequenzen wirken nie aufdringlich, und sind immer gut platziert. Die Inszenierung der Story ist in Ordnung, auch wenn das Spiel sehr abrupt endet und man das als Gamer nicht ganz erwarten konnte.
Fazit
Mit Grim Tales: Die Braut ist Entwickler Elephant Games kein Meisterwerk gelungen, aber dennoch ein spielbares Wimmelbildgame. Die Bedienung geht genretypisch leicht von der Hand. Grim Tales ist ein netter Spaß für zwischendurch. Nur die nicht vorhandene Synchronisation könnte einige genauso stören wie das andauernd gleiche Prozedere in den Rätseln.