Test: Metal Gear Solid HD Collection für PS Vita

Redaktion Macnotes, den 3. März 2012

Metal Gear Solid HD Collection für PlayStation Vita im Test. Ich muss gestehen, ich habe noch nie zuvor ein Metal Gear gezockt. Okay doch, so nebenbei mal bei einem Freund, aber das zählt nicht wirklich. Informiert hab ich mich natürlich, aber die Story ist so verwoben, dass man die Spiele wirklich gespielt haben muss, um alles zu verstehen.

Nach anfänglicher Skepsis hat mich das Spiel dennoch überzeugen können. Viel war verwirrend, viel habe ich nicht verstanden, doch trotzdem hat mich die Serie in den Bann gezogen. Warum, das versuche ich euch so gut wie möglich zu erklären.

Was ist Metal Gear Solid? Metal Gear Solid ist ein Stealth-Action-Game. Als „Snake“ (Nein, nicht als Schlange, Snake ist nur der Codename) kriecht ihr an Wächtern und Bösewichten vorbei und versucht so unauffällig wie möglich eure Mission erfolgreich auszuführen. Dabei sollt ihr aber so wenig Feinde umbringen wie möglich.

MGS3 spielt zur Zeit des Kalten Krieges. Russland und Amerika drohen sich gegenseitig mit Atomwaffen und es scheint so, als ob die Situation eskaliert. Eure Aufgabe ist es, als Naked Snake diesen zu verhindern. Dabei entdeckt ihr aber, dass mehr hinter der Sache steckt, als vorher angenommen.

MGS2 setzt Anfang des 21. Jahrhunderts ein. Als Solid Snake, Sohn des Naked Snake, und als Raiden erfahrt ihr über eine geheime Organisation namens „Patriots“, die die Kontrolle über das gesamte Weltgeschehen hat und geht der Sache nach.

Lückenhafte Portierung

Die für PS3 und PS Vita erschienene HD Collection enthält die Titel „Metal Gear Solid 3: Snake Eater“ und „Metal Gear Solid 2: Sons of Liberty“, wobei die PS3 Version noch „Metal Gear Solid: Peace Walker“ spendiert bekommen hat. Und da wären wir auch schon beim 1. Kritikpunkt: Wieso schafft Konami es nicht, Peace Walker auch für die Vita zu portieren? Auf der PS3 hat doch alles wunderbar funktioniert! Zwar könnt ihr euch den Titel über den Vita PS Store herunterladen, aber in HD ist er dann nicht und das volle Potenzial der Vita wird nicht ausgeschöpft.

Grafik und Ton top

Doch darüber hinwegschauend muss ich sagen, dass das Spiel bzw. die Spiele mich sehr beeindruckt haben. Vor allem die Grafik kann mit den derzeitigen Vita-Titeln konkurrieren. Zwar ist bei MGS3 alles etwas verwaschen und bei MGS2 sind die Schatten etwas verpixelt, aber darüber kann man getrost hinwegsehen, weil es den Spielspaß nicht trübt.

Ein Highlight ist definitiv die Musik. Zu jeder Situation, sei es der Tod eines Charakters oder einfach ein romantische Szene mit einer anderen Spionin, gibt es die passende Musik. Zwar haben die Spiele keine deutsche Sprachausgabe – Untertitel sind vorhanden –, aber die englische Sprachausgabe klingt sehr glaubhaft und real.

Snake, der ein taffer Soldat/Spion ist, hat halt einfach eine tiefe männliche Stimme, anders kann man sich ihn gar nicht vorstellen. Hier gibt es aber auch eine kleine Rüge: Es finden sich teilweise immer noch Rechtschreibfehler in den Untertiteln von MGS2. Die hätte man in der Zeit ausbessern können.

Ein nettes Feature ist hingegen, dass ihr eure Spielstände zwischen der PS3 und der PS Vita austauschen könnt und natürlich gibt es auch Trophy-Support, so wie es sich für ein Vita-Spiel gehört. Die Trophäen sind für erfahrene Spieler, die die Easter Eggs kennen, einfach zu bekommen. Aber als Anfänger hat man keine Chance, alle Trophäen beim ersten Anlauf zu ergattern.

Touch-Steuerung flop

Wenn man ein Spiel auf die Vita bringt, ist es ein Muss, den Touchscreen oder das Rear-Touchpad einzubinden. Und so tut es auch die HD Collection.

