Osfoora für Twitter: Mac-Version ab sofort im Mac App Store [Kurztest]

Stefan Keller, den 20. Februar 2012

Twitter-Fans können sich über prominenten Zuwachs auf dem Mac freuen. Die aus iOS bekannte App „Osfoora for Twitter“ hat ihren Weg auf die Desktop- und Laptop-Systeme aus dem Hause Apple geschafft. Ein kurzer Funktionstest brachte jedoch ans Tageslicht, dass die 4 Euro teure App an einigen Kinderkrankheiten leidet und sich noch nicht komplett als Ersatz für das Original eignet.

Im Mac App Store findet sich zu einem Preis von 3,99 Euro* die App Osfoora for Twitter. Diese App ist bereits von iOS her bekannt und hat sich dort einen relativ guten Ruf erarbeitet. Da zu der Entwicklung von Twitter for Mac nichts bekannt ist und das Programm ebenfalls seine Macken hat, kam Osfoora „wie gerufen“ – und wir haben uns einen kurzen Überblick darüber verschafft.

Ein Twitter-Account wird über die Twitter-API-Autorisierung eingerichtet. Hierfür leitet Osfoora den Anwender auf den Browser, dort muss er sich bei Twitter einloggen und kommt zurück zum Programm. So funktioniert dies mit zahlreichen Twitter-Clients, auch auf der iOS-Plattform. Leider ist Osfoora nach der Einrichtung des zweiten Accounts abgestürzt. Dies lies sich allerdings für alle anderen Accounts nicht reproduzieren (insgesamt sind fünf eingerichtet). Auf Wunsch kann ein weiterer Account in einem zweiten Fenster dargestellt werden. Was dagegen unmöglich ist, ist eine Darstellung wie beim Original, das alle Accounts in der Sidebar zeigt und auch, ob sich dort etwas Wesentliches getan hat (z. B. Erwähnungen oder direkte Nachrichten). Um das zu erfahren, muss man den Account umschalten und nachsehen. Accounts, die momentan nicht aktiv sind, werden nicht aktualisiert. Dies ist gut für Speicher- und CPU-Last (etwas, woran Twitter for Mac zunehmend krankt), aber weniger schön für den Anwender. Hinzu kommt, dass Osfoora das Stream-Feature nicht unterstützt und Tweets, Nachrichten und Erwähnungen nach einer (einstellbaren) Zeitspanne aktualisiert. Unpassenderweise geschieht dies aber nicht gleichzeitig, sondern zeitversetzt.

Obwohl sich Osfoora betont stark an der grafischen Oberfläche von Twitter for Mac orientiert, fehlen einige lieb gewonnene Funktionen. Darunter fällt das nach oben Scrollen zum Aktualisieren der Timeline, dies ist bei Osfoora via Button implementiert. Ebenfalls unschön ist das Einbinden von Medien. Man kann sich zwar aus einer Vielzahl von Webdiensten aussuchen, wem man beispielsweise seine Bilder anvertrauen möchte, jedoch bringt Drag’n’Drop ins Compose-Fenster nur den kompletten Pfad dort hinein und nicht etwa einen Link zum Bild, das im Hintergrund bereits hochgeladen wurde. Um ein Bild anzuhängen, muss der entsprechende Knopf, gefolgt von einem Öffnen-Dialog, bemüht werden.

Was uns leider negativ auffiel, war der Account-Wechsel. Hierfür muss auf das Avatar geklickt und der gewünschte Account ausgewählt werden. Dies ist aber manchmal fehlgeschlagen; laut Auswahlmenü hat der Wechsel stattgefunden, die DMs, Mentions und Tweets blieben aber unverändert. Des Weiteren ist die Implementierung von Direct Messages etwas verunglückt. CMD+N bzw. der Button „New Tweet“ erstellen aus freien Stücken grundsätzlich einen Tweet. Will man einer Person eine geheime Nachricht senden, muss der Tweet mit „DM @benutzername“ anfangen, erst danach folgt die Nachricht. Immerhin ist es unerheblich, wo die Nachricht erstellt wird, man muss also nicht zunächst auf den DM-Tab wechseln. Während es zumindest ein Popup mit Vervollständigungsvorschlägen bei Benutzernamen gibt, fehlt dies für Hashtags.

Vorläufiges Fazit

Es ist wirklich schade, dass Osfoora für den Mac so viel anbrennen lässt. Eine etwas sparsamere Alternative zum „Original“ wäre wirklich einmal angebracht und einige Funktionen sind wirklich nett, beispielsweise „Mute Author“. Leider geht bei der Pflicht so viel schief, dass wir Osfoora momentan nicht wirklich empfehlen können. Hoffentlich behebt ein Update die Schnitzer. Wäre dies ein ausführlicher Test, könnte man die Wertung bei maximal 2,5/5 Macs einordnen.

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