In Metal Gear Solid: Snake Eater könnt ihr viel mit dem Rear-Touchpad machen: ihr hangelt euch an Klippen entlang, schaut aus der Deckung hervor und vieles mehr.

Anders sieht es allerdings bei MGS2 aus. Dort wird dieses Touchpad so gut wie nie gebraucht, was aber nicht so sehr ins Gewicht fällt, da diese Funktion eher selten genutzt wird. Unterwegs könnt ihr mit Hilfe des Touchscreens eure Waffen wechseln und andere Items benutzen.

Ich finde es klasse, dass man diese Funktion eingebaut hat, denn das macht das Wechseln bzw. Benutzen von Items und Waffen viel einfacher. Euer Equipment verwaltet ihr ganz normal im Hauptmenü, dass wie in vielen anderen Spielen über die Start-Taste aufgerufen wird. In diesem Menü könnt ihr außerdem euch selbst versorgen, speichern und die Karte aufrufen.

Über die Select-Funktion gelangt ihr zum Funkgerät. Mit diesem haltet ihr Kontakt zu eurem Vorgesetzten, sowie anderen wichtigen Personen.

Dank des 2. Analog-Sticks könnt ihr nun auch die Kamera frei bedienen, aber leider gilt dies nur für MGS3. In MGS2 ist die Kameraeinstellung fest, ihr könnt nur euren Kopf aus der Ego-Perspektive frei bewegen. Schön finde ich, dass man in MGS3 die „Pinch to zoom“-Funktion in der Sniper-Perspektive eingebaut hat, aber dann ist es ärgerlich, dass man diese Funktion in MGS2 erst gar nicht integriert hat.

Beim Spielen ist mir negativ aufgefallen, dass die Steuerung ziemlich umständlich ist, wenn man in eine Ecke kriecht. Irgendwie hängt Snake dann in der Ecke fest und man braucht ein paar Anläufe, bis man wieder raus ist. Genauso verhält es sich mit der Rear-Touch-Steuerung. In MGS3 fand ich es echt schwierig, Snake aus der Deckung herausschauen zu lassen. Generell funktionieren die Tasten viel besser.

Langer Spielspaß – ob Anfänger oder Profi

Vorab, wenn ihr euch das Spiel kauft, dann müsst ihr Zeit haben! Es gibt so viel zu entdecken, dass man gar nicht mehr hinterherkommt mit der Story. Hinter jeder Abzweigung könnte eine neue Waffe oder ein neues Item auf euch warten, die euch im weiteren Spielverlauf sehr viel nützen würden.

Vor allem als Trophyhunter muss man viel Zeit in das Spiel investieren, um wirklich alle Trophäen zu erhalten. Zugleich ist das Spiel aber trotzdem motivierend. Jedes mal, wenn ich an einer Stelle hängen geblieben bin, konnte ich nicht lange ausharren, denn ich wollte wissen, wie die Story weiter geht und wollte mehr Geheimnisse und Easter Eggs entdecken.

Die Rätsel sind gut gewählt und ideal für einen längeren Aufenthalt im Bus oder Zug, sodass ihr, wenn ihr mit diesen Verkehrsmitteln fahrt, euch mit diesem Spiel die Zeit vertreiben könnt. Nebenbei kann man auch zahlreiche andere Missionen machen, die das Spiel um ein paar gute Stunden erweitern.

Fazit

Zur Metal Gear Solid HD Collection können wir nur eine absolute Kaufempfehlung für alle PS Vita Besitzer aussprechen. Die gewaltige Masse an Gameplay macht das Spiel nicht nur zu einer Herausforderung, sondern auch zu einem Vergnügen, denn bis man wirklich alle Geheimnisse herausgefunden hat, dauert es eine Weile und man muss das Spiel gezwungenermaßen mehrmals durchspielen.

Allerdings ist es schade, dass einige Fehler nicht behoben wurden und dass man die Touchscreen Steuerung nicht gut umgesetzt hat. Außerdem ist es nicht nachvollziehbar, dass die HD Collection auf der PS3 noch ein Spiel mehr hat, dieses aber auf der Vita ausgelassen worden ist. Trotzdem sollte man sich diese HD Collection für schlappe 30 Euro gönnen.


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Testergebnis

URS: 7,6 von 10
7,